Eine Göttin auf Erden

Eine Göttin auf Erden
Filmdaten
Deutscher Titel Eine Göttin auf Erden
Originaltitel Down to Earth
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1947
Länge 101 Minuten
Stab
Regie Alexander Hall
Drehbuch Edwin Blum,
Don Hartman, nach dem Bühnenstück Heaven Can Wait von Harry Segall
Produktion Don Hartman
Musik George Duning,
Heinz Roemheld,
Doris Fisher
Kamera Rudolph Maté
Schnitt Viola Lawrence
Besetzung

Eine Göttin auf Erden (Original: Down to Earth) ist ein US-amerikanisches Filmmusical von Alexander Hall aus dem Jahr 1947 mit Rita Hayworth in der Rolle der griechischen Muse Terpsichore. Es handelt sich dabei um eine Fortsetzung des Films Urlaub vom Himmel (Here Comes Mr. Jordan, 1941).

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In die himmlischen Gefilde, den Sitz der neun Musen, dringt die Neuigkeit, dass der irdische Broadway-Regisseur Danny Miller eine Revue einstudieren lässt, die die Musen als stillose Showgirls dem amerikanischen Publikum präsentiert. Besonders die griechische Muse des Tanzes, Terpsichore, ist außer sich vor Empörung. Also beschließt sie, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich energisch in das Geschehen einzumischen. Von dem Himmelswächter Mr. Jordan erhält sie nach viel Überredungsarbeit schließlich die Erlaubnis, in Begleitung des Himmelsboten 7013 die Erde zu betreten. Während einer Tanzprobe gelingt es Terpsichore, die sich von nun an Kitty Pendleton nennt, sich auf die Bühne zu schmuggeln und alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Regisseur Danny ist von ihrer außergewöhnlichen Schönheit und ihrem Talent derart fasziniert, dass er ihr sofort die Hauptrolle, eben die der Terpsichore, anvertraut. Dadurch, dass Kitty ihrer Entrüstung über die frivolen Lieder und Choreografien starken Ausdruck verleiht, gerät sie mit Danny schon bald aneinander.

Danny hat sich jedoch in seine Hauptdarstellerin verliebt und setzt daher ihre Forderung nach Änderungen der Revue folgsam in die Tat um. Der Rest der Truppe ist nur wenig angetan von der „neuen“ Interpretation der griechischen Mythologie als klassisches Ballett. Zwar sind bei der Vorpremiere in Philadelphia Kenner der Tanzkunst begeistert, doch die Masse des Publikums findet die Vorführung schlichtweg zum Gähnen langweilig. Die Lage ist ernst, denn Dannys Geldgeber verlangen eine zugkräftige Show. Also sieht er sich gezwungen, die Revue in ihrer ursprünglichen Form in New York herauszubringen, was Kitty bzw. Terpsichore dazu bewegt, verärgert das Ensemble zu verlassen.

Da taucht Mr. Jordan unerwartet auf und bringt sie wieder zur Vernunft, indem er ihr zeigt, unter welchem finanziellen Druck Danny tatsächlich steht. Mit schlechtem Gewissen kehrt Terpsichore zurück und führt als Star der Tänzer die Revue zu großem Erfolg. Weil sie ihre Aufgabe erfüllt hat, beordert Mr. Jordan sie zurück in den heimischen Olymp. Doch sie will Danny nicht verlassen. Zum ersten Mal weiß sie, was es heißt, jemanden zu lieben. Mr. Jordan tröstet sie über ihren momentanen Verlust hinweg und lässt sie einen Blick in die Zukunft werfen. Dort wird sie Danny im Elysion wiedersehen und mit ihm auf alle Zeit glücklich vereint sein.

Hintergrund

Terpsichore, Statue von Antonio Canova (1808)

Eine Göttin auf Erden ist eine Fortsetzung des erfolgreichen Films Urlaub vom Himmel (Here Comes Mr. Jordan) aus dem Jahr 1941, der ebenfalls von Regisseur Alexander Hall inszeniert wurde. Die Schauspieler Edward Everett Horton und James Gleason, die bereits in Urlaub vom Himmel mitgewirkt hatten, übernahmen ihre Rollen erneut, während Claude Rains von Roland Culver als Mr. Jordan ersetzt wurde.

Rita Hayworth, die bei ihren Gesangseinlagen von Anita Ellis synchronisiert wurde, war 1946 nach ihrem großen Erfolg mit Gilda auf der Höhe ihres Ruhms als Leinwandschönheit und als talentierte Tänzerin, weshalb es für ihr Studio Columbia Pictures nahelag, sie als göttliche Muse des Tanzes, als Terpsichore, zu besetzen. Durch Verzögerungen der Dreharbeiten wurde das Projekt für das Studio eine der teuersten Produktionen der 1940er Jahre.[1]

Die Uraufführung von Eine Göttin auf Erden erfolgte am 11. September 1947 in New Yorks Radio City Music Hall, woraufhin der Film durchwachsene Kritiken erhielt. Zumeist wurden die schwache Handlung und die unbedeutenden Songs bemängelt, während die Technicolor-Farben und Rita Hayworths äußerliche Vorzüge gelobt wurden. In Deutschland wurde das Filmmusical erstmals am 7. Dezember 1981 im Fernsehen gezeigt.

1980 wurde Eine Göttin auf Erden als inoffizielles Remake mit Olivia Newton-John und Gene Kelly unter dem Titel Xanadu erneut verfilmt. Dabei übernahm Kelly die Rolle des Danny McGuire, den er bereits 1944 in dem Filmmusical Es tanzt die Göttin (Cover Girl) neben Rita Hayworth gespielt hatte.

Rita Hayworth als Terpsichore auf einem Cover

Musik- und Tanznummern

  • Let’s Stay Young Forever (Doris Fisher/Allan Roberts)
  • This Can’t Be Legal (Fisher/Roberts)
  • They Can’t Convince Me (Fisher/Roberts)
  • Kiss of the Muse
  • Greek Ballet (Mario Castelnuovo-Tedesco)
  • The Muses Come To Earth
  • People Have More Fun Than Anyone (Fisher/Roberts)

Kritiken

„Eine sehr freie Variation des bereits 1941 vom selben Regisseur gedrehten Films Urlaub vom Himmel; ein vergnügliches Musical mit zündenden Songs.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Die Farbe, die Musik und die Tänze – das Technicolor ist nebenbei bemerkt hervorragend – sind hier vereint und stimulieren die Sinne auf spritzige und üppige Art und Weise. […] Mr. Gleason macht das Beste aus seinen Szenen.“

Bosley Crowther, The New York Times[3]

„Die Geschichte ist eine dieser heiklen Angelegenheiten, die viel besser auf dem Papier als auf Zelluloid aussehen. […] Alle Gags, die der Handlung etwas Pfeffer geben sollen, fallen flach.“

Variety[4]

Eine Göttin auf Erden ist ein Musical, und einem Musical vergibt man fast alles. Es gibt glücklicherweise rettende Elemente. Einige komödiantische Einlagen, vor allem die von James Gleason als Broadway-Agent, sind sehr hilfreich und Miss Hayworths erster Tanz in einem seegrünen Kleid ist ein sehenswertes Vergnügen.“

Time[5]

„Obwohl vieles an Eine Göttin auf Erden schlecht ist, macht der Film dennoch Spaß […]. Das größte Problem ist die lächerliche Handlung, bei der der Dialog zwischen behäbig und albern schwankt. […] die Songs von Eine Göttin auf Erden sind entweder nicht erinnerungswürdig oder unvergesslich aus den falschen Gründen. Glücklicherweise ist da Rita Hayworth, die absolut hinreißend aussieht und genug Charme und Attraktivität ausstrahlt, um die vielen Defizite auszugleichen. Hilfreich ist ihr dabei eine technisch ansprechende Produktion mit den üppigsten Farben, die zu der Zeit zur Verfügung standen […]. Parks hat eine lausige Rolle und Culver ist zu betulich und spießig […]. Bei all den beachtlichen Schwachstellen ist [der Film] dennoch himmlisch verglichen mit seinem Remake, dem fürchterlichen Xanadu.“

Craig Butler, All Movie Guide[6]

Einzelnachweise

  1. Lorraine LoBianco, TCM
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. "Color and music and movement—the coloring, incidentally, is superb—are combined here to stimulate the senses in a splashy, luxurious way. […] Mr. Gleason does make the best of a couple of scenes.", The New York Times
  4. "Yarn is one of those tricky ideas that look so much better on paper than celluloid. […] all the gags which should give the yarn a bit of pepper fall flat.", Variety
  5. "Down to Earth is a musical, and musicals are forgiven almost anything. There are saving graces. Some of the side comedy, especially as handled by James Gleason as a Broadway agent, is very helpful. Miss Hayworth's first dance, in a vivid sea-green dress, is a pleasure to watch.", Time
  6. "Considering how bad much of it is, Down to Earth is actually kind of fun […]. Its biggest problem is that the plot is ridiculous and the dialogue alternates between ponderous and ludicrous. […] Earth's songs are either unmemorable or memorable for the wrong reasons. Fortunately for one and all, there's Rita Hayworth, looking absolutely stunning and exuding enough charm and appeal to help smooth over the many rough spots. She's helped by an attractive physical production, including some of the lushest color around at the time […]. Parks is given a lousy part, and Culver is too fussy and stuffy […]. For all its considerable flaws, Earth is heaven compared to its remake, the dreadful Xanadu.", All Movie Guide

Weblinks


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