Fischbach (Arnsdorf)

Fischbach (Arnsdorf)
Fischbach
Gemeinde Arnsdorf
Koordinaten: 51° 5′ N, 14° 1′ O51.08472222222214.018055555556255Koordinaten: 51° 5′ 5″ N, 14° 1′ 5″ O
Höhe: 255–263 m ü. NN
Einwohner: 768 (1990)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 01477
Vorwahl: 035200

Fischbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Arnsdorf im Landkreis Bautzen in Sachsen. Das ehemals eigenständige Dorf wurde im Jahr 1999 in die Gemeinde Arnsdorf eingegliedert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Pfarrkirche in Fischbach

Fischbach liegt in der gleichnamigen Gemarkung im Osten der Gemeinde Arnsdorf. Es ist umgeben von Arnsdorf selbst im Nordwesten, den Großharthauer Ortsteilen Seeligstadt und Schmiedefeld im Nordosten bzw. Osten, dem Stolpener Ortsteil Rennersdorf-Neudörfel im Südosten sowie dem Dürrröhrsdorf-Dittersbacher Ortsteil Wilschdorf im Süden.

Fischbach erstreckt sich in Nordwest-Südost-Richtung an einem linken Nebenbach der Schwarzen Röder. Westlich von Fischbach dehnt sich der Karswald aus. Das Dorf ist umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ein Großteil der bebauten Fläche liegt innerhalb des jahrhundertealten Dorffriedens, also der Grenze, die Höfe und Gärten von den Feldern trennte. Einzig im Norden des Dorfes bildete sich eine Kleinsiedlung auf alter Feldflur heraus.

Durch Fischbach verläuft die Staatsstraße 159 unter dem Namen Stolpener Straße. An einem Kreisverkehr trifft sie auf die Bundesstraße 6, die als Bautzner Landstraße im Süden der Fischbacher Flur entlangführt. Weitere Ortsverbindungsstraßen sind die Seeligstädter und die Wilschdorfer Straße. Der Fischbacher Dorfkern liegt entlang der Haupt- und Mittel- sowie der Röderstraße. Weitere Straßen in Fischbach sind der Wiesen-, der Wirtschafts- und der Siedlungsweg sowie die Johann-Joachim-Kaendler-Straße.

An den ÖPNV ist Fischbach über die Buslinien 266 von Müller Busreisen und 310 des Regionalverkehrs Dresden angebunden. Im benachbarten Arnsdorf besteht Eisenbahnanschluss entlang der Bahnstrecken Dresden–Görlitz und Kamenz–Pirna.

Geschichte

Fischbach auf einer Karte aus dem 18. Jahrhundert

Der Ortsname Fischbach fand 1241 erstmals Erwähnung in den Schreibweisen „Vispach“, „Visbac“, „Visbach“ und „Vischpach“. Er ist mittelhochdeutschen Ursprungs und trägt die naheliegende Bedeutung „Siedlung am fischreichen Bach“. Aus späteren Jahrhunderten sind unter anderem die Formen „Vyschbach“, „Vieschbach“ und „Fischpach“ überliefert. Die heutige Schreibweise war nachweislich bereits 1499 und um 1600 in Gebrauch.[2]

Das Waldhufendorf war im Jahre 1900 von einer 585 Hektar großen Waldhufenflur umgeben. Es entstand im Zuge der Deutschen Ostsiedlung durch Rodungen inmitten eines zusammenhängenden Waldgebiets, das unter anderem aus Friedewald, Karswald, Massenei, Dresdner, Laußnitzer und Königsbrücker Heide bestand. Die Lage des Ortes an der alten Landstraße von Radeberg über Arnsdorf nach Stolpen („Böhmische Glasstraße“) begünstigte seine Entwicklung. Die Bewohner Fischbachs lebten vorwiegend vom Fischfang und von der Landwirtschaft; sie bewirtschafteten 27 1/6 Hufen zu je 9 bis 12 Scheffel.

Bereits um 1500 bestand im Ort eine Pfarrkirche. Die Grundherrschaft in dem Amtsdorf Fischbach übte jahrhundertelang das Amt Stolpen aus. Im Jahre 1856 gehörte Fischbach – im Gegensatz zum nach Radeberg tendierenden Arnsdorf – zum Gerichtsamt Stolpen und kam danach zur Amtshauptmannschaft Pirna, aus der der gleichnamige Landkreis hervorging. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Fischbach seine Selbstständigkeit als Landgemeinde. Ab 1952 gehörte es zum Kreis Dresden-Land, nach dessen Auflösung dann zum Landkreis Kamenz und seit 2008 zum Landkreis Bautzen. Im Zuge der Gemeindereform am 1. Januar 1999 erfolgte die Eingliederung Fischbachs in die Gemeinde Arnsdorf.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1559 33 besessene Mann, 16 Häusler, 11 Inwohner
1764 35 besessene Mann, 22 Häusler
1834 498
1871 559
1890 625
1910 825
1925 788
1939 845
1946 1041
1950 1094
1964 888
1990 768

Personen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 31. August 2009.
  2. Ernst Eichler/Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Bd. 1, Berlin 2001. S. 261f.

Weblinks


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