Road to Mandalay

Road to Mandalay
Road to Mandalay
Die Road to Mandalay auf dem Irrawaddy

Die Road to Mandalay auf dem Irrawaddy

p1
Schiffsdaten
Flagge MyanmarMyanmar Myanmar
andere Schiffsnamen
  • Elbresidenz (bis 1994)
  • Nederland (bis 1991)
  • Globus (1989)
  • Rhine Princess (1988)
  • Nederland (bis 1987)
Schiffstyp Fluss-Kreuzfahrtschiff
Heimathafen Shwe Kyet Yet-Pier,
Mandalay
Eigner Bauwerft Kölner Werft,
Ewald Berninghaus
Stapellauf 19. April 1964
Übernahme 28. Juni 1964
Verbleib in Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
101,62 m (Lüa)
Breite 11,60 m
Tiefgang max. 1,45 m
Verdrängung 1.000 t
 
Besatzung 70
Maschine
Maschine 4x Deutz-Dieselmotor, je 312 kW
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
1.248 kW (1.697 PS)
Propeller 2x Voith-Schneider-Antrieb
1x Bugstrahlruder
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 83
Sonstiges
Registrier-
nummern
  • Europa-Nr.: 4200200

Die Road to Mandalay ist ein 1963/64 für die Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtgesellschaft (ab 1967 Köln-Düsseldorfer) unter dem Namen Nederland gebautes Kabinenschiff, das nach Umbau seit 1996 von Orient-Express Hotels Trains & Cruises für mehrtägige Flusskreuzfahrten auf dem Irrawaddy zwischen Yangon und Bhamo in Myanmar eingesetzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau des Schiffs

Das Kabinenschiff wurde in den Jahren 1963 und 1964 durch die Kölner Werft, Ewald Berninghaus im Mülheimer Hafen in Köln unter der Baunummer 789 für die Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtgesellschaft gebaut. Die Kiellegung erfolgte im Oktober 1970, der Stapellauf am 19. April des Folgejahres. Die Baukosten betrugen 7 Mio. D-Mark. Die feierliche Taufe auf den Namen Nederland fand am 28. Juni 1964 in Bonn statt.[1]

Einsatz auf dem Rhein

Ab dem 6. Juli wurde das Schiff im Plandienst der Betriebsgemeinschaft Köln-Düsseldorfer Rheindampfschiffahrt auf dem Rhein zwischen Rotterdam und Basel eingesetzt. Am 16. Mai 1967 wurde ihre Eignerschaft an die ab diesem Zeitpunkt eigenständige Gesellschaft Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt übertragen. In der Saison 1988 wurde sie zwischen Mai und September an den Niederländischen European Travel Service verchartert, der sie als Rhine Princess einsetzte. Im Folgejahr 1989 charterte Globus Reisen von Mai bis September das Schiff und benannte sie für diesen Zeitraum Globus, anschließend lag sie bis März 1990 am Düsseldorfer Rathausufer als Wohnschiff für Asylbewerber aus den Balkanstaaten vor Anker. Danach charterte Globus Reisen das Schiff nochmals für die Sommersaison.[1]

Umbau und Einsatz als Hotelschiff in Dresden

Da die Köln-Düsseldorfer keinen Bedarf mehr für das Schiff auf dem Rhein sah und gleichzeitig durch die Deutsche Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern ein erhöhter Bedarf an Gästebettkapazitäten bestand, entschloss sie sich die Nederland in ein reines Hotelschiff umzubauen, um sie nach Fertigstellung als Schiffshotel für 177 Gäste in Dresden vor Anker zu legen. Ab 3. November des Jahres begann die Ruhrorter Schiffswerft in Duisburg mit dem Umbau der Nederland. Der Abschluss der Umbauarbeiten wurde nach Überführung ab dem 25. Januar 1991 durch die Shipyard De Hoop in Lobith vollzogen. Anschließend wurde sie am 4. Februar auf einen See-Ponton verladen und bis zum 10. Februar von zwei Schleppern der Bugsier-, Reederei- und Bergungsgesellschaft zum Hamburger Hafen geschleppt. Nachdem die Nederland wieder komplett für die Weiterfahrt aus eigener Kraft aufgerüstet war, fuhr sie ab dem 25. Februar über die Elbe nach Dresden, wo sie nach mehreren Fahrtunterbrechungen aufgrund schweren Eisgangs erst am 14. März ankam. Das Hotelschiff wurde am 20. März 1991 eröffnet und nur zwei Wochen später in Elbresidenz umbenannt. Im Schiffshotel waren 66 Zweibett- und 20 Dreibettkabinen eingerichtet worden. Nach dreieinhalb Jahren war das Hotel nicht mehr rentabel zu betreiben, so dass es am 24. November 1994 von der Reederei geschlossen wurde. Zu Renovierungs- und Rückbauarbeiten zwecks einem eventuell späterem Verkauf überführte die Köln-Düsseldorfer das Schiff nur wenige Tage später zur Hitzler Werft in Lauenburg an der Elbe.[1]

Umbau und Einsatz als Luxus-Flusskreuzfahrtschiff in Myanmar

Um in dem damals neuen Tourismusmarkt Fluss-Kreuzfahrten in Myanmar Fuß zu fassen, benötigte die Orient-Express Hotel-Gruppe ein für ihre Ansprüche umbaufähiges Schiff. Die noch in der Werft liegende Nederland schien geeignet, so dass ihre Konzernmutter die Sea Containers Ltd. in London das Schiff am 12. Januar 1995 für 5,3 Mio. DM kaufte und die Hitzler Werft damit beauftragte sie nach ihren Vorstellungen in ein Luxus-Kreuzfahrtschiff im nostalgischen Kolonialstil umzubauen. Die Bauwerft baute unter der Auftragsnummer 809 alle Decks des Schiffes um, richtete dabei 72 Kabinen, eine neue für tropische Verhältnisse geeignete Klimaanlage sowie eine Trinkwasseraufbereitungsanlage ein. Beim Innenausbau verwendete die Werft ausschließlich Edelholz. Die beauftragten Arbeiten waren am 21 August 1995 abgeschlossen. Anschließend wurde das in Road to Mandalay umbenannte Schiff bei Blohm + Voss in Hamburg auf Condock IV, einem selbstfahrenden Dockschiff von Harren & Partner, verladen. Die 33-tägige Überführungsfahrt nach Yangon, via Straße von Dover, Mittelmeer und Suez-Kanal, begann am 30. August 1995. Nachdem die Road to Mandalay Anfang Oktober ausgedockt wurde, fuhr sie mit eigener Kraft zu ihren neuen Heimathafen, dem Shwe Kyet Yet-Pier in Mandalay. Dort erfolgte die Endausrüstung, bei der einheimische Kunsthandwerker die Wände der Gesellschaftsräume mit aufwendigen Schnitzereien versahen und die Kabinen speziell für das Schiff gewebte Teppiche und Dekorationsstoffe sowie Möbel und Schnitzereien im landestypischen Stil erhielten. Die Umbau- und Überführungskosten für das Schiff lagen insgesamt bei etwa 22 Mio. DM. Die feierliche Jungfernfahrt auf dem Irrawaddy von Mandalay nach Bagan erfolgte am 31. Januar 1996. Ehrengäste waren unter anderem die britische Schauspielerin Helena Bonham Carter, Prinz Michael von Kent und das Prinzenpaar von Griechenland. Anschließend setzte der Betreiber sie im Planeinsatz auf gleicher Strecke ein.[1] Bei mehreren Modernisierungsmaßnahmen und einem schweren Sturmschaden im Jahre 2008[2] wurde die Anzahl der Kabinen zunächst auf 66, dann auf 56 und schließlich auf 43 reduziert. Die Road to Mandalay wird aktuell (Stand 2010) auf dem Irrawaddy bei vier- acht- und zwölftägigen Flusskreuzfahrten eingesetzt.

Ausstattung und Technik

Die Road to Mandalay ist ein Vierdeck-Kabinenschiff der Luxusklasse mit 43 Außenkabinen. Die achtern liegenden Bereiche im Unter- und im Hauptdeck dienen zur Unterbringung der 70-köpfigen Mannschaft. Im Unterdeck befinden sich im Vorderschiff ein Wellnessbereich an den sich vier 10  große Einbettkabinen anschließen, ab dem Mittelschiff wurden 16 Deluxe-Zweibettkabinen mit je 18 m² Grundfläche eingerichtet. Im Hauptdeck sind vier 11 m² große Superior-Zweibettkabinen, 18 State-Zweibettkabinen mit je 23 m² und die mit 29 m² größte Governor-Doppelkabine vorhanden. Alle Einheiten sind klimatisiert und verfügen jeweils über Dusche/WC, Telefon und Sat-TV. Im mittleren Bereich des Decks befindet sich die Rezeption. Hinter einer großflächigen Aussichts-Lounge im Vorderschiff des Oberdecks befindet sich eine Bar, hinter der in der Mitte liegenden Halle in der sich ein kleiner Shop befindet, schließen sich Restaurant und Küche an. Das Sonnendeck ist mit einem Swimming-Pool und einer weiteren Bar ausgestattet. Das ganze Schiff ist im landestypischen Stil eingerichtet, die Möbel sind meist aus Teakholz – die Wandverkleidungen in den Kabinen und Gesellschaftsräumen sind mit landestypischen Schnitzereien verziert.[3][4]

Das Schiff wird über vier Dieselmotoren á 312 kW von Deutz über zwei Voith-Schneider-Antriebe angetrieben. Das Bugstrahlruder verfügt über einen 161 kW starken Antrieb. Das Schiff ist 104,64 m lang, 11,60 m breit und 9,20 m hoch. Der Tiefgang ist mit maximal 1,40 m angegeben.[5]

Literatur

  • Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004, Eigenverlag, Köln 2004, ISBN 3-00-016046-9
  • Stephan Nuding: 175 Jahre Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG , Schardt Oldenburg 2001, ISBN 978-3-8984-1035-9

Weblinks

 Commons: Road to Mandalay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004, Eigenverlag, Köln 2004, S. 732ff
  2. Hinweis auf den Sturmschaden im Jahr 2008 auf www.reisefieber.net, abgerufen am 11. November 2010
  3. Deckplan der Road to Mandalay, abgerufen am 11. November 2010
  4. Kabinenbeschreibung der Road to Mandalay, abgerufen am 9. November 2010
  5. Eintrag zur Road to Mandaly in der niederländischen Binnenschiffsdatenbank auf www.debinnenvaart.nl

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