Transalpin (Zug)

Transalpin (Zug)
Zuglaufschild EC 62 Transalpin aus den 1990er Jahren
Logo eines EuroCity-Zuges

Der EuroCity Transalpin war ein zwischen 1958 und 2010 verkehrender internationaler europäischer Fernzug, der zuletzt Wien mit Zürich verband, die meiste Zeit seines Bestehens jedoch Wien mit Basel.

Inhaltsverzeichnis

Name

Einerseits kann der Name Transalpin von der Bezeichnung „alpenquerend“ abgeleitet werden, andererseits aus der römischen Bezeichnung der Region der nördlichen Schweiz: „Hinter den Alpen“.[1]

Geschichte

Der Transalpin mit Reihe 4010 in Basel, 1970
Transalpin in Innsbruck Hbf

Von 1. Juni 1958 bis 13. Juni 2010 war der Transalpin ein Paradezug der ÖBB und der SBB. Er trug zum Schluss die Zugnummern: EC 162 und EC 163 (in Österreich ÖBB-EC 162 und ÖBB-EC 163 mit der Bezeichnung "Transalpin"; siehe auch: ÖBB-EuroCity). Im Laufe seiner Geschichte trug der Transalpin eine Reihe anderer Zugnummern: Triebwagenschnellzug TS 11/12, Triebwagenschnellzug TS 462/463, Expresszug Ex 462/463 und EuroCity EC 62/63. Der Zug verkehrte täglich in beiden Fahrtrichtungen.

Bis in die 2000er Jahre war er stets eine der schnellsten Bahnverbindungen mit den wenigsten Haltebahnhöfen in seiner Relation. Zwischen 1959 und dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2009 verband er Basel SBB mit Wien Westbahnhof, 1958 und seit Dezember 2009 bis zur Einstellung nur mehr Zürich Hauptbahnhof mit Wien. Er wurde ab dem 14. Juni 2010 durch eine Railjetverbindung ersetzt [2].

Zu Beginn besorgten die Verbindung zwischen Wien und Basel als Fahrzeuge vier Triebzüge der ÖBB-Reihe 4130, die eigens für diesen Zweck beschafft wurden. Diese gingen aus der Baureihe 4030 hervor, hatten aber eine höhere Leistung und Höchstgeschwindigkeit. Der Steuerwagen war zudem mit einer Küche ausgestattet. Um Zeit zu sparen und den Zug nicht wenden zu müssen, hielt der Zug nicht in Salzburg Hbf, sondern wurde über die Schleife von Elixhausen nach Salzburg-Gnigl geführt und hielt in Salzburg Aigen. Diese Schleife, die heute vorwiegend von Güterzügen befahren wird, ist dadurch bis in die Gegenwart unter dem Namen „Transalpin-Schleife“ bekannt. 1965 beschafften die ÖBB für diesen Fernzug drei sechsteilige Triebwagengarnituren der Reihe ÖBB 4010.

Im Jahre 1969 wurde der Streckenverlauf geändert. Der Zug verkehrt seitdem von der Westbahn kommend über Salzburg Hauptbahnhof bis Wörgl Hauptbahnhof über die deutschen Strecken Rosenheim–Salzburg und Rosenheim–Kufstein der Deutschen Bundesbahn (später: Deutsche Bahn AG), statt wie zuvor über Bischofshofen und Zell am See (Giselabahn)[3]. Da der Transalpin in Deutschland keinen planmäßigen Aufenthalt hatte, wurde er als Korridorzug geführt, womit die sonst in der Zeit vor dem Schengener Abkommen noch erforderlichen Pass- und Zollkontrollen entfallen konnten. Bis zum Bau der „Rosenheimer Schleife“ 1982 musste der Zug im Bahnhof Rosenheim gewendet werden. Seit 1977 fuhr der Transalpin als Wagenzug mit Lokomotive. In der ersten Klasse wurde seit den 90er Jahren ein Panoramawaggon der SBB mitgeführt.

Der Transalpin wurde durch „railjet 162“ und „railjet 163“ – etwa in der gleichen Fahrplanlage – ersetzt[4].

Zuglauf, Halte und Fahrzeuge

Panoramawagen der SBB

Zuglauf zuletzt: Wien Westbf - Wien Hütteldorf (nur ÖBB EC 163) - St. Pölten Hbf - Linz Hbf - Salzburg Hbf - Innsbruck Hbf - Landeck-Zams - Bludenz - Bahnhof Feldkirch - Buchs SG - Sargans - Zürich HB.

Der Zug wechselte in Buchs SG die Fahrtrichtung. Die Wagen der 1. Klasse liefen im ÖBB-EC 162 von Buchs nach Zürich, im ÖBB-EC 163 von Buchs nach Wien an der Zugspitze, so dass sie an den beiden Anfangs- und Endbahnhöfen, die beide Kopfbahnhöfe sind, immer dem Querbahnsteig am nächsten zu stehen kam.

Auf den Rampenstrecken der Arlbergbahn erhielt der Zug oft eine Vorspann- oder Schiebelok. Bei Unterbrechungen der Arlbergbahn durch Bauarbeiten, oder auf Grund von Naturereignissen – wie Lawinen und Muren, oder zuletzt von August bis Dezember 2005 nach Unwetterschäden – wurde der Transalpin ab Salzburg weiträumig über München Hbf und die Bayerische Allgäubahn nach Bregenz umgeleitet.

Literatur

  • Siegfried Bufe: Salzburg – Bayern - Tirol. In Eisenbahngeschichte 36 (2009), S. 44.
  • Josef Mauerer: Änderungen beim ÖBB-Verkehr über die Rosenheimer Schleife. In: Eisenbahn-Revue. 12/2009, S. 628f.
  • Der „Transalpin“ ist Geschichte. In: Eisenbahn-Revue. 8-9/2010, S. 413.

Einzelnachweise

  1. Von Rom aus gesehen; im Gegensatz zu Cisalpin, die Region der heutigen Lombardei.
  2. Das Aus für den Transalpin Meldung auf Der Standard vom 11. Januar 2010
  3. Bufe, S. 44
  4. Mauerer, S. 628.

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