Environmental Investigation Agency

Environmental Investigation Agency
Environmental Investigation Agency (EIA)
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Gründung 1984, UK
Sitz London, Washington D.C.
Personen

Dave Currey, Allan Thornton, Jennifer Lonsdale

Aktionsraum Global
Schwerpunkt Tier -und Umweltschutz
Website www.eia-global.org (US), www.eia-international.org/ (UK)

Die Environmental Investigation Agency (EIA) ist eine gemeinnützige Non-Profit-Organisation. Die EIA wurde 1984 von den drei Umweltaktivisten Dave Currey, Jennifer Lonsdale und Allan Thornton in England gegründet.[1] Seit 1989 gibt es einen zweiten Standort in Washington, D.C. Die Organisation agiert zum Schutz gefährdeter Tierarten und der Erhaltung des globalen Klimas.[2] Dabei unterscheiden moderne Methoden und die intelligente Umsetzung diese Non-Profit-Organisation von anderen Umweltorganisationen. Mit 20-jähriger Erfahrung ermittelt EIA durch verdeckte Einsätze um Kriminalität im Bereich Umwelt und Klima aufzudecken. In diesen Ermittlungen ist EIA’s stärkste Waffe die versteckte Kamera. Durch die Kollektivierung eines medialen Archives verfügt EIA über eine Bandbreite an Beweismaterial, aus welchem Videos zur Repräsentation verschiedener Kampagnen entstehen. Ziel dieser Kampagnen ist es die Aufmerksamkeit der Regierung, Politik und der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen um neue Gesetze zum Schutz bedeutsamer Tiere, deren Lebensräume und der globalen Ökosysteme zu formulieren.[3]

Inhaltsverzeichnis

Kampagnen

Zurzeit arbeitet das EIA-Team an folgenden Projekten:

  • Verhinderung des illegalen Handels von ozonabbauenden Stoffen
  • Einstellung und Verringerung des Gebrauchs von Klima veränderndern Gasen und gesundheitsschädlichen Chemikalien wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).
  • Beendigung der Zerstörung des Regenwaldes durch illegale Abholzung.
  • Stilllegung der Märkte für illegal gehandeltes Elfenbein
  • Erhaltung des Verbots für die Jagd auf Wale und der Handel derer Produkte
  • Stilllegung des illegalen Handles von asiatischen Großkatzen (Fellen, Knochen etc.)

Forest for the World

Ziel dieser Kampagne ist, die zurückgehende Bewaldung des Regenwaldes zu verzögern und die Aufrechterhaltung der existierenden Lebensräume von Mensch und Tier zu fördern. Die EIA versucht sich auf Regierungsebene durchzusetzen dass der internationale Handel von ursprünglich illegal abgeholzem Holz beendigt wird. Dabei fokussiert sich EIA auf die größten holzproduzierenden Länder: Asien, Afrika und Latein-Amerika und die größten Kosummärkte für Holz: USA und Europa und Japan. Produzierende Länder sind beispielsweise Indonesien, Malaysia, Taiwan oder Honduras. Die Kampagne zur Regulierung dieser Märkte soll vor allem den Kampf gegen den Klimawandel unterstutzen. Denn die Abholzung der Regenwälder hat zur Folge, dass Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird, was mittlerweile ein Fünftel des jährlichen Ausstoßes von Treibhausgasen ausmacht. Beispielsweise konnte das EIA-Team einen sich aufbauenden Holzhandel in Süd-Ost-Asien ausfindig machen, wo industriell gefertigte Gartenmöbel produziert und gehandelt werden. Die verdeckt ermittelnden Agenten des EIA-Teams gaben sich als Nutzholz-Händler aus, die sich für die Holzprodukte interessieren. Anschließend konnte EIA mit Hilfe von aussagekräftigen Beweismaterial den illegalen Handel von Bauholz-Unternehmen nachweisen. 2008 wurde dieses Beweismaterial veröffentlicht[4], besonders um die Aufmerksamkeit und das Umweltbewusstsein der Bevölkerung auf den illegal und grenzüberschreitenden Handel mit Nutzholz zu richten. Der Erfolg eine ähnlichen Ermittlung konnte den illegalen Export von Nutzholz aus Indonesien verringern und somit die Lebensräume einiger gefährdeter Tierarten schützen.[5] Im November 2007 veröffentlichte eine indonesische, nichtstaatliche Umweltorganisation eine Reihe von Filmen, welche dokumentierte wie die Existenz einer Gemeindschaft in Papua (Indonesien) durch die Abholzung und Zerstörung derer Oel-Palmen-Plantagen, zunehmend gefährdet wird. EIA und der indonesische Partner Telapark starteten daraufhin ein Projekt in welchem sie den lokalen Umweltorganisationen den Umgang mit Filmausstattung und Filmverarbeitung beibrachten damit diese zukünftig selbstständig nützliches Filmmaterial zusammenstellen können.[6] Dies erwies sich als erfolgreich, besonders zum Vorteil der Gemeindschaften die international Aufmerksamekeit auf sich richten konnten. Auch in Tansania fand 2008 ein dreijähriges Projekt statt, es beteiligten sich 102. Aktivisten aus 72 Organisationen aus allen Teilen Tansanias.

Species in Peril

Die verdeckten Ermittlungen sind oftmals riskant, zahlen sich aber aus. So auch zum weltweiten Schutz gefährdeter Tierarten. Die Folgenden Absätze beschreiben EIA’s Tierschutz-Kampagnen, welche aktuell Tiger, Walfische (Delphine, Tümmler etc.), Elefanten und Orang-Utas einschliessen. In vergangenden, sehr erfolgreichen Kampagnen konnte EIA zum Schutz von Vögeln, Nasshörnern, Schildkröten, Bären und anderer Tierarten beitragen. EIA hat die Verabschiedung des Gesetzes 1989 zur Verhinderung von international gehandeltem Elfenbein (wodurch die Bestände der Elefanten geschützt werden) effektiv beeinflusst. Sowie zum Verbot fur den Import von illegal abegholzen Produkten (Mai 2008) durch welches die letzten Lebensräume der Orang-Utans und vieler anderer Tierarten vor der Zerstörung bewahrt werden konnten. Durch den Druck den EIA in vergangenen Ermittlungen durch die Veröffentlichung von Filmmaterial auf Händler und Unternehmen ausüben konnte, wurde der Handel mit Produkten wie beispielsweise die Organe von Tigern reduziert. Zudem stellten tausende Supermärkte in Japan den Verkauf von Walfleisch ein.

Asiatische Großkatzen

Tiger werden hauptsächlich in Asien gejagt, was die unmittelbare Reduzierung derer Bestände zur Folge hat.[7] Die Nachfrage nach Tigerfell ist weltweit groß und findet auf dem Schwarzmarkt Befriedigung. Zudem spielen verschiedene Organe des Tigers in der Medizin im ost-und südasiatischen Raum leider immer noch eine große Rolle. Insbesondere in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in wecher ca. 750 Tierarten Verwendung finden. Besonders begehrt sind Organe (von Säugetieren) wie etwa Bärengalle oder Tigerknochen. Heute leben weltweit weniger als 5.000 Tiger in freier Wildbahn. Seit 1996 führt EIA verdeckte Ermittlungen in Asien, Europa und USA durch und konnte bisher zahlreiche Geschäfte mit Tigerfellen -und Knochen auf den Schwarzmärkten der Welt aufdecken. EIA arbeitet zusammen mit einem Netzwerk von Organisationen um das intenationale Verbot fur den illegalen Handel mit Tigern und Tigerprodukten aufrechtzuerhalten. Oftmals konnte EIA aufdecken, wie beispielsweise in China, dass Regierungsmitglieder Verbindungen zum Handel mit Produkten von Tigern haben und diesen Genehmigung verschaffen.[8] Organisationen wie die “International Tiger Coalition” kooperien mit den Regierungen durch EIA um diese Missstände zu beheben.

Wale, Delphine, Tümmler

EIA arbeitet zusammen mit der International Whaling Comission (IWC) um sicherzustellen dass das Verbot von kommerziellem Walfang aufrechterhalten wird. Dabei fokussiert sich EIA hauptsächlich auf Japan und Norwegen -die Länder die am meisten Walfang betreiben. Diese Verbot ist eines der erfolgreichsten Errungenschaften unter den Maßnahmen die im Bereich des Naturschutzes je umgesetzt worden sind. Der durch den Wahlfang reduzierte Walfischbestand kann sich nur sehr langsam wieder regenerieren. In Japan werden beispielsweise unter dem Vorwand von Forschungszwecken verschiedenste Arten von Walen llegal gejagt. EIA berichtete dass in Japan jedes Jahr mehr als 20.000 Tümmler und Delphine aus den umliegenden Küstengewässern getötet werden.[9] Um diesen Fang zu reduzieren versuchte EIA verstärkt den Verbraucherbedarf der Konsumenten nach Walprodukten -besonders Walfleisch (darunter auch Delphin-Fleisch), durch ihre Kampagnen zu verringern. In Japan konnte EIA in unzähligen Supermärkten Walfleisch unter anderem Namen sicherstellen, dazu wurde die DNA von Walfleisch-Zellen mit derer in den Produkten verglichen. Durch diesen Nachweis, der einen enormen Druck auf das Image der Unternehmen ausgelöst hatte, mussten uber 2.500 Supermärkte den Verkauf dieser Produkte einstellen.[10] Die Bestände von Tümmlern und Delphinen wurde in den letzten 10 Jahren von 18.000 auf 9.000 reduziert.

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Elefanten

Innerhalb von nur 10 Jahren (1979-1989) sank die Anzahl der weltweit lebenden Elefanten von 1.3 Millionen auf nur 600.000. Die extrem hohe Nachfrage nach Elfenbein macht die Jagt auf Elefanten fur Wilderer profitabel und hat diese enorme Reduzierung der Elefantenbestände zur Folge. 1987 verzeichnete EIA die erste bahnbrechende Ermittlung im Elfenbeinhandel. Dafür reisten die Ermittler durch Teile Afrikas, den mittleren Osten und Asien. Wodurch 1989 ein internationales Gesetz für das Verbot von Elfenbeinhandel verabschiedet wurde.[11][12] Die zwei Gründungsmitglieder der Oranisation Dave Currey und Allan Thornton erhielten nach dieser erfolgreichen Kampagne den Albert Schweizer Preis vom The Animal Welfare Institute (AWI).[13] Seitdem ermittelt EIA weiterhin um weitere illegal Vorgange in dieser Branche aufzudecken.[14]

Global Climate and Environment

Der Terperaturanstieg von nur zwei Grad Celsius des globalen Klimas, kann das Aussterben von 30% aller Tierarten zur Folge haben. Einen großen Beitrag dazu tragen die Treibhausgase Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), andere Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) wie auch HCK’s bei, welche Ozon abbauen. Diese werden als Kältemittel in der Industrie favorisiert eingesetzt. EIA ermittelte innerhalb der letzten 15 Jahre erfolgreich gegen den Untergrundhandel mit FCKW’s und FKW’s. In der Kampagne “Chilling Facts” [15] sind alle englischen Supermarkt-Ketten aufgelistet die versuchen nachhaltige Kühlmittel einzusetzten. Ziel weiterführender Kampagnen ist es alle Ozon abbauende und PCB-haltige Stoffe wie Sonderabfälle zu regulieren.

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Auszeichnungen

  • Best-of-the-Best Stratospheric Ozone Protection Award, 2007 (Awarded by the U.S. Environmental Protection Agency)
  • Montreal Protocol Partners Award, 2007 (Awarded by the United Nations Environment Program (UNEP) in recognition of ten years undercover work on illicit trade in chemicals that damage the ozone layer)
  • BBC TV Lifetime Achievement Award, 2003 (Awarded to EIA’s president for his work to protect whales)
  • Global 500 Roll of Honor, 2001 (Awarded by the United Nations Environment Program for “outstanding contributions to the protection of the environment)
  • Albert Schweitzer Award, 1991 (Awarded by the late U.S. Senator John Heinz to EIA’s co-founders for exposing the trade in poached elephant ivory)

TV-Dokumentaionen und Videos

  • 1995 stahlte das “Independent Television Network” erstmals die TV-Serie “The Animal Dedectives In The UK” aus. Diese wurde zusammen mit den Direktoren von EIA produziert. Die Serie zeigt wie die Arbeit EIA's im Geschäft im illegalen Handel mit gefährdeten Tierarten aussieht, wozu EIA Filmmaterial beisteuerte. Die Serie beinhaltet sieben Episoden, jede über eine andere Tierart.

Episoden: Bären(01/06/1995), Wale(25/05/1995), Papageien(18/05/1995), Walrösser(11/05/1995), Nasshörner(04/05/1995), Schildkröten(30/03/1995), Affen(23/02/1995)[16]

Die Serie hat den “Media Natura Award” für den besten Film, den “Brigitte Bardot International Genesis Award” (Los Angeles) und den “Gold Plaque” (beim “Chicago Documentary Film Festival”) gewonnen.

  • Am 6. September 2011 wurde auf National Geographic Wild die drei teilige Dokumentation über die Abbholzung der Regenwälder, die Jagt auf Wale und den Handel mit Elfenbein in Afrika, erstmals ausgestrahlt.

Am 13. November 2011 wird “Crimes against Nature” auf dem deutschen Sender WDR ausgestrahlt.

  • Auf der deutschen Homepage von National Geographic Wild kann man Videos abrufen [3]

NG Inside: EIA Felljagern auf der Spur wird am 3. November 2011 um 6:30 Uhr auf National Geographic HD gezeigt.

Zitate

  • "EIA's track record of investigative work, scientific documentation, and representation at international conventions has earned EIA a reputation for highly effective and successful campaigning. EIA continues to share these skills with local groups and government officials to help empower them in the fight against environmental crime." The U.S. Environmental Protection Agency 2007[17]
  • "EIA is a highly-respected, hard-hitting, dirt-digging organisation".BBC Wildlife Magazine[18]
  • "The reason for their success is not just the information gathered, it is the way they use it as a political lobbying tool. One of Britain's most effective conservation groups." BBC Wildlife Magazine[19]
  • "I am proud to support EIA. Thanks to their brave and pioneering methods of undercover work to expose crimes against wildlife and the environment, they have made a great difference to the world in which we all live." Sting
  • "EIA performs an extremely important role in investigating various abuses of the natural world. I believe it deserves support from anyone concerned about the future of the living world." Sir Peter Scott

Literatur

  • Am 6. Oktober 2008 erschien im US Magazin The New Yorker ein Bericht über EIA's Arbeit illegale Abholzung zu verhindern. (Siehe Artikel[20] oder Video[21])
  • Im GEO Magazin Nr. 04/10 erschien(unter dem Titelthema: Holzhandel-Heiße Spur im Wald; Lügen, damit aus Bäumen keine Balken werden: Öko-Detektive treten als Holzhändler auf) der Artikel Illegaler Holzhandel: Raubbau am Regenwald[22]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Green Gumshoes", Sunday Times Mag, 17/6/1990
  2. Welcome to EIA
  3. Environmental Crime
  4. Borderlines
  5. Forests for the World
  6. People of the Forest
  7. Tiger Briefings
  8. Tigers
  9. Cetaceans - Japan
  10. We Don't Buy It
  11. "To Save An Elephant" by Allan Thornton & Dave Currey, Doubleday 1991 ISBN 0-385-40111-6
  12. Return of the Ivory Trade, Independent Newspaper 12 July 2008 http://www.independent.co.uk/environment/nature/return-of-the-ivory-trade-865797.html
  13. Schweitzer Medalists
  14. [1] (Link nicht mehr abrufbar)
  15. "Chilling Facts" [2]
  16. British Film Institute
  17. EPA Quote
  18. BBC Quote 1
  19. BBC Quote 2
  20. The stolen forests The New Yorker vom 6.Oktober 2008
  21. Hot Seats The New Yorker vom 6. Oktober 2008
  22. Illegaler Holzhandel: Raubbau am Regenwald

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