Cargill

Cargill
Cargill Incorporated
Logo des Unternehmen Cargill
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1865
Sitz Wayzata, Minnesota, USA
Mitarbeiter 131.000 <http://www.cargill.de/deu/overview/index.shtml>
Umsatz 107,882 Mrd. USD (2010) <http://www.cargill.de/deu/overview/index.shtml>
Branche Agrar, Lebensmittel, Fleisch
Website www.cargill.com

Cargill Incorporated ist ein multinationales Familienunternehmen, dessen Hauptsitz sich in Wayzata, Minnesota, USA befindet. Das Unternehmen befasst sich mit Lebens- und Futtermitteln, nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien.

Cargill wurde 1865 gegründet und zählt heute mit einem Jahresumsatz von über 116 Milliarden US-Dollar zu den weltweit größten Familienunternehmen, dessen Aktivitäten den Kauf, die Verarbeitung und den Vertrieb von Getreide und Getreideprodukten, andere landwirtschaftliche Handelswaren und die Herstellung sowie Handel mit Vieh, Futtermitteln und Inhaltsstoffen von verarbeiteten Lebensmitteln und pharmazeutischen Hilfsstoffen umfassen. Das Unternehmen beschäftigt 131.000 Personen in 66 Ländern. Außerdem befasst man sich mit Finanzdienstleistungen, die einen Teil des Risikos im Handel abdecken. Ein Teil der Finanzdienstleistungen wurde in einen Hedge-Fonds namens Black River Asset Management ausgegliedert. Dieser verfügt über zehn Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten.

1998 kaufte Monsanto das internationale Saatgutgeschäft von Cargill außerhalb Nordamerikas für 1,4 Milliarden US-Dollar.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschäftskennzahlen

  • Geschäftsjahr 2009: größtes Familienunternehmen in den USA [2]
  • Umsatz Geschäftsjahr 2010: 107,9 Milliarden US-Dollar
  • Netto-Gewinn Geschäftsjahr 2010: 2,60 Milliarden US-Dollar
  • 25 Prozent aller US-Getreideexporte werden von Cargill getätigt
  • Etwa 22 Prozent des US-Fleischmarkts werden beliefert
  • Cargill beschäftigt 131.000 Mitarbeiter in 66 Ländern.
  • Größter Exporteur aus Argentinien
  • Größter Geflügelproduzent in Thailand
  • Alle Eier, die McDonald’s Restaurants in den Vereinigten Staaten verwenden, stammen aus Cargill-Farmen.

Trotz ihrer Größe ist die Firma immer noch ein Familienunternehmen. Abkömmlinge der Gründerfamilien Cargill und MacMillan besitzen heute etwa 85 Prozent des Unternehmens. Daher kann das Wachstum der Firma durch Reinvestition der Gewinne finanziert werden und man ist nicht auf die Finanzmärkte angewiesen. Cargill wäre, als öffentliches Unternehmen, unter den Top 50 der Fortune Global 500 Unternehmen.

Cargills langfristige Firmenstrategie ist es, von Handel und Verarbeitung der Produkte weg und hin zu höherwertigen Aktivitäten zu gelangen. Es existiert ein Gemeinschaftsunternehmen mit Hoffmann-La Roche, das einen Prozess zur Umwandlung von Getreidenebenprodukten zu Vitamin E entwickelt. Außerdem werden Ethanol als Kraftstoff und Citronensäure aus Getreide hergestellt. Die Firma beabsichtigt die Beratung ihrer Kunden zur Erhöhung der Wertschöpfung in der Lebensmittelproduktionskette in den Vordergrund zu stellen.

Cargill profitiert vom weltweiten Trend zu hochveredelten Getreideprodukten und hat sich 2002 durch die Akquisition der Cerestar (vormals Beghin-Say) in diesem Geschäftsfeld neu positioniert.

Cargill in Deutschland

Hauptsitz der Cargill in Deutschland ist Salzgitter. Das Unternehmen ist seit 1955 in Deutschland im Handel mit Futtermittel-Bestandteilen auf Getreide- und Nichtgetreidebasis, der Verarbeitung von Ölsaaten zu Öl und Schrot, der Malzproduktion sowie dem Handel mit Nahrungsmittel-Grundstoffen wie Glukose und Stärke, sowie technische Öle und Lezithin für die Lebensmittelindustrie und der Erzeugung von Biodiesel tätig. Es gibt zehn Standorte (Hamburg, Salzgitter, Mainz, Malchin, Riesa, Barby, Krefeld (ehemals Cerestar),Wittenberge, Klein Schierstedt und Berlin (ehemals KVB der Schwartauer Werke)), an denen gemeinsam mit der Agravis Raiffeisen (vormals RHG Hannover) mit Standort in Münster NRW und in Hannover Biodiesel produziert wird. Der Chef von Cargill Deutschland war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Ende 2009 Dr. Karsten Eberstein. Seither wird die Cargill Deutschland GmbH von Ralph Appel, Arnim Biskup und Dr. Christoph von Reden geleitet.

Durch den Erwerb der ersten durch die Nestlé Gruppe in Hamburg gebauten kakaoverarbeitenden Fabrik im Oktober 2004 hat Cargill seine kakaoverarbeitenden Anlagen in Europa weiter ausgebaut.

Cargill legte im März 2006 im Industriepark in Frankfurt-Hoechst den Grundstein zu einer 250.000 Tonnen Biodieselanlage. Diese Anlage verarbeitet das Raffinat aus bereits bestehenden Ölmühlen in der Region. Der Produktionsbeginn für diese Biodieselanlage war im dritten Quartal 2006, das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro.

Das Cargill-Werk in Mainz

Das Werk, vormals Schmidt Söhne, liegt verkehrsgünstig zwischen Rheinallee und Industriehafen in Mainz, somit können Massenverkehrsgüter kostengünstig umgeschlagen werden. Die Ölmühle beschäftigt ca. 45 Mitarbeiter und verarbeitet jährlich 450.000 Tonnen Raps und Sonnenblumensaat zu Öl und Schrot. Die Rapssaat stammt vorwiegend aus den benachbarten Bundesländern und zum Teil aus der Tschechischen Republik. Das Öl wird in der Nahrungsmittelindindustrie verwendet, aber auch für technische Zwecke. Rapsschrot dient als Beimischung zu Futtermitteln.

Mit finanzieller Unterstützung der EU innerhalb des EU-LIFE-Environment-Programms führte die Cargill GmbH in Mainz ein Projekt zur Geruchsreduzierung und Energieeinsparung bei der Ölsaatenverarbeitung durch. Der Brüden enthält neben Wasserdampf einen hohen Anteil Glucosinolat/Schwefel, eine Geruchskomponente welche in der benachbarten Wohnbebauung teilweise unangenehm erkennbar wird. Gemeinsam mit der Firma Bulkflow wurde eine Pilotanlage sowie eine Machbarkeitsstudie erstellt, die das Energieeinsparpotential und die Reduzierung der Umwelteinflüsse über den Zeitraum von einem Jahr beurteilt. Dieses Verfahren beruht auf dem Prinzip des umgekehrten Wärmeübertragers und kann im Erfolgsfall auch bei anderen Ölmühlen, z. B. in Weisenau bei der ADM Soya Mainz zur Umweltentlastung beitragen.

Das Finanzierungsinstrument LIFE soll zur Umsetzung, Aktualisierung und Weiterentwicklung der Umweltpolitik und des Umweltrechts der Gemeinschaft (EU), insbesondere im Hinblick auf die Einbeziehung von Umweltaspekten in andere Politikfelder sowie auf die nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Union, beitragen.

Das Cargill-Werk in Krefeld

Direkt am Krefelder Rheinhafen gelegen, produzieren im Werk Krefeld ca. 560 Mitarbeiter aus etwa 2000t Mais täglich Stärke und Stärkefolgeprodukte wie z. B. Dextrose und Sorbit. Das Werk wurde 1946 damals unter dem Namen "Maizena" gegründet, 1987 mit der Übernahme durch die Gruppo Ferruzi in "Cerestar" umbenannt und firmiert nach der Übernahme durch die Firma Cargill im Jahr 2002 seit 2006 unter dem Namen "Cargill".

Literatur

  • Wayne G. Broehl, Jr.: Cargill: Trading the World's Grain. Dartmouth College, 1992. ISBN 0874515726
  • Wayne G. Broehl, Jr.: Cargill: Going Global. University Press of New England, 1998. ISBN 0874518547
  • Wayne G. Broehl, Jr.: Cargill: From Commodities to Customers. University Press of New England, 2008. ISBN 1584656948
  • Brewster Kneen: Invisible Giant: Cargill and Its Transnational Strategies. Pluto Press, 2002. ISBN 0745319580

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Monsanto Agrees to Purchase Cargill International Seed Operations In Central And Latin America, Europe, Asia, Africa. PRNewswire, 29. Juni 1998.
  2. Forbes America's Largest Private Companies

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