Edith Brandt

Edith Brandt

Edith Brandt (* 15. Dezember 1923 in Bernburg; † 27. Februar 2007 in Halle (Saale)) war eine Lehrerin, SED-Politikerin und Volkskammerabgeordnete.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Edith Brandt wurde am 15. Dezember 1923 als Edith Bonefeld in Bernburg geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte sie eine Lehre zur Köchin. In diesem Beruf war sie bis 1945 tätig. Nach dem Kriegsende wurde Brandt Mitglied der KPD und besuchte deren Bezirksparteischule in Wettin. Anschließend nahm sie ein Neulehrerstudium auf und arbeitete bis 1949 zunächst als Lehrerin, später auch als Schulleiterin in Baalberge im Kreis Bernburg. Während ihrer Lehrertätigkeit war Brandt 1948 auch für die SED- und FDJ-Kreisleitung Bernburg tätig. 1950 wurde sie nach Bernburg versetzt und war als Schulleiterin und stellvertretende Kreisschulrätin tätig. Anschließend erhielt Brandt eine Berufung an das Ministerium für Volksbildung des Landes Sachsen-Anhalt. Dort war sie 1951 und 1952 als Hauptabteilungsleiterin des Bereichs Unterricht und Erziehung tätig. Nach der Auflösung der Länder und der dazugehörigen Ministerien wechselte Edith Brandt zur SED-Bezirksleitung Magdeburg. Dort zeichnete sie als Sekretärin für Agitation und Propaganda verantwortlich. 1954 wurde sie in derselben Funktion in das Büro des Zentralrats der FDJ entsandt, wo sie bis 1957 tätig war. Anschließend bekleidete sie bis 1966 die Funktion der 1. Sekretärin der SED-Kreisleitung Wittenberg. Danach wechselte Edith Brandt zur SED-Bezirksleitung Halle, wo sie bis 1984[1] als Sekretärin für Wissenschaft, Volksbildung und Kultur tätig war. Anschließend wurde sie Rentnerin.

Sie war verheiratet und Mutter einer Tochter und eines Sohnes.

Politik

1950 besuchte Edith Brandt die Parteihochschule Karl Marx der SED, um auf ihre Tätigkeit im Ministerium vorbereitet zu sein. Im gleichen Jahr nominierte die SED sie als Kandidatin für die Volkskammerwahlen. Brandt wurde gewählt und wurde Mitglied der SED-Fraktion. 1954 wählte man sie ins ZK der SED, in dem sie bis 1986 Mitglied blieb. Durch ihren beruflichen Wechsel zum Zentralrat der FDJ wurde Brandt in der 2. Wahlperiode Mitglied der FDJ-Fraktion. Zeitweilig übernahm sie sogar den Fraktionsvorsitz.[2] Durch die Wahl von Brandt in den Zentralrat der FDJ 1955 wurde ihre politische Arbeit bestätigt. Dieses Amt hatte sie bis 1957 inne. Für die folgenden Jahre ist nur noch eine Funktion als Abgeordnete des Bezirkstages Halle vermerkt.

Ehrungen

  • Verdienter Lehrer des Volkes
  • 1959 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
  • 1964 Clara-Zetkin-Medaille
  • 1969 Vaterländischer Verdienstorden in Silber
  • 1971 Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Gold
  • 1973 Vaterländischer Verdienstorden in Gold
  • 1976 Ehrennadel für Verdienste in der sozialistischen Wehrerziehung in Gold
  • 1983 Verdienstmedaille des Organe des Ministeriums des Inneren in Gold

Anmerkungen

  1. Andere Quellen sprechen von 1986 oder gar 1987.
  2. Ob sie über die gesamte Wahlperiode den Vorsitz innehatte, ist nach der Quellenlage nicht eindeutig geklärt. Keinesfalls war sie jedoch von 1950–1958 Fraktionsvorsitzende, wie es in einigen Quellen zu finden ist. Siehe dazu Pawlowski.

Literatur

  • Rita Pawlowski: Unsere Frauen stehen ihren Mann. Frauen in der Volkskammer der DDR 1950–1989: Ein biographisches Handbuch. trafo, Berlin 2008, ISBN 978-3-89626-652-1

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