Dyrnwch

Dyrnwch

Dyrnwch, Beiname „der Riese“, auch Diwrnach, Beiname „der Ire“, Dyrnog, Tyrnog, irisch Diugurach, ist eine Sagengestalt aus der walisischen Mythologie.

Inhaltsverzeichnis

Mythologie und Etymologie

In der Erzählung Culhwch ac Olwen („Die Geschichte von Culhwch und Olwen“) wird berichtet, dass Olwens Vater, der Riese Ysbaddaden, dem Freier Culhwch einige schwere Aufgaben stellt, bevor er um seine Tochter werben darf. Mit Hilfe von König Artus und einigen Begleitern löst er sie schließlich alle.

Eine der Aufgabe ist, den Kessel des irischen Riesen Dyrnwch, im Text Diwrnach genannt, für das Hochzeitsmahl zu erringen. Dieser Kessel hat die mythische Bedeutung, böse von guten Menschen unterscheiden zu können. Für schlechte Menschen kocht er kein Essen, bei den anderen ist er schnellstens mit einer Speise fertig. Als sich Diwrnach weigert, den Kessel herzugeben, entwendet ihn Bedwyr fab Bedrawg und lässt ihn wegbringen. Seine Gefährten töten Diwrnach und alle Iren, die um den Kessel kämpfen wollen. Obwohl Verstärkung anrückt, kann Artus mit seinen Mannen sein Schiff Prydwen erreichen und nach Britannien zurücksegeln. Dieser Kessel zählt zu den Tri Thlws ar Ddeg Ynys Prydain („Die dreizehn Schätze der Insel Britannien“).

Der kymrische Name Diwrnach wird vom irischen Diugurach abgeleitet, damit wird die irische Herkunft des Kesselbesitzers betont. Die walisischen Variationen Dyrnwch, Dyrnog oder Tyrnog in den Trioedd Ynys Prydein („Die Triaden der Insel Britannien“) sind Angleichungen an die irische Version des Namens.[1]

Ursprünglich waren die Sagen vom Kessel Dyrnwchs und vom Kessel Diwrnachs getrenntes Erzählgut, in Culhwch ac Olwen wurden sie im Laufe der Zeit zu einem einzigen Mythos vereinigt.[2]

Literatur

  • Rachel Bromwich (Hsg. & Übers.): Tri Thlws ar Ddeg Ynys Prydain, in Trioedd Ynys Prydein. University of Wales Press, Cardiff 1978; ISBN 9780708306901, Appendix III, S. 95 f.
  • Rachel Bromwich/D.Simon Evans (Hsg.): Culhwch ac Olwen: An Edition and Study of the Oldest Arthurian Tale. University of Wales Press, 1992, ISBN 9780773494558.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kapitel The Cauldron of Dyrnwch the Giant im Artikel Thirteen Treasures of the Island of Britain in der englischsprachigen Wikipedia.
  2. John T. Koch: Celtic culture: a historical encyclopedia, Bände 1-5, ABC-CLIO, 2006, ISBN 9781851094400, S. 359.

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