Felsritzungen bei Allinge-Sandvig

Felsritzungen bei Allinge-Sandvig
Der Felsaufschluss mit den farbig ausgelegten Ritzungen

Die Felsritzungen bei Allinge-Sandvig bei Allinge-Sandvig auf der Ostseeinsel Bornholm sind Dänemarks größte Anhäufung von Petroglyphen. Sie liegen meernah auf einem Felsaufschluss, an einem Hang und stammen aus der nordischen Bronzezeit (1800-500 v. Chr.).

Die erhaltenen Darstellungen zeigen überwiegend Schiffe. Von den 99 bekannten Schiffsdarstellungen in Dänemark finden sich 67 auf Bornholm. Den zweiten Platz nehmen Räder und Radkreuze mit vier oder acht Speichen ein. Abbildungen von Fußabdrücken kommen einzeln und paarweise vor. Eine menschliche, einen Speer tragende Figur wurde zerstört. Die Abbildungen sind oftmals vergesellschaftet mit schalenförmigen Eintiefungen.

Bei Allinge-Sandvig drei Stellen mit Felszeichnungen (dän. Helleristninger) erhalten geblieben, eine vierte Stelle war Anfang des 20. Jahrhunderts gesprengt worden. Im Oktober 2004 wurde dann bei Sandvig ein neues Felsritzungsareal mit fünf Plätzen entdeckt, das die älteren an Größe übertrifft und unter anderem 16 bis 18 Schiffszeichnungen umfasst. Heute finden sich Felsritzungen an folgenden Stellen:

  • Brogård südlich von Allinge
  • Madsebakke nordwestlich von Allinge
  • Sandvig westlich von Sandvig
  • Storløkkebakke östlich von Allinge
Radkreuz mit Schalengruben

Am besten dokumentiert sind die Felsritzungen von Madsebakke. Es handelt sich hier um 12 mehr oder minder stark verwitterte Schiffsbilder, um Radkreuze, Fußabdrücke und Schälchen. Die Schiffe weisen unterschiedliche Formen auf und sind offensichtlich zu verschiedenen Zeiten entstanden. Das jüngste reale Schiff ist das Hjortspringboot. Es weist Ähnlichkeiten mit einigen Ritzungen aufweist, stammt jedoch aus der frühen Eisenzeit.

Die Ritzungen von Madsebakke entsprechen dem üblichen Bild der Felsritzungen in Dänemark. Abstrakte Zeichen finden sich gemeinsam mit gegenständlichen Darstellungen von Menschen und Tieren. Die Felsenzeichnungen hatten zweifellos religiöse Bedeutung. Eine Erklärung für die eigentümliche Bilderwelt wird man indes kaum finden.

Literatur

  • Flemming Kaul, Martin Stoltze, Finn Ole Nielsen, Gerhard Milstreu: Helleristninger: billeder fra Bornholms bronzealder. Rønne, Bornholms Museum; Højbjerg, Wormianum, 2005
  • P. V. Glob: Helleristninger i Danmark. Århus 1976.

Weblinks

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