Dietrich von Gemmingen († 1526)

Epitaph für Dietrich von Gemmingen und seine Familie an der Burgkapelle von Burg Guttenberg

Dietrich von Gemmingen († 1526) auf Burg Guttenberg, dem neuen Stammsitz der Familie, war für die Reformation im Kraichgau bedeutend. Früh gewährte er reformatorischen Geistlichen Schutz, und gemeinsam mit seinen Brüdern Wolf († 1555) und Philipp († 1544) war er im Abendmahlsstreit der Theologen um Ausgleich bemüht.

Leben

Dietrich von Gemmingen war der älteste Sohn des Pleikard von Gemmingen und der Anna Kämmerer von Worms genannt von Dalberg. 1495 war er mit Herzog Eberhard I. von Württemberg auf dem Reichstag zu Worms.1518 teilten die Brüder Dietrich, Wolf und Philipp das Erbe ihrer Eltern. Dietrich erhielt Burg Guttenberg mit allen Zugehörungen, Schloss und Dorf Bonfeld mit Zugehörungen und Nutzungen, dazu Besitzanteile in sieben weiteren Dörfern. Der jährliche Ertrag aus seinem Erbteil belief sich auf über 1300 Gulden (fl).

Dietrich von Gemmingen war mit Ursula von Nippenburg verheiratet, die aus einer der ältesten und angesehensten Familien des schwäbischen Adels stammte. Er stand in enger Beziehung zu den Landschaden von Steinach. Wie er, war auch Hans III. Landschad von Steinach – pfälzischer Rat und Reformator von Neckarsteinach – mit einer von Nippenburg verheiratet. Deren Sohn Christof heiratete Dietrichs Tochter Anna. Dietrich starb schon 1526. Er wurde in der Burgkapelle unterhalb der Burg Guttenberg beigesetzt. Die Leichenpredigt hielt Johannes Brenz. Sein Sohn Philipp der Weise ließ 1550 an der Nordwand der Kapelle für den Vater, die Mutter und sechs verstorbene Geschwister ein Epitaph anbringen.

Literatur

• Bonfeld. Heimatgeschichtliche Beiträge aus Vergangenheit und Gegenwart eines ehemals reichsritterschaftlichen Dorfes. Stadt Bad Rappenau; Bad Rappenau 2000, ISBN 3-929295-62-8