Ein Lord am Alexanderplatz

Ein Lord am Alexanderplatz
Filmdaten
Originaltitel Ein Lord am Alexanderplatz
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 112 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Stab
Regie Günter Reisch
Drehbuch Kurt Belicke,
Günter Reisch
Produktion DEFA, Gruppe „Johannisthal“
Musik Gerd Natschinski
Kamera Jürgen Brauer
Schnitt Monika Schindler
Besetzung

Ein Lord am Alexanderplatz ist eine deutsche Filmkomödie der DEFA von Günter Reisch aus dem Jahr 1967.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Heiratsschwindler Ewald Honig kehrt nach längerer Haftstrafe mit einem preiswert erstandenen Diplomatenwagen, Anzug und Melone nach Ost-Berlin zurück und zieht bei seiner inzwischen erwachsenen Tochter ein, die er seit zwölf Jahren nicht gesehen hat. Er will ein redliches Leben nahe am Ruhestand führen, träumt von einem Eigenheim und beginnt seine Arbeit als Versicherungsvertreter. Stets galant und zuvorkommend sucht er auch nach einer vermögenden Frau, die er tatsächlich heiraten will. Er gibt eine entsprechende Annonce auf und zahlreiche Frauen melden sich.

Seine Tochter Ina kommt sehr zu Ewalds Unmut ganz nach ihm: Sie benutzt ihre Schönheit und Jugend, um reiche, verheiratete Männer per Anzeige zu angeln. Gerne würde sie mit Zahnarzt Dr. Härtel auf „Dienstreise“ an den Balaton fahren, doch vereitelt Ewald dieses Ansinnen, indem er Härtel persönlich aufsucht und zur Rede stellt. Gleich verfährt er mit Conférencier Günti Schwalbe. Beim gemeinsamen „Liebhaber-Poker“ entscheiden sich Vater und Tochter schließlich für den einen, den sie wirklich „behalten“ wollen – Ewald wird nun Inas Chefin Frau Müller ehelichen.

Unterdessen ist die Berliner Polizei Ewald und Ina auf den Fersen. Vor allem Kriminalpsychologe Achim Engelhardt und die ungarische Kriminalistin Johanna Farkas wollen die Fälle lösen. Beide geben für Ewald und Ina typische Anzeigen auf. So kommt es, dass Achim und Johanna sich auf die Anzeigen des jeweils anderen melden und diesen während ihres Rendezvous’ als Heiratsschwindler verdächtigen. Erst, als beide verhaftet werden, werden ihre Identitäten bekannt. Trotz des misslungenen Starts werden Achim und Johanna ein Paar.

Ewald heiratet Frau Müller. In der Hochzeitskutsche warten jedoch drei weitere Damen, die Ewald vermeintlich ehelichen wollte und so landet der vor Gericht. Am Ende stellt sich heraus, dass Ewald tatsächlich unschuldig ist und den Frauen im Gegenteil Gutes getan, ihnen jedoch nie Hoffnungen gemacht hat. So kann er den Stand der Ehe als freier Mann betreten.

Produktion

Ein Lord am Alexanderplatz wurde unter dem Arbeitstitel Ein Lord vom Friedrichshain in Ostberlin gedreht. Der Film erlebte am 3. März 1967 im Berliner Kosmos seine Premiere. Am 6. Oktober 1968 lief er erstmals auf DFF 1 im Fernsehen und wurde 2006 auf DVD veröffentlicht.

Die von Ivan Malré verkörperte Figur des Conférenciers Günti Schwalbe stellt eine Parodie auf Günthi Krause dar.[1]

Kritik

Die zeitgenössische Kritik merkte an, dass die Autoren bei dem Film zwar „in die Millionenkiste überlieferter Gags“ griffen, diese jedoch originell in neuen Situationen zu verwenden wussten.[2]

Cinema befand: „Top-Darsteller bieten nette Unterhaltung“.[3]

Literatur

  • Ein Lord am Alexanderplatz. In: F.-B. Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 368.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Habel, S. 368.
  2. Gert Billing in: Weltbühne, Nr. 14, 1967.
  3. Vgl. cinema.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alexanderplatz — Platz in Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Alexanderplatz (Berlin) — Alexanderplatz vom Fernsehturm aus gesehen, 2002 S Bahn Station Alexanderplatz, 2008 Der Alexanderplatz ist …   Deutsch Wikipedia

  • Alexanderhaus — Alexanderplatz vom Fernsehturm aus gesehen, 2002 S Bahn Station Alexanderplatz, 2008 Der Alexanderplatz ist …   Deutsch Wikipedia

  • Berolinahaus — Alexanderplatz vom Fernsehturm aus gesehen, 2002 S Bahn Station Alexanderplatz, 2008 Der Alexanderplatz ist …   Deutsch Wikipedia

  • Nuttenbrosche — Alexanderplatz vom Fernsehturm aus gesehen, 2002 S Bahn Station Alexanderplatz, 2008 Der Alexanderplatz ist …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Filmen mit Bezug zu Berlin — Die deutsche Hauptstadt Berlin ist seit Beginn der Stummfilmzeit Handlungs und Drehort vieler deutscher und internationaler Filmproduktionen. Die Liste von Filmen mit Bezug zu Berlin enthält herausragende Filme mit deutlichem Bezug zu Berlin,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerd E. Schäfer — Gerd Eginhard Schäfer (* 14. Juli 1923 in Berlin Neukölln; † 20. September 2001 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Leben Gerd E. Schäfer, ein Schulfreund von Günter Pfitzmann, studierte in den 1940er Jahren in Berlin Theater und Musik.… …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Reisch — (* 24. November 1927 in Berlin; gebürtig Günter Julius Hermann Reisch) ist ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Monika Gabriel — (* 15. Oktober 1943 in Eichenbrück im Wartheland; † 7. März 2007 in Berlin Spandau[1]) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Köfer — (* 17. Februar 1921 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Moderator. Herbert Köfer, 2008 Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”