Cargill Agrícola

Cargill Agrícola
Cargill Incorporated
Logo des Unternehmen Cargill
Unternehmensform
Gründung 1865
Unternehmenssitz Wayzata, Minnesota
Mitarbeiter 160.000
Umsatz 120,439 Mrd. USD (2008)) [1]
Branche Agrar, Lebensmittel, Fleisch
Website

www.cargill.com

Cargill Incorporated ist ein multinationales Familienunternehmen, dessen Hauptsitz sich in Wayzata, Minnesota, USA befindet. Das Unternehmen befasst sich mit Lebens- und Futtermitteln, nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien.

Cargill wurde 1865 gegründet und zählt heute mit einem Jahresumsatz von über 88 Milliarden US-Dollar zu den weltweit größten Familienunternehmen. Die Aktivitäten der Firma umfassen den Kauf, die Verarbeitung und den Vertrieb von Getreide und Getreideprodukten, andere landwirtschaftliche Handelswaren und die Herstellung sowie Handel mit Vieh, Futtermitteln und Inhaltsstoffen von verarbeiteten Lebensmitteln und pharmazeutischen Hilfsstoffen. Die Firma beschäftigt 160.000 Personen in 67 Ländern. Außerdem befasst man sich mit Finanzdienstleistungen, die einen Teil des Risikos im Handel abdecken. Ein Teil der Finanzdienstleistungen wurde in einen Hedge-Fonds namens Black River Asset Management ausgegründet. Dieser verfügt über zehn Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten.

2006 wurde Cargill wegen seiner Rolle bei der Zerstörung des Regenwaldes in der Amazonas-Region durch Greenpeace kritisiert. Dort befinden sich zahlreiche Sojaplantagen des Unternehmens. 2009 gab die Regierung Venezuelas die Nationalisierung der Produktionsstandorte von Cargill in Venezuela bekannt. [2]

Inhaltsverzeichnis

Cargill in Amazonien

„Cargill forciert in Amazonien eine Zerstörung der traditionellen Lebensweise der Kleinbauern durch große Sojabauern aus dem Süden des Landes (durch Kredite, Abnahmegarantien, gute Preise, Logistik, Maschinen). Das Land wird der oft ungebildeten Landbevölkerung zu Spottpreisen abgekauft und für die industrielle Landwirtschaft eingesetzt. Wer nicht verkaufen will, wird bedroht und auch ermordet. Die industrielle Landwirtschaft schädigt die Natur so stark, dass auch die Kleinbauern, die nicht verkaufen wollen, aufgeben müssen, da der starke Einsatz von Pestiziden deren Pflanzen und Tiere vergiftet.“

Quelle: Greenpeace

Dieser Umstand soll laut Greenpeace die an sich positiven von Cargill in der EU betriebenen Bemühungen zur Reduktion der Umweltbelastung als Doppelmoral entlarven.

Cargill in Deutschland

Hauptsitz der Cargill in Deutschland ist Salzgitter. Das Unternehmen ist seit 1955 in Deutschland im Handel mit Futtermittel-Bestandteilen auf Getreide- und Nichtgetreidebasis, der Verarbeitung von Ölsaaten zu Öl und Schrot, der Malzproduktion sowie dem Handel mit Nahrungsmittel-Grundstoffen wie Glukose und Stärke, sowie technische Öle und Lezithin für die Lebensmittelindustrie und der Erzeugung von Biodiesel tätig. Es gibt zehn Standorte (Hamburg, Salzgitter, Mainz, Riesa, Barby, Krefeld (ehemals Cerestar) und Wittenberge), an denen gemeinsam mit der Agravis Raiffeisen (vormals RHG Hannover) mit Standort in Münster NRW und in Hannover Biodiesel produziert wird. Der Chef von Cargill Deutschland ist Dr. Karsten Eberstein.

Durch den Erwerb der ersten durch die Nestlé Gruppe in Hamburg gebauten kakaoverarbeitenden Fabrik im Oktober 2004 hat Cargill seine kakaoverarbeitenden Anlagen in Europa weiter ausgebaut.

Cargill legte im März 2006 im Industriepark in Frankfurt-Hoechst den Grundstein zu einer 250.000 Tonnen Biodieselanlage. Diese Anlage verarbeitet das Raffinat aus bereits bestehenden Ölmühlen in der Region. Der Produktionsbeginn für diese Biodieselanlage war im dritten Quartal 2006, das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro.

Das Cargill-Werk in Mainz

Das Werk, vormals Schmidt Söhne, liegt verkehrsgünstig zwischen Rheinallee und Industriehafen in Mainz, somit können Massenverkehrsgüter kostengünstig umgeschlagen werden. Die Ölmühle beschäftigt 50 Mitarbeiter und verarbeitet jährlich 450.000 Tonnen Raps und Sonnenblumensaat zu Öl und Schrot. Die Rapssaat stammt vorwiegend aus den benachbarten Bundesländern und zum Teil aus der Tschechischen Republik. Das Öl wird in der Nahrungsmittelindindustrie verwendet, aber auch für technische Zwecke. Rapsschrot dient als Beimischung zu Futtermitteln.

Mit finanzieller Unterstützung der EU innerhalb des EU-LIFE-Environment-Programms führte die Cargill GmbH in Mainz ein Projekt zur Geruchsreduzierung und Energieeinsparung bei der Ölsaatenverarbeitung durch. Der Brüden enthält neben Wasserdampf einen hohen Anteil Glucosinolat/Schwefel, eine Geruchskomponente welche in der benachbarten Wohnbebauung teilweise unangenehm erkennbar wird. Gemeinsam mit der Firma Bulkflow wurde eine Pilotanlage sowie eine Machbarkeitsstudie erstellt, die das Energieeinsparpotential und die Reduzierung der Umwelteinflüsse über den Zeitraum von einem Jahr beurteilt. Dieses Verfahren beruht auf dem Prinzip des umgekehrten Wärmeübertragers und kann im Erfolgsfall auch bei anderen Ölmühlen, z.B. in Weisenau bei der ADM Soya Mainz zur Umweltentlastung beitragen.

Das Finanzierungsinstrument LIFE soll zur Umsetzung, Aktualisierung und Weiterentwicklung der Umweltpolitik und des Umweltrechts der Gemeinschaft (EU), insbesondere im Hinblick auf die Einbeziehung von Umweltaspekten in andere Politikfelder sowie auf die nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Union, beitragen.

Geschäftskennzahlen

  • Geschäftsjahr 2007: zweitgrößtes Familienunternehmen in den USA
  • Umsatz Geschäftsjahr 2007: 88,3 Milliarden US-Dollar
  • Netto-Gewinn Geschäftsjahr 2007: 2,34 Milliarden US-Dollar
  • 25 Prozent aller US-Getreideexporte werden von Cargill getätigt
  • Etwa 22 Prozent des US-Fleischmarkts werden beliefert
  • Cargill beschäftigt etwa 158.000 Mitarbeiter an 1.100 Standorten in 66 Ländern.
  • Größter Exporteur aus Argentinien
  • Größter Geflügelproduzent in Thailand
  • Alle Eier, die McDonald’s Restaurants in den Vereinigten Staaten verwenden, stammen aus Cargill-Farmen.

Trotz seiner Größe ist die Firma immer noch ein Familienunternehmen. Abkömmlinge der Gründerfamilien Cargill und MacMillan besitzen heute etwa 85 Prozent des Unternehmens. Daher kann das Wachstum der Firma durch Reinvestition der Gewinne finanziert werden und man ist nicht auf die Finanzmärkte angewiesen.

Cargills langfristige Firmenstrategie ist es, von Handel und Verarbeitung der Produkte weg und hin zu höherwertigen Aktivitäten zu gelangen. Es existiert ein Gemeinschaftsunternehmen mit Hoffmann-La Roche, das einen Prozess zur Umwandlung von Getreidenebenprodukten zu Vitamin E entwickelt. Außerdem werden Ethanol als Kraftstoff und Zitronensäure aus Getreide hergestellt. Die Firma beabsichtigt die Beratung ihrer Kunden zur Erhöhung der Wertschöpfung in der Lebensmittelproduktionskette in den Vordergrund zu stellen.

Cargill profitiert vom weltweiten Trend zu hochveredelten Getreideprodukten und hat sich 2002 durch die Akquisition der Cerestar (vormals Beghin-Say) in diesem Geschäftsfeld neu positioniert.

Einzelnachweise

  1. Cargill - five year financial summary
  2. CNN:Chavez orders nationalization of Cargill

Weblinks


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