Luftfahrtmuseum Kbely

Luftfahrtmuseum Kbely
Letecké muzeum Kbely
(Luftfahrtmuseum Kbely)
Prague Aviation Museum, Kbely, entrance.jpg
Eingangsbereich des Letecké muzeum Kbely (2011)
Daten
Ort Prag, Tschechische Republik
Art Luftfahrtmuseum
Eröffnung 1968
Leitung Militärhistorisches Institut der Tschechischen Streitkräfte
Website www.vhu.cz/en/stranka/letecke-muzeum (engl.)

Das Luftfahrtmuseum Kbely (tschechisch: Letecké muzeum Kbely) ist ein Museum im nordöstlich gelegenen Verwaltungsbezirk 19 Kbely der tschechischen Hauptstadt Prag, etwa 8 km entfernt vom Stadtzentrum an der Mladoboleslavská Ulice. Das Museum wird vom Militärhistorischen Institut der Tschechischen Streitkräfte betrieben und befindet sich auf dem Gelände des Militärflugplatzes Prag-Kbely. In ihm ist ein Querschnitt durch die Fluggeschichte der früheren (bis 1990) tschechoslowakischen und heutigen (seit 1990) tschechischen Luftwaffe seit 1918 dargestellt. Das Luftfahrtmuseum Kbely ist mit seinem Bestand von fast 300 Flugzeugen, davon etwa die Hälfte dem Publikum zugänglich, eines der größten Flugzeugmuseen in Europa.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kbely war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Militärflugplatz, der nach dem Ersten Weltkrieg für gelegentliche Flugvorführungen benutzt wurde. Im Oktober 1923 wurde der erste Linienflug von hier aus nach Bratislava von der damals neu gegründeten CSA Czechoslovak Airlines (heutiger Name: Czech Airlines, tschechisch: ČSA České aerolinie) gestartet. Aktuell wird der Flughafen hauptsächlich durch das Tschechische Militär für Flugerprobungen verwendet.[1]

Die erste große, noch improvisierte Flugzeugausstellung wurde hier 1967 organisiert. 1968 wurde das Luftfahrtmuseum offiziell gegründet. Sukzessive wurde das Museum im Laufe der folgenden Jahre von einer auf fünf Hallen und mehrere große Freiflächen erweitert.

Aufbau des Museums

Übersichtstafel (2011)
Halle mit Exponaten zwischen 1918 und 1924
Halle mit Exponaten aus dem 2. Weltkrieg
Halle mit Exponaten zwischen 1945 und 1990
Freifläche mit Flugzeugen und Hubschraubern
Freifläche mit Düsenflugzeugen
Freifläche mit Düsenflugzeugen
Tu-104A neben einer CAC-27 Sabre auf der Freifläche
Beispiel einer Informationstafel (MiG-23)

In fünf aufwendig gestalteten Flugzeughallen und auf mehreren Freiflächen sowie in verschiedenen Magazinen sind fast 300 Flugzeuge zusammengeführt[2]. Die ständige Ausstellung umfasst über 100 Modelle in den Hallen, über zwei Dutzend auf Freiflächen und etwa ein Dutzend noch flugfähiger Flugzeuge im Bereich des Flugfeldes. Etwa die Hälfte der Flugzeuge in sehr unterschiedlichem Erhaltungszustand sind derzeit in nicht direkt zugänglichen Magazinbereichen untergebracht.[3]

Thematisch werden die Besucher durch die Geschichte der militärischen tschechoslowakischen und tschechischen Luftfahrt seit 1918 geführt:[4]

Hallen

  • Halle Tschechoslowakische Luftwaffe 1918–1924
  • Halle Tschechoslowakische Luftwaffe 1925–1938
  • Halle Zweiter Weltkrieg mit einer Sonderausstellung Pilotenuniformen
  • Halle Erste Düsenflugzeuge
  • Halle Tschechoslowakische Luftwaffe 1945–1990

Freiflächen

  • Freifläche Helikopter
  • Freifläche Kampfflugzeuge mit Düsentriebwerken
  • Freifläche Transporter und sonstige Flugzeuge seit 1945

Ausgestellte Flugzeuge

Die Sammlung enthält Militärmaschinen unterschiedlichster Bauart, Propellerflugzeuge ebenso wie ein- oder zweistrahlige Typen sowie Hubschrauber. Besonderer Wert wird auf die Darstellung der tschechoslowakischen Modelle seit den ersten Entwicklungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelegt, darunter Exponate der tschechoslowakischen (heute tschechischen) Typen Aero[5] und Avia.[6] Auch amerikanische, sowjetische (heute russische bzw. ukrainische), schwedische und Flugzeuge anderer Nationen sind zeitlich geordnet ausgestellt.

Flugzeuge

Zu sehen sind unter anderem diese Flugzeugtypen:[7]

Hubschrauber

Die Geschichte der militärischen Helikopter wird beispielsweise durch diese Modelle dargestellt:

Raritäten

Eine Reihe in keinem anderen Museum mehr vorhandener Raritäten sind zu sehen, darunter befinden sich:

Ergänzt wird die Ausstellung der Flugzeuge durch eine Vielzahl weiterer Exponate, beispielsweise das UAV-System VR-3 Rejs (Variante der Tupolew Tu-143-Drohne[12]), Schleudersitze, Motoren, kleine Modelle, eine umfangreiche Geschichte der Fliegeranzüge und -uniformen, eine Radaranlage und diverse weitere Dioramen.

Alle Exponate werden ausführlich auf Tschechisch und Englisch erläutert.

Der Eintritt ist kostenlos. Das Museum ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln von der Station Letňany der Metro C aus mit den Bussen 185, 259, 280, 302, 375 und 376 erreichbar (Stand: August 2011).

Weblinks

 Commons: Luftfahrtmuseum Kbely – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bob Ogden: Aviation Museums and Collections of Mainland Europe, Air Britain (Historians) Ltd, 2006, ISBN 0-85130-375-7
  2. Angaben aus dem offiziellen tschechisch-englischen Informations-Flyer des Museums, Stand: 2011
  3. Offizielle Informationen des Museums (Stand: August 2011)
  4. Informationen des Museums, s. Bild der Übersichtstafel
  5. ausführliche Typenübersicht: Aero Vodochody in der englischsprachigen Wikipedia
  6. ausführliche Typenübersicht Avia in der englischsprachigen Wikipedia
  7. Stand August 2011, während einer Besichtigung des Museums aufgenommene Informationen
  8. Fotos und Informationen: HC-2 in der tschechischsprachigen Wikipedia
  9. Avia BH-11 in der englischsprachigen Wikipedia
  10. Hinweis: Avia S-92 in der tschechischsprachigen Wikipedia
  11. Foto in der deutschen Wikipedia, Datei:Avia_S-92.JPG
  12. Fotos und Informationen: Tupolev Tu-143 in der englischsprachigen Wikipedia
50.12166666666714.545277777778

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Flugzeugmuseum Prag-Kbely — Letecké muzeum Kbely (Luftfahrtmuseum Kbely) Eingangsbereich Letecké muzeum Kbely Daten Ort Prag …   Deutsch Wikipedia

  • Avia B.122 — Avia Ba 122 im Luftfahrtmuseum Kbely Die Avia B 122 war ein tschechoslowakisches Kunstflugzeug der 1930er Jahre. Sie nahm in dieser Zeit an mehreren internationalen Wettbewerben teil, bei denen sie auch recht erfolgreich abschnitt. Geschichte… …   Deutsch Wikipedia

  • Tupolew Tu-104 — Tupolew Tu 104 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Luftfahrtmuseen — Die Liste der Luftfahrtmuseen beinhaltet bekannte und unbekanntere Luftfahrtmuseen der Erde. Inhaltsverzeichnis 1 Europa 1.1 Deutschland 1.2 Österreich 1.3 Schweiz …   Deutsch Wikipedia

  • Messerschmitt Bf 109 survivors — highlights the history of many well known flying and static display Messerschmitt Bf 109s. A list is also provided of other Bf 109 s on display around the world; including location, model and serial numbers, brief history, nicknames/markings, and …   Wikipedia

  • Liste des musées aéronautiques par pays — Sommaire 1 Musées virtuels 2 Musées par pays 3 Musées français 3.1 Musée de l air et de l espace …   Wikipédia en Français

  • List of surviving Messerschmitt Bf 109s — Bf 109G 10 Black 2 + Messerschmitt Museum The Messerschmitt Bf 109 was a German World War II fighter aircraft. It was one of the first true modern fighters of the era, including such features as an all metal monocoque construction, a closed… …   Wikipedia

  • Bohemia B-5 — The Bohemia B.5 was a Czech light sport aircraft of the period shortly after World War I.Design and developmentThe B.5 was the first aircraft designed and built in the Czech Republic after the creation of that nation at the end of the war. The… …   Wikipedia

  • Jak-23 — Jakowlew Jak 23 …   Deutsch Wikipedia

  • Jakowlew Jak-23 — Jakowlew Jak 23 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”