Rømødæmningen

Rømødæmningen
Lage des Dammes zwischen Rømø (Röm) und dem jütländischen Festland.
Auf dem Damm (Rømødæmningen) Richtung Festland

Rømødæmningen (auch: Rømø-Damm oder Römödamm) ist ein knapp 9,2 km langer künstlicher Straßendamm im Nationalpark des dänischen Wattenmeeres, der die dänische Insel Rømø (deutsch: Röm) mit dem Festland bei der Kleinstadt Skærbæk in der Tønder Kommune verbindet.

Inhaltsverzeichnis

Abmessungen

Der von 1939 bis 1948 gebaute Damm ist 9170 m lang. Der Dammfuß misst eine Breite von 60 m und die Dammkrone 13 m. Der Höhe von 5,3 m bei der Insel Röm steht eine Höhe von 6,3 m beim jütischen Festland gegenüber. Die Böschung neigt sich zwischen 7° und 14°, was einem Verhältnis von 1:8 bis 1:6 entspricht. Für die Bauarbeiten wurden etwa 2 Mio. m³ Erdboden verwendet. An den Böschungen befindet sich über dem Erdboden eine 50 cm dicke Lehmschicht und darüber die Grassode. Es gibt drei Haltebuchten entlang des mautfreien Dammes: zwei auf der nördlichen Seite in Fahrrichtung Röm und eine auf der südlichen Seite in Fahrtrichtung Jütland.

Geschichte

Vor dem Bau des Dammes bestand lediglich eine Fährverbindung zwischen Ballum Sluse (deutsch „Ballum Schleuse”) auf dem Festland und Kongsmark an der Ostküste der Insel. Die Idee einer festen Verbindung zwischen Röm und Jütland gab es bereits 1860, wurde aber wegen des deutsch-dänischen Krieges von 1864 aufgegeben. Ein Gesetz zur Anlage des Dammes wurde 1939 verabschiedet, woraufhin noch im selben Jahr die Bauarbeiten begannen. Die Arbeiten, an denen allein in den Jahren 1940 bis 1941 etwa 400 Menschen beteiligt waren, wurden für vier Jahre angesetzt, verzögerten sich aber wegen des Zweiten Weltkrieges, so dass das Bauunternehmen Monberg & Thorsen den Damm erst im Dezember 1948 fertigstellen konnte. Am 18. Dezember 1948 wurde der Damm schließlich eingeweiht und seit 1949 hält die dänische Küstenschutzbehörde Kystdirektoratet den Damm instand. Ursprünglich war die Dammkrone acht Meter breit, wurde aber 1963 auf zwölf Meter ausgeweitet, um dem zunehmenden Verkehr gerecht zu werden. Heute passieren im Sommer bis zu 10.000 Autos den Damm.

Bei Sturmfluten kann das Wasser auf über fünf Meter steigen und zu Schäden am Damm führen. So geschah das etwa bei den drei Sturmfluten in den Jahren 1976, 1981 und 1999,[1] bei denen der Straßendamm überflutet wurde. Teile der Straße wurden seinerzeit zerstört und Erdboden von den Böschungen weggespült. Infolge der Schäden nach der Sturmflut von 1999, die auf 27 Millionen Kronen veranschlagt wurden, gab es Bestrebungen, eine Gebühr für die Nutzung des Dammes zu erheben.[2]

Die geographische Lage und deren Folgen

Während der Planung des Dammes wurde beschlossen, der Wasserscheide zwischen den Gezeitenströmen des Juvredyb (deutsch: „Juvrer Tief”) sowie dem Lister Tief (dänisch: Lister Dyb) im Tidebecken der Sylt-Rømø-Wattenmeerbucht zu folgen. Davon ausgenommen war ein Teilstück des Dammes in der Nähe der Insel, bei dem der Damm etwas weiter südlicher verläuft. Dabei wurde ein Meeresgebiet von etwa 5 km² abgeschnitten, in dem das Tidewasser seither nach Norden ablaufen muss, was mehrmals zu einem Deichbruch bei Juvre auf der Insel Rømø führte. Auf beiden Seiten des Dammes sind zum Schutz des Ufers und zur Gewinnung von Neuland Lahnungen angelegt, deren Instandhaltung seit 1992 allerdings nicht mehr betrieben wird.

Dank der Fährverbindung zwischen Havneby und List stellt der Damm eine Alternative für die Anreise nach Sylt dar, die den Hindenburgdamm umgeht.

Literatur

Venner af Rømøs Natur (Hrsg.): Rømødæmningen 50 år : 1948 - 1998. 1998, ISBN 87-986824-0-7, S. 27 (dänisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schäden am Damm nach dem Orkan 1999 tv2.dk, abgerufen am 29. März 2011
  2. Sammlung der parlamentarischen Dokumente: Parl. Anfrage vom 28. Februar 2002, abgerufen am 29. März 2011
55.1465078.61208

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