Cantabrer

Cantabrer
Kantabrien
Cantabria
Flagge Kantabriens
Flagge Kantabriens
Wappen Kantabriens
Wappen Kantabriens
Karte
Lage Kantabriens in Spanien
Basisdaten
Hauptstadt Santander
Amtssprache Spanisch
Bevölkerung 572.503 (1. Januar 2007)
 - Anteil an Spanien 1,3 %
 - Rang in Spanien Rang 16 von 17
 - Dichte 107,5 Einwohner je km²
Fläche 5.253 km²
 - Anteil an Spanien 1,04  %
 - Rang in Spanien Rang 15 von 17
Autonomiestatut vom 11. Januar 1981
Präsident Miguel Ángel Revilla Roiz (PRC)
Vertretung in den
Cortes Generales
Kongress: 5 Sitze
Senat: 5 Sitze
Gliederung 102 Municipios
ISO 3166-2 ES-S
Physische Karte Kantabriens mit Grenzen der Municipios

Kantabrien (spanisch Cantabria) ist eine am kantabrischen Meer (Golf von Biscaya) gelegene Autonome Gemeinschaft im Norden Spaniens. Sie wird von den Regionen Asturien, Kastilien-León und dem Baskenland umschlossen. Die Autonome Gemeinschaft besteht lediglich aus der gleichnamigen Provinz (früher Provinz Santander). Hauptstadt Kantabriens ist die Hafen- und Industriestadt Santander.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kantabrien ist hügelig bis bergig. Die höchsten Erhebungen befinden sich in den Picos de Europa mit Gipfeln von über 2.000 m.

Das Klima in Kantabrien ist im Küstenbereich maritim und feucht mit kühlen Sommern und milden Wintern. Im Landesinneren herrscht zum Teil Gebirgsklima vor.

Größte Orte

(Stand: 1. Januar 2005)

Gemeinde Einwohner
Santander 183.955
Torrelavega 56.230
Camargo 28.429
Castro-Urdiales 27.220
Piélagos 15.748
El Astillero 15.635
Laredo 13.115
Santoña 11.592
Los Corrales de Buelna 10.958
Reinosa 10.523
Santa Cruz de Bezana 10.012

Geschichte

Um die Zeitenwende wurde das Gebiet vom keltiberischen Stamm der Cantabrer besiedelt, von denen diese Region ihren Namen hat. Angeblich wurde dieser Stamm nur von Frauen regiert.

Die Cantabrer wurden im 5. Jahrhundert von den Westgoten verdrängt, als diese im Zuge der Völkerwanderung die Iberische Halbinsel eroberten und ein kantabrisches Herzogtum mit dem Hauptort Amaya gründeten. Doch schon im 8. Jahrhundert fiel Iberien fast vollständig unter die Herrschaft der Mauren, außer Kantabrien und Asturien. Ausgehend von hier begann die Reconquista, und bald schon waren Teile des Kantabrischen Gebirges wieder in christlicher Hand.

Alfons II. besiegte Hixem I. nördlich von Los Barrios de Luna in einer der letzten Schlachten um Kantabrien und vertrieb die Mauren in die Meseta. Alfons III. gründete schließlich das Königreich Asturien-León. Ferdinand I. eroberte die Region und so fiel sie im 13. Jahrhundert dem Königreich Kastilien zu.

Im frühen 19. Jahrhundert besetzten die Franzosen den Norden Spaniens und das Kantabrische Gebirge wurde erneut zum Ausgangspunkt des Widerstandes. Die Guerrilleros führten einen erfolgreichen Krieg gegen die französischen Besatzer.

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Panoramablick vom Ort Santa Marina aus (im Hintergrund das Kantabrische Gebirge)
Panoramablick vom Ort Santa Marina aus (im Hintergrund das Kantabrische Gebirge)

Wirtschaft

Neben der Viehhaltung ist der Fischfang und der Tourismus in Kantabrien von wirtschaftlicher Bedeutung. Ferner hat traditionell der Bergbau maßgebliche Bedeutung. Insbesondere Zink-, Blei- und Eisenerz, aber auch Steinkohle werden abgebaut. Am Rande der Stadt Torrelavega befinden sich große Chemiewerke der Firmen Solvay, Sniace und Firestone. In der Bucht von Santander befinden sich diverse Fabriken der herstellenden Industrie.

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Kantabrien einen Index von 104 (EU-27:100) (2006).[1] Die Arbeitslosenrate lag 2005 bei 8.5 %[2].

Infrastruktur

Die Autobahn A8 verbindet Kantabrien mit dem Baskenland und Frankreich im Osten und Asturien im Westen. Im Endausbaustadium wird sie Frankreich und Portugal verbinden. Eine Nationalstraße geht über Reinosa nach Burgos in Kastilien-León. Es befindet sich im Moment eine weitere Autobahn mit der Bezeichnung A67 im Bau, die in Torrelavega von der A8 abzweigt und durch ein Hochtal über Reinosa nach Palencia führen wird und stückweise schon befahrbar ist.

Ein Bahnlinie der staatlichen RENFE verläuft nach Madrid, die Schmalspurbahn der Gesellschaft FEVE durchkreuzt die Region von Bilbao aus bis nach Asturien und Galicien. Da sämtliche Fernstrecken nur eingleisig ausgebaut sind und häufig von Güterzügen benutzt werden, gibt es nur wenige tägliche Zugverbindungen mit langen Fahrzeiten. Lediglich im Großraum Santander gibt es ein S-Bahn-Netz mit dichter Taktung. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke entlang der Küste des kantabrischen Meeres ist vorgesehen.

Fernbuslinien der Firma ALSA dienen als Ergänzung für die dünn getakteten Fahrpläne der beiden Bahnbetreiber.

Die wichtigste Hafenstadt ist Santander. Dort befindet sich auch ein Flughafen (IATA: SDR) mit Flügen nach Frankfurt, Rom, London, Liverpool, Paris, Amsterdam, Barcelona, Madrid, Mallorca, Kanarische Inseln, Sevilla, Malaga, Alicante und Valencia.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.ine.es/prensa/np488.pdf Instituto Nacional de Estadistica
  2. http://www.eds-destatis.de/en/downloads/sif/dn_06_01.pdf


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