Christoph von Loß (1574–1620)

Christoph von Loß (1574–1620)

Christoph von Loß der Jüngere (* 13. April 1574; † 17. August 1620) war Geheimer Rat und Hofmarschall am Hofe des sächsischen Kurfürsten. Als Reichspfennigmeister des Ober- und Niedersächsischen Reichskreises wirkte er auch in der Politik des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Christoph von Loß stammt aus einer alten sächsischen Adelsfamilie von Loß. Sein Vater, Christoph von Loß der Ältere zu Pillnitz und Graupa (1548–1609) war Hofrat, kurfürstlicher Geheimer Rat, Hofmarschall der Kurfürstin Sophie und ebenfalls Reichspfennigmeister. Seine Mutter Martha von Loß, geb. Pflugk (zu Knauthain) hatte neben Christoph noch einen weiteren Sohn, Joachim von Loß auf Pillnitz, der kurfürstlicher Geheimer Rat, Appellationsrat, Reichspfennigmeister und Kammerjunker wurde.

Im Alter von 24 Jahren heiratet Christoph von Loß 1598 Maria, die Tochter von Abraham von Schleinitz und wird damit Lehnsherr über das Rittergut Schleinitz. Christoph von Loß hatte 6 Kinder: Abraham, Christoph, Joachim, Sophie, Anna Margarethe und Elisabeth.

Die Familie von Loß hatte am Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts einen wesentlichen Einfluss am sächsischen Hof. Sie belegten hohe Hof- und Verwaltungsämter und gehörten zu den wichtigsten Kreditgebern der sächsischen Kurfürsten.

Leben und Politik

Christoph von Loß studierte an den Universitäten Leipzig und Jena Rechtswissenschaften. Im Alter von 23 Jahren wurde er Hof- und Justizrat und 1602 Kirchenrat. Zwischen 1607 und 1611 war von Loß Hofmarschall des Kurfürsten Christian II.. Seit 1606 war er Mitglied des Geheimen Rats. Nach dem Tod des Vaters übernahm von Loß 1609 dessen Amt als Reichspfennigmeister des Ober- und Niedersächsischen Kreises.

Kunst und Kultur

Christoph von Loß galt als gebildet, weltläufig und kulturinteressiert. Er setzte sich insbesondere für das Musikleben am Dresdner Hof ein. Er trug zu dem Neubau der Orgel in der Dresdner Schlosskapelle und zur Neuorganisation der kursächsischen Hofkapelle bei. Sein Einsatz trug auch dazu bei, dass Hans Leo Hasslers 1608 zum Kammerorganisten in Dresden ernannt und dass 1615 Heinrich Schütz nach Dresden kam.

Gutsherr

Christoph von Loß war Grund- und Gerichtsherr des Ritterguts Schleinitz (bei Lommatzsch). Dieser Gutsbetrieb galt als effizient geführt. Die Arbeit von Loß war geprägt durch dessen Überzeugung als Lutheraner. Auf Schleinitz wird von Loß oft von Kurfürst Christian II. besucht, bei dem er ein hohes Ansehen genoss.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christoph von Loß — ist der Name mehrerer Persönlichkeiten: Christoph von Loß der Ältere (1548–1609), Herr auf Pillnitz, Graupa und Söbrigen, kurfürstlicher Oberschenk und Hofrat, Stifter der vormaligen Schlosskirche „Zum Heiligen Geist“ Christoph von Loß der… …   Deutsch Wikipedia

  • Loß — ist der Name eines sächsischen Adelsgeschlechts mit folgenden Vertretern: Christoph von Loß der Ältere (1548–1609), Herr auf Pillnitz, Graupa und Söbrigen, kurfürstlicher Oberschenk und Hofrat, Stifter der vormaligen Schlosskirche „Zum Heiligen… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Schleinitz — Grundriss Schloss Schleinitz ist ein spätgotisches ehemaliges Wasserschloss im Renaisscancestil im Ketzerbachtal, 4,5 km südlich Lommatzsch und 13 km westlich von Meißen und war bis 1945 eine der flächenmäßig größten Grundherrschaften von Sachsen …   Deutsch Wikipedia

  • Martina Schattkowsky — (* 17. Juli 1953 in Cunersdorf) ist eine deutsche Historikerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungstätigkeit 3 Werke 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Civitas Nemetum — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter A–M — Diese Liste umfasst nur Adelsgeschlechter im deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz und teilweise Polen und Italien), die schon in der deutschsprachigen Wikipedia enthalten sind. Ausländische Geschlechter, die nicht in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Berbisdorf (Adelsgeschlecht) — Wappen der Familie „von Berbisdorf“ Schloss Berbisdorf (2006) …   Deutsch Wikipedia

  • Speyer — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”