Die große Chance (1957)

Die große Chance (1957)
Filmdaten
Originaltitel Die große Chance
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1957
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Hans Quest
Drehbuch Werner Eplinius,
Janne Furch
Produktion Peter Schaeffers
für Melodie Film
Musik Lothar Olias
Kamera Willy Winterstein
Schnitt Walter von Bonhorst
Besetzung

Die große Chance ist ein deutscher Schlagerfilm von Hans Quest aus dem Jahr 1957. Er beruht auf einer Filmnovelle von Aldo von Pinelli.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Tagsüber arbeitet Walter Gerber an einer Tankstelle, um sein Maschinenbaustudium zu finanzieren. Abends tritt er als Trompeter im Jazzkeller der Heidelberger Jugend auf – sehr zum Unwillen seines Vaters, der seinen älteren Sohn an die „Hottentottenmusik“ verloren glaubt und dafür seinen jüngeren Sohn umso strenger erzieht. Walter steht regelmäßig auch im Konflikt mit seinem Chef, da seine Freunde ebenso regelmäßig anschreiben lassen. Als eine junge Frau jedoch vorgibt ihr Portemonnaie vergessen zu haben und deswegen die Tankrechnung nicht bezahlen zu können und trotz Walters Intervention einfach losfährt, wird Walter entlassen.

Es stellt sich heraus, dass die junge Frau Erika Hallersperg, die Schwester von Walters reichem Freund Manfred ist. Manfred liebt die Blumenverkäuferin Ruth, die seiner Mutter nicht standesgemäß erscheint. Walter kommt wiederum nach einigen Misstimmungen mit Erika zusammen, die bald mit im Jazzkeller sitzt. Hier findet sich auch Kaplan Sommer ein. Die Jugend tritt ihm zunächst ablehnend gegenüber, glauben sie doch, dass er sie „bekehren“ oder für die Kirche anwerben will. Es stellt sich jedoch heraus, dass Sommer ein musikalischer Mensch ist, der auch Jazz mag. Er beginnt mit den Jungen ein Spiritual einzustudieren. Als Walters Vater davon hört, ist er empört. Er beginnt eine Unterschriftenaktion mit dem Ziel, Sommer strafversetzen zu lassen. Als die Jungen davon hören, begeben sie sich persönlich zum Bischof und laden ihn zu einer geplanten Benefizveranstaltung ein, auf der Kaplan Sommer das Spiritual dirigieren soll.

Neben der Sorge um den Kaplan hat die Gruppe auch Liebessorgen. Bei einem Talentwettbewerb hat Ruth auf Drängen ihrer Freunde ein von Manfred für sie geschriebenes Lied vorgetragen und hätte einen Plattenvertrag kriegen können. Aus Liebe zu Manfred hatte sie dieses Angebot abgelehnt, doch zeigte Manfreds Mutter ihr wenig später deutlich, dass sie eine Beziehung Ruths zu Manfred nie akzeptieren würde. Ruth reist nun überstürzt nach Hamburg ab, wo sie zum Plattenstar wird. Walter wiederum, der bei einer Jazzsession von Bert Nicholas gehört wurde und von ihm die Chance erhielt, mit ihm in Amerika zu arbeiten, entscheidet sich auf Rat von Kaplan Sommer für sein Studium. Er wird Musik nur als Hobby pflegen. Als Walters Vater hört, dass Kaplan Sommer seinen Sohn auf die „richtige Bahn“ gelenkt hat, sammelt er nun Unterschriften dafür, dass Sommer in Heidelberg bleibt.

Die große Benefizveranstaltung findet trotzdem statt. Da es zunächst so aussieht, als würde die angekündigte Ruth nicht erscheinen, gelingt es den Jungs zum ersten Mal, den talentierten Freddy als Sänger auf die Bühne zu holen. Hinter der Bühne verloben sich Walter und Erika, deren verständnisvoller Vater nichts gegen unstandesgemäße Beziehungen seiner Kinder hat. Schließlich erscheint Ruth und singt vor dem versammelten Publikum den Schlager, den Manfred einst für sie geschrieben hatte – und versöhnt auch Manfreds gestrenge Mutter mit der Wahl ihres Sohnes.

Produktion

Die Dreharbeiten fanden vom 24. Juni bis zum 4. August 1957 in Heidelberg statt. Die große Chance erlebte am 26. September 1957 im Kölner Capitol seine Uraufführung.

Im Film sind verschiedene Schlager zu hören. Es war Freddy Quinns erster Musikfilm. Er singt Ein armer Mulero und Einmal in Tampico.

Zu hören sind zudem Renée Franke, die Gardy Granass’ Gesang doubelt, Klarinettist Bert Nicholas, das Orchester Armand Gordon, das RIAS-Tanzorchester und seine Combo, Horst Wende mit seinen Solisten, die Sunnies, das Cornel-Trio, Cornelis op den Zieken und der Waldow-Favre-Chor, der das Spiritual singt.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: „Der oberflächliche Film dünkt sich modern, zeitnah und unterhaltsam – nichts davon trifft zu.“[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 3. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 1414.

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