Drittes Belvedere

Drittes Belvedere
Ansicht des dritten Belvedere
Ausgeführter Entwurf
Der unausgeführte Entwurf zeigt eine zweigeschossige Anlage, wo die Vorhalle mit den sechs Säulen im Obergeschoss wiederholt wird.
Der unausgeführte Entwurf zeigt im Obergeschoss einen Rundtempel als Pavillonbau, nach dem Vorbild des Pantheons in Rom.

Das Dritte Belvedere auf der Brühlsche Terrasse in Dresden war ein von Christian Friedrich Schuricht, einem Schüler des Friedrich August Krubsacius, im Jahre 1814 errichteter klassizistischer Bau. Es gehörte neben der Altstädter Wache, den Torhäusern am Leipziger Tor, dem Palais Lüttichau und dem Kuppelsaal des Schloss Pillnitz zu den wenigen Beispielen rein klassizistischer Bauten des alten Dresden. Es wird als typischer Bau des „Dresdner dorischen Klassizismus unter Einfluss der Revolutionsarchitektur“ charakterisiert und war das dritte der vier Gebäude an diesem Standort.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schuricht errichtete 1814 das dritte Belvedere auf der Brühlschen Terrasse. Den Auftrag dazu erteilte Fürst Repnin, ein russischer Gouverneur, der im Palais Brühl residierte. Der Architekt entwarf mehrere Pläne für das neue Belvedere, wobei allen Plänen ein Sockelbau als Untergeschoss gemein war, wo sich eine Vorhalle mit sechs dorischen Säulen befand.

Im ausgeführten Bau wurde auf dem Untergeschoss ein tempelartiger Aufbau mit Aussichtsterrasse errichtet. Der Aufbau zeigte Rechteckformen mit Rundbogen und kräftigen Schlusssteinen. Über den Park konnte man über eine gerade Freitreppe zu dem Gebäude gelangen. Dort befand sich auch die Schauseite des Pavillons, der ein dreiteiliges Portal mit einer Rundbogentür in der Mitte zeigte, der auf beiden Seiten von Rechteckfenstern flankiert wurde. Sowohl die Tür als auch die Fenster waren von der Rücklage her in einer quadratischen Form zusammengefasst worden. Der Bau wurde 1842 abgebrochen.

Einer der nicht umgesetzten Entwürfe zeigte im Obergeschoss auch einen Rundtempel als Pavillonbau mit flachgewölbter Kuppel und Impluvium, nach dem Vorbild des Pantheons in Rom. Dem Bau vorgelagert war eine Vorhalle mit Dreiecksgiebel, der auf ionischen Pilastern ruhte. Während die Architektur des Untergeschosses auf den Theorien des Friedrich August Krubsacius basierte, fußte der Aufbau auf den Lehren des Claude-Nicolas Ledoux.

Ein anderer unausgeführter Entwurf zeigte eine zweigeschossige Anlage, bei der die Vorhalle mit den sechs Säulen im Obergeschoss wiederholt werden sollte. Eine letzte Variante sah vor, das Dach des Aufbaus als zweite Aussichtsterrasse zu verwenden, wobei Außentreppen zu dem Dach führen sollten.[1]

Quellen

Literatur

  • Fritz Löffler: Das alte Dresden - Geschichte seiner Bauten. E.A.Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3.
  • Manfred Zumpe: Die Brühlsche Terrasse in Dresden. Verlag für Bauwesen, Berlin 1991, ISBN 3-345-00207-8.
  • Volker Helas: Architektur in Dresden 1800-1900. Verlag der Kunst Dresden GmbH, Dresden 1991, ISBN 3-364-00261-4.

Einzelnachweise

  1. Zumpe, S. 159-163 [Das dritte Belvedere] und Helas, S. 14f [Die Architektur des Klassizismus], S. 178 [III. Belvedere. Brühlsche Terrasse. 1814 von Schuricht im Auftrage des Fürsten Repnin] und Löffler, S. 341f [Die Revolutionsarchitektur und Gottlob Friedrich Thormeyer] und S. 368, 399.
51.05288888888913.745111111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Belvedere (Dresden) — Belvedere (italienisch, auf Deutsch schöne Aussicht) ist die Bezeichnung für vier Lustschlösser, die nacheinander auf der Nordostecke der Brühlschen Terrasse in Dresden standen. Inhaltsverzeichnis 1 Erstes Belvedere (1590–1747) 2 Zweites… …   Deutsch Wikipedia

  • Architektur in Dresden — Frauenkirche Dresden, 1726–1743 von George Bähr, 1945 zerstört, 1994–2005 rekonstruiert …   Deutsch Wikipedia

  • Wiener Neustädter Blutgericht — Das alte Wappen Wiens von 1465 1925 mit kaiserlichem Doppeladler Die Geschichte Wiens, der Hauptstadt Österreichs beginnt vor etwa 4000 Jahren. Wegen ihrer Lage am Donaustrom zwischen den Ausläufern der Voralpen (Wienerwald) und der pannonischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Bamberg — In der Liste der Baudenkmäler in Bamberg sind die Baudenkmäler der oberfränkischen kreisfreien Stadt Bamberg aufgelistet. Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Wien — Landesflagge Landeswappen Logo …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte des österreichischen Films seit 1955 — Die Geschichte des österreichischen Films der Nachkriegsära beginnt mit der Besetzung Österreichs durch die vier Alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Die späten 1950er Jahre brachten mit …   Deutsch Wikipedia

  • Villa Hügel — (Gartenansicht), links die Bibliothek und die Terrasse, mittig der Gartensaal, rechts das heutige Museum …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesgesetz über die Rückgabe von Kunstgegenständen — Beispielhaft für umstrittene Kunstrestitution in Österreich: Die Bergmäher (1907) von Albin Egger Lienz. 1938 aus dem Eigentum Oskar Neumanns in Klagenfurt „ …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Wiens — Das alte Wappen Wiens von 1465 bis 1925 mit kaiserlichem Doppeladler Die Geschichte Wiens, der Hauptstadt Österreichs, beginnt vor etwa 4000 Jahren. Wegen ihrer Lage am Donaustrom zwischen den Ausläufern der Voralpen (Wienerwald) und der… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Habsburg — Otto von Habsburg 2004 Das Kleine Wappen von Habsburg, Österreich und Lothringen Otto von Habsburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”