Carl von Effner

Carl von Effner
Porträt um 1880.

Carl von Effner (* 10. Februar 1831; † 22. Oktober 1884, seit 1877 im Adelsstand) war bayerischer Hofgärtner, später Königlich Bayerischer Hofgärtendirektor und Gartengestalter.

Inhaltsverzeichnis

Genealogie

Carl von Effner entstammte der altgedienten königlich bayerischen Hofgärtnerfamilie Effner.

Er war ein Urenkel des berühmten Baumeisters Joseph Effner (* 1687; † 1745) und Sohn des bayerischen Oberhofgärtners Carl Effner sen. (* 1791; † 1870).

Leben

Denkmal Carl von Effner am Maximiliansplatz in München

Nach einer Gärtnerlehre führten ihn Studienaufenthalte unter anderem nach Wien, Paris, England und Sanssouci. Carl von Effner hatte in Sanssouci auch den sogenannten „gemischten Stil“ des bekannten preußischen Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné für die Gestaltung regelmäßiger Ziergartenbereiche innerhalb landschaftlicher Gartenanlagen, wie sie ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wieder in Mode gekommen waren, kennengelernt.

Auf diesen Studienreisen wurde er vom späteren Inspektor des Botanischen Gartens in München, Max Kolb, begleitet.

1857 rief ihn König Maximilian II. (Regierungszeit 1848 bis 1864) zurück nach München, ernannte ihn bereits im Alter von 26 Jahren zum Hofgärtner. Von 1860 bis 1865 war er als Stellvertreter des Oberhofgärtners im Obersthofmarschallstabe tätig. Maximilian beauftragte Effner mit der Gestaltung der Isarufer zwischen Haidhausen und Bogenhausen (später Maximiliansanlagen genannt) und der gärtnerischen Gestaltung der von Friedrich Bürklein geplanten Maximilianstrasse.

Wenige Jahre später, 1868, wurde Effner vom neuen bayerischen Regenten Ludwig II. (Regierungsantritt 10. März 1864) zum Oberhofgärtner ernannt und als Leiter aller bayerischen Hofgärten berufen.

1870 berief ihn König Ludwig II. zum königlichen Hofgarten-Inspektor und 1873 zum königlichen Hofgärtendirektor. Er entwarf nun die Gartenanlagen der berühmten Schlösser Ludwigs II., Herrenchiemsee und Linderhof.

Des Weiteren stammen mehrere Privatgärten in Bayern von Carl von Effner.

Teilweise arbeitete er bei der Anlage der frühen Gärten noch mit seinem Vater zusammen.

Carl von Effner starb am 22. Oktober 1884. Er ist auf dem Alten Südfriedhof in München, Grabstelle 13-1-34, beerdigt.

Werke

(Auswahl)

  • Zusammen mit seinem Vater gärtnerische Ausführung der Pläne von Peter Joseph Lenné für den Landschaftspark Feldafing am westlichen Ufer des Starnberger Sees, 1853-1863.
  • Park in Bernried am Starnberger See am Starnberger See (heute im Besitz der Wilhelmina Busch-Woods-Stiftung), um 1855.
  • Maximiliansanlagen in München 1856/57-1861, gärtnerische Gestaltung der Maximilianstraße) selbst, sowie Gasteiganlagen südlich des Maximilianeums (heute verändert und Teil der Maximiliansanlagen), ab 1861-66.
  • Restaurierung des Parks von Schloss Schleißheim nach historischen Vorlagen, 1865-68.
  • Dörnbergpark am Dörnberg-Palais in Regensburg, 1864-67 zusammen mit seinem Vater.
  • Vermutlich 1864-1870 Park am Midgard-Haus in Tutzing (früher als Tutzinger Seepark bezeichnet, heute Bagnères-de-Bigarre-Park) für den Schriftsteller Maximilian Schmidt (* 1832; † 1919).
  • Kurpark in Bad Reichenhall 1868.
  • Erweiterung des Parks von Schloss Castell, um 1870.
  • Park von Schloss Linderhof, 1870/72-1880.
  • Ergänzung des Tegernseer Schloßgarten durch Teppichbeete, ab 1872
  • Park von Schloss Herrenchiemsee, Pläne von 1875/76, nachfolgende Umsetzung unvollendet; 1888 von seinem Nachfolger Jakob Möhl vereinfacht fertiggestellt.
  • Park von Schloss Schönau bei Eggenfelden
  • Park von Schloss Vornbach mit Felsengrotte.

Literatur

  • Tilo Richter: Carl von Effner und die Stadtgärtnerei Basel. In: ProgrammZeitung Basel. März 2011, S. 26 f. Abgerufen am 11. April 2011.
  • Manfred Stephan: Biographien europäischer Gartenkünstler: Carl von Effner. Gartenkünstler im Dienste der Krone und des Bürgertums, in: Garten+Landschaft, H. 5, 1998, S.347-355
  • Bosl: Bayerische Biographie, 1983, S. 165
  • Carl von Effner: Bericht und Vorschläge über die Promenaden und Anlagen von Basel und Umgebung. Basel: J. J. Mast, 1860.

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