FC Tschernomorez Burgas

FC Tschernomorez Burgas
Voller Name	Professioneller Sport-Fußballclub Tschernomorez Burgas
Ort	Bulgarien Burgas
Gegründet	8. Juli 2005
Vereinsfarben	weiß-blau
Stadion	Lasur-Stadion
Plätze	18.037
Präsident	Bulgarien Mitko Sabew
Trainer	Dimitar Dimitrow
Homepage	chernomoretz.bg
Liga	A Grupa
2010/11	8. Platz
Heim Auswärts

Der FC Tschernomorez Burgas (bulgarisch ПСФК Черноморец Бургас, englisch Chernomorets Burgas) ist ein bulgarischer Fußballverein aus der Schwarzmeer-Hafenstadt Burgas. Zur Zeit spielt der Verein in der ersten bulgarischen Liga. Präsident des 2005 gegründeten Vereins ist Mitko Sabew. Ex-Bundesliga-Profi Krassimir Balakow trainierte die Mannschaft von 2008 bis Dezember 2010. Der Tschernomorez Pomorie funktioniert als zweite Mannschaft des Clubs aus Burgas^[1].

Geschichte

ehem. "9 Septemvri-Stadion"

Lasur-Stadion (Innenansicht)

Fan-Klubhaus im Zentrum von Burgas

Lasur-Stadion (Spiel)

Gründung, Dritte und Zweite Liga

Im Jahr 2005 wurde der Verein unter dem Namen FC Tschernomorez 919 Burgas gegründet. Der Verein sieht sich als rechtmäßiger Nachfolger des 1919 gegründeten Clubs FC Tschernomorez.

In seiner ersten Saison (2005/06) spielte der Club in der Amateurliga und qualifizierte sich für die zweite (professionelle) bulgarische Fußballliga. Seit 2002 war Mitko Sabew jedoch auch Besitzer des zweiten Fußball-Traditionsklub aus Burgas, des FC Neftochimik, der bis 2005/06 in der Ersten Liga spielte. Nachdem Tschernomorez in die zweite Liga aufstieg besaß Sabew zwei Profiteams, was gegen die Regulierungen des Bulgarischen Fußballbundes verstoß. So versuchte Sabew gemeinsam mit der Gemeinde Burgas (der die Sportstätten des 1919 gegründeten Clubs FC Tschernomorez gehörten) noch vor Ende der Saison 2005/06 beide Clubs unter den Namen FC Tschernomorez zu vereinen. Dem widersetzen sich jedoch die Fangruppen beider Vereine, die Bevölkerung in Burgas und Iwajlo Draschew, Präsident des ehemaligen Klubs Tschernomorez-Burgas-Balgaria der sich auch als Nachfolger des 1919 gegründeten Clubs FC Tschernomorez ansah. ^[2]

Nach dem Ende der Saison 2005/06 wurde dem FC Neftochimik wegen des oben beschriebenen Verstoß seines Besitzers die Lizenz für die Erste Liga aberkannt und er musste die Saison 2006/07 in die zweite Liga beginnen. Sabew trennte sich offiziell vom FC Neftochimik zugunsten von Festa Holding, die jedoch Sabew nahe steht. Nach dem misslungenen Vereinigungsversuch und dem erzwungenen Abstieg von Neftomichimik entschied man, dem FC Tschernomorez 919 Burgas die größere Unterstützung zuteil werden zu lassen. Die besseren Spieler der zwei Teams wurden im FC Tschernomorez 919 Burgas gebündelt. Die Spielstätte beider Teams wurde das ehemalige „Neftochimik Stadion“, eines der modernsten im Bulgariens, das zu diesem Zweck in Stadion Lasur umbenannt wurde. ^[2]

Im Sommer 2006 folgte auch die Umbenennung von FC Tschernomorez 919 Burgas in PSFC Tschernomorez Burgas. Die Saison 2006/07 beendete der PSFC Tschernomorez Burgas als Erster in der zweiten Liga Ost und konnte nach nur einem Jahr in der Liga direkt aufsteigen. Der FC Neftochimik wiederum wurde Zweiter mit nur einer Niederlage, von seinem Stadtrivalen.

Erste Liga

Seit der Saison 2007/08 spielt der PSFC Tschernomorez in der ersten bulgarischen Liga. Nach der erfolgreichen Saison 2006/07 wurde beschlossen, das alte Stadion "Tschernomorez" (bis 1990 "9 Septemvri-Stadion") im Bezirk Akacijte zu modernisieren. Es soll ein moderner Neubau entstehen, der bis Ende 2008 fertiggestellt sein sollte. Wegen juristischer Streitigkeiten mit dem ehemaligen Pächter des Tschernomorez-Stadions, Iwajlo Draschew, konnte dieser Plan jedoch bis heute nicht umgesetzt werden. Ein Baustart soll jedoch bis 2013 erfolgen.^[3] Bis dahin spielt der PSFC Tschernomorez seine Heimspiele im Lasur-Stadion.

Ende März 2009 unterschrieb der deutsche Ex-Nationalspieler Fredi Bobič einen bis 2014 datierten Vertrag als Geschäftsführer für Sport und Marketing. Zusammen mit seinem früheren Stuttgarter Mitspieler Krassimir Balakow, der Dimitar Dimitrow als Trainer ersetzte, wollte Bobič den Club in den nächsten Jahren in die nationale Spitze führen.^[4] Ein weiterer Legionär aus der Bundesliga, Ilija Gruew, wurde Co-Trainer. Im Juli 2010 wechselte Bobič allerdings zurück zum VfB Stuttgart, wo er die Nachfolge von Horst Heldt als Sportdirektor antrat.

Seine erste Amtshandlung in Burgas war die Verpflichtung des früheren Bremer Torwarts Pascal Borel bis Saisonende. Der etatmäßige Stammtorwart musste sich einer Operation unterziehen. Borel spielte zuletzt für Honved Budapest und hatte seine Karriere eigentlich schon beendet.

2010 wurde das moderne Trainingszentrum Hainest (bulg.„гнездо на акули“) nahe dem Stadtviertel Sarafowo Großteils fertiggestellt. Am 27. Juli 2010 verließ Bobič Tschernomorez und wurde Sportdirektor des VfB Stuttgart.^[5] Sportdirektor wurde der ehemaliger bulgarischer Nationalspieler Slatko Jankow.

In der Saison 2010/11 konnte Tschernomorez in der Hinrunde gegen alle Klubs aus Sofia (ZSKA, Lewski, Slawia und Lokomotive) gewinnen, lediglich der Aufsteiger Akademik Sofia konnte sich ein Punkt sichern. Die Winterpause 2010/11 verbrachte Tschernomorez auf dem 3. Platz mit 28 Punkte und einer Niederlage im Aktiv. Anfang Dezember wurde jedoch bekannt, dass die Großaktionäre der Petrol-Holding gegen das ambitionierte Projekt opponierten und Klub-Eigentümer Mitko Sabew sich weigerte, allein die nötigen Ressourcen für das Fünf-Jahres-Programm des Trainers zur Verfügung zu stellen. Daraufhin wurde der Vertrag mit Balakow im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst.^[6] Sein Nachfolger wurde der ehemaliger Trainer von Minjor Pernik, Anton Welkow. ^[7] Neuer Sportdirektor wurde Gian Piero Persichetti, ehemaliger Sportdirektor von Lazio Rom. Unter der neuen Führung verließen einige der Stammspieler den Klub, dafür wechselte der ehemaliger deutscher U20-Nationalspieler Savio Nsereko nach Burgas.

Unter dem neuen Trainer Welkow, konnte Tschernomorez an die Erfolge der Vorrunde nicht anknüpfen. Er wurde nach vier Spielen in denen nur einen Punkt (1:1 mit Akademik Sofia) geholt wurde und nach drei Niederlagen (0:4 mit ZSKA Sofia, 1:0 Lewski Sofia und 3:0 mit dem Tabellenletzten Widima Rakowski) gefeuert. Neben ihm verließ das gesamte Management den Klub. Neuer Sportdirektor wurde der Anwalt aus Burgas Plamen Kirjakow. Am 21. März präsentierte der neue Vorstand Georgi Wassilew als neuen Trainer.^[8] Er unterschrieb mit dem Verein einen Vertrag über eineinhalb Jahre.^[9] Unter Wassilew konnte sich die Mannschaft stabilisieren, jedoch nicht an die Erfolge der Vorrunde anknüpfen. Im Pokalwettbewerb wurde Tschernomorez im Viertelfinale in einem Elfmeterdrama von Slawia Sofia gestoppt. Tschernomorez beendete die Saison 2010/11 auf dem 8. Tabellenplatz mit 37 Punkten und blieb hinter den eigenen Erwartungen und Zielen zurück. Das Projekt Tschernomorez konnte auch die Fans nicht überzeugen und die Mannschaft musste ihre Heimspiele in einem fast leeren Stadion austragen. Am 30. Mai wurde der Vertrag mit Trainer Georgi Wassilew gekündigt. Sein Platz wurde von Dimitar Dimitrow eingenommen, der den Klub aus der Dritten in die Erste bulgarischen Liga brachte. In der Sommerpause trennte man sich aus unterschiedlichen Weise von fast allen teuren, vor allem ausländischen Spieler.

Fans

Die Fangruppierungen teilen sich nach den Wohnvierteln der Stadt Burgas auf. Die ältesten Fangruppierungen sind die Italianzite (aus dem „italienischen“ Teil) und Alkosharks (aus dem Bezirk Meden Rudnik). In den letzten Jahren sind weitere Fanclubs wie die Blue vandals (aus den Bezirken Izgrew und Slawejkow) oder die Schülergruppierung Blue Sharks Young Crew entstanden. Es existieren auch meist kleine Fangruppen, die den harten Kern bilden, die so genannten Ultras. Sie sind jedoch um die Gruppierung BS Crew vereint.

Der zentrale Fanclub Blue Sharks unterhält freundschaftliche Beziehungen mit den Fans von PAOK Saloniki und ADO Den Haag.

2009 wurde ein Fan-Klubhaus im Zentrum der Stadt eröffnet.

Namen und Zahlen

Der Name Tschernomorez Kyrillisch: Черноморец (aus Tscherno more dt. Schwarzes Meer) bedeutet auf Deutsch etwa Bewohner der Schwarzmeerküste. Das Budget für die Saison 2009/10 war um die 3,776 mil. Lewa (ca. 1,8 mil. €)^[10]

Bilanzen

Saison	Liga	Platz	S	U	N	Tore	Punkte	Pokal	Europa
2005/06	W Grupa (III)	1.	29	1	0	122:9	88	---	---
2006/07	B Grupa (II)	1.	19	6	1	57:20	63	2. Runde	---
2007/08	A Grupa (I)	6.	13	8	9	39:32	47	3. Runde	---
2008/09	A Grupa (I)	7.	11	10	9	41:37	43	2. Runde	UI-Cup
2009/10	A Grupa (I)	5.	15	6	9	44:29	51	2. Runde	---
2010/11	A Grupa (I)	8.	9	10	11	19:28	37	Halbfinale	---

Erfolge

National

• Meisterschaft: 5. Platz (2009/10)
• Pokal: 3. Runde (2007/08)

International

• UI-Cup: 2. Runde (2008/09)

Kader der Saison 2011/12

Tor	Abwehr	Mittelfeld	Angriff
Bulgare Nik Daschew Bulgare Stojan Kolew Bulgare Janko Georgiew	Bulgare Trajan Djankow Bulgare Wenzislaw Bonew Tunesier Deutscher Enis Hajri Bulgare Nikolaj Nikolow Bulgare Georgi Tersiew Bulgare Wenelin Filipow Franzose Jérémy Faug-Porret	Bulgare Todor Palankow Bulgare Dani Kiki Brasilianer Lourival Assis Bulgare Kostadin Djakow Bulgare Tzetomir Tzonkow Bulgare Michael Tawiah Bulgare Borislaw Baldschijski Brasilianer Jugurtha Hamroun Rumäne Daniel Novac Bulgare Plamen Krumow	Bulgare Georgi Andonow Bulgare Wenzislaw Christow Bulgare Martin Toschew Bulgare Krum Stojanow Bulgare Jani Pechliwanow Bulgare Aleksandar Kirow Ivorese Ibrahama Aka

Trainerstab

• Bulgare Dimitar Dimitrow, Trainer^[11]
• Bulgare Georgi Tschilikow, Co-Trainer
• Bulgare Petar Kolew, Co-Trainer
• Bulgare Ljubomir Schejtanow, Torhütertrainer

Transfers zur Saison 2011/12

Zugänge Aleksandar Kirow (vom Lewski Sofia, ablösefrei)[12] Borislaw Baldschijski (vom Lewski Sofia, ablösefrei)[12] Michael Tawiah (vom Lewski Sofia, ablösefrei) Wenzislaw Christow (vom PFK Montana, ablösefrei)[13] Nikolaj Nikolow (vom PFK Montana, ablösefrei)[14] Branimir Kostadinow (vom Tschernomorez Pomorie, war verliehen) Janko Georgiew (vom Tschernomorez Pomorie, war verliehen) Krum Stojanow (vom Tschernomorez Pomorie, war verliehen) Dani Kiki (von Lokomotive Plowdiw, ablösefrei) Radostin Kischischew (von Brighton & Hove Albion, ablösefrei) Ibrahama Aka (vom C.D.C. Montalegre, ablösefrei) Lourival Assis (vom Botafogo FC (SP), ablösefrei) Jugurtha Hamroun (vom EA Guingamp, ablösefrei) Daniel Novac (vom FC Victoria Brănești, ablösefrei) Jérémy Faug-Porret (vom Racing Straßburg B, ablösefrei) Anicet Andrianantenaina (vom Auxerre II, ablösefrei)

Abgänge Jochen Seitz (zu FC Bayern Alzenau) Pascal Borel (zu RB Leipzig) Orlin Starokin (zu Lewski Sofia)[12] Branimir Kostadinow (zu Botew Wraza) Savio Nsereko (war ausgeliehen, wechselt zu SS Juve Stabia[15] Moussa Koita (Vertrag aufgelöst)[16] Ricardo André (Vertrag aufgelöst)[16] António dos Santos (Vertrag aufgelöst)[16] Bragança (Vertrag aufgelöst)[16] Lys Mouithys (Vertrag aufgelöst) Josef Josefsson (Vertrag aufgelöst) Gabriel Fernando Atz (Vertrag aufgelöst)

Sponsoren

Die Hauptsponsoren sind in drei Gruppen geteilt, die Goldenen, Trikot und Silbernen: Zu den goldenen Sponsoren zählen „Ford Moto-Pfohe“ und Puma, silbern ist DonCafe. Trikot-Sponsor ist wiederum der bulgarische Ableger des TV-Senders Quatro.^[17]

Einzelnachweise

1. ↑ Bobič: "Ein faszinierendes Milliarden-Projekt"
2. ↑ ^{a b} Geschichte des PSFC Tschernomorez Burgas (bulg.)
3. ↑ Das neue Stadion von Tschernomorez
4. ↑ Bobič: Neuer Job in Burgas
5. ↑ Fredi Bobic ist neuer Sportdirektor vom 27. Juli 2010 auf vfb.de
6. ↑ Balakov: Vertrag in Burgas aufgelöst, kicker.de
7. ↑ Toni Welkow ist der neue Trainer von Tschernomorez, topsport.bg
8. ↑ Darik Radio: Welkow ist weg, es kommt der General. Abgerufen am 21. März 2011 (bulgarisch). 
9. ↑ www.topsport.bg: Interview mit Georgi Wassilew. Archiviert vom Original am 21. März 2011, abgerufen am 21. März 2011 (bulgarisch). 
10. ↑ http://topsport.ibox.bg/news/id_1431487485
11. ↑ http://www.chernomoretz.bg/staff.php?team_id=3
12. ↑ ^{a b c} Starokin wechselt zu Lewski, Kirow und Baldschijski nach Burgas (bulg.), Dnevnik, Zugriff 5. Juli 2011
13. ↑ Херо не спира с трансферите - привлече нападател от Монтана
14. ↑ Nikolaj Nikolow bei Tschernomorez (bulg.), www.topsport.bg, Zugriff am 10. Juli 2011
15. ↑ Savio wechselt in die zweite italienische Liga (bulg.)
16. ↑ ^{a b c d} Vertrag mit weiteren vier aufgelöst (bulg.)
17. ↑ Fernsehsender wird neuer Hauptsponsor von Tschernomorez (bulg.) Zeitungsartikel auf Internetseite der Zeitung Dnevnik von 6. August 2009

Weblinks

•  Commons: FC Tschernomorez Burgas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Offizielle Webpräsenz des Clubs
• Burgas:Bobic und Balakov in Bulgarien Video auf ZDFmediathek, 14. Februar 2010
• Die Haie wachsen unter Balakov auf www.de.uefa.com, 29. Oktober 2009
• Hoffenheim auf bulgarisch, Interview mit Jochen Seitz

Vereine der bulgarischen A Grupa 2011/12

Beroe Stara Sagora | FC Botew Wraza | Kaliakra Kawarna | Lewski Sofia | Litex Lowetsch | Lokomotive Plowdiw | Lokomotive Sofia | Ludogorez Rasgrad | PFK Montana | Minjor Pernik | Slawia Sofia | Swetkawiza Targowischte | Tscherno More Warna | FC Tschernomorez Burgas | Widima-Rakowski Sewliewo | ZSKA Sofia