Das Wandern ist des Müllers Lust

Das Wandern ist des Müllers Lust
Wilhelm Müller

Das Wandern ist des Müllers Lust ist die erste Zeile eines Gedichtes des deutschen Dichters Wilhelm Müller, das er 1821 unter dem Titel Wanderschaft als Teil der Gedichtsammlung Die schöne Müllerin in dem Sammelwerk Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten veröffentlichte.[1] Das Gedicht wurde zuerst 1823 von Franz Schubert unter dem Titel Das Wandern vertont. In der Folgezeit vertonten verschiedene Komponisten das Gedicht, unter ihnen Heinrich Marschner[2] und Karl Hellmuth Dammas[3]

Im Jahr 1844 komponierte Carl Friedrich Zöllner in Oldisleben einen vierstimmigen Chorsatz für Männerchöre, in dieser Fassung wurde das Lied zu den bekanntesten deutschsprachigen Volkslieder.

Entstehung des Textes

Der Anfang des Gedichtzyklusses der Schönen Müllerin geht zurück auf das poetische Gesellschaftsspiel Rose, die schöne Müllerin, das im Herbst 1816 im Hause des Berliner Staatsrats Friedrich August von Staegemann uraufgeführt wurde.[4] Inspiriert von Giovanni Paisiellos Oper La Molinara veröffentlichte der Komponist Ludwig Berger wenig später den Stoff als Liedspiel. Während seines Studienaufenthaltes in Italien schrieb Müller auf Bitten von Berger weitere Textvorlagen zu diesem Thema und vollendete den Zyklus 1820 in Dessau.[4] Im Kontext dieses Zyklusses zeigt sich, dass der Text nur vordergründig ein unbeschwertes Wanderlied ist, sondern dass es im Kern den Zwang zur Wanderschaft von Handwerksgesellen und deren Sehnsucht, Ruhe zu finden, behandelt.[4]

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Müller (Hrsg.): Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Christian Georg Ackermann, Dessau 1821, S. 7f.
  2. Friedrich Karl von Erlach (Hrsg.): Die Volkslieder der Deutschen. Band 5, Heinrich Hoff, Mannheim 1836, S. 369f.
  3. G. W. Fink: Mehrstimmige Lieder und Gesänge ohne Begleitung. In: Allgemeine musikalische Zeitung. Band 43, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1841, S. 981.
  4. a b c Erika von Borries: Wilhelm Müller: Der Dichter der Winterreise. Eine Biographie. C.H. Beck, München 2007, S. 126f.

Weblinks


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