Four-Mile-Uran-Mine

Four-Mile-Uran-Mine
Four-Mile-Uran-Mine
Abbau von Uranerz
Abbautechnik In-situ-Methode
Rohstoffgehalt 0.37 %
Größte Tiefe 210 m
Betreibende Gesellschaft Quasar Resources Pty Ltd (75%)
Alliance Resources Ltd (25%)
Betriebsbeginn aufgegeben
Geografische Lage
Koordinaten 30° 8′ 49″ S, 139° 30′ 24″ O-30.146833139.506639Koordinaten: 30° 8′ 49″ S, 139° 30′ 24″ O
Four-Mile-Uran-Mine (Südaustralien)
Four-Mile-Uran-Mine
Lage Four-Mile-Uran-Mine
Standort Lake Frome
Bundesland South Australia
Staat Australien

p0

Die Four-Mile-Uran-Mine war ein geplantes und durch die australische Regierung genehmigtes Bergwerksprojekt zum Uranabbau in der Nähe des Lake Frome in South Australia, Australien. Die Uranlagerstätte liegt etwa 550 km von Adelaide und 10 km von der im Abbau befindlichen Beverley-Uran-Mine entfernt .[1] In diesem Projekt sollte nach 10 Jahren die erste neue australische Uranmine im ersten Quartal 2010 mit ihrem Abbaubetrieb beginnen und das zehntgrößte Uranbergwerk in der Welt werden.[2][3] Das Projekt scheiterte daran, dass das Abbauunternehmen keine Übereinkunft mit den Aborigines erzielen konnte, die über das betroffene Gebiet einen Native Title halten.

Inhaltsverzeichnis

Bergwerk

Die Four-Mile-Uran-Mine wäre das fünfte aktive Uranbergwerk in Australien geworden[4], in der die größte entdeckte Uranlagerstätte Australiens in den letzten 25 Jahren abgebaut werden sollte.[5] Im Juni 2009 gab Alliance Resources bekannt, dass das Vorkommen 28000 t Uraniumoxide, der Erzkörper zehnmal soviel Uran wie die die Lagerstätte von Olympic Dam und doppelt soviel wie das Vorkommen an der Ranger-Uran-Mine im Northern Territory enthält.[6] Die Lagerstätte sollte nach 15 Jahren erschöpft sein.[6]

Geplant war ursprünglich das Bergwerk von der Quasar Resources Pty Ltd mit 75% und von der Alliance Resources Ltd mit 25% Anteilen Kapital gemeinsam zu betreiben.[7] Die Quasar Resources ist wirtschaftlich mit der Heathgate Resources Pty Ltd verbunden, der Eigentümerin und Betreiberin der naheliegenden Beverley-Uran-Mine.[8]

Der Uranabbau im Sandgestein sollte durch Lösung (englisch: in-situ leaching) stattfinden, wobei nach Bohrungen in den Erzkörper oxidierendes Fluid eingeleitet wird, das das Uran mobilisiert. Die Lösung wird in den äußeren Bereich des Erzkörper über Injektionsbohrungen eingebracht. Im Zentrum des Erzkörpers werden die Bohrungen niedergebracht, die die uranhaltige Lösung fördern. Damit soll eine Strömung des Fluids zum Zentrum der Lagerstätte sichergestellt und eine unkontrollierte Verbreitung im Gestein verhindert werden. Angelegt werden sollten im Umfeld der Lagerstätte weitere Überwachungsbohrungen, die einer Kontrolle dienen, um zu verhindern, dass es zu einer Kontamination im Umfeld der Lagerstätte kommt.[2] Die Betreiberin des Bergwerks hatte die Absicht, im ersten Quartal 2010 mit der Gewinnung von 1400 t Uraniumoxid jährlich zu beginnen.[5] Das Verfahren erschien der Genehmigungsbehörde als nicht sicher genug.[4]

Genehmigung

Die Abbaugenehmigung der 2005 entdeckten Uranlagerstätte wurde durch den australischen Minister for the Environment, Heritage and the Arts Peter Garrett am 14. Juli 2009 erteilt. Es war die erste Bergbaugenehmigung durch eine von der Australian Labor Party (ALP) geführte Regierung, nachdem sie auf ihrer alle zwei Jahre stattfindenden Nationalkonferenz 2007 die Beendigung ihrer Drei-Minen-Politik für Uranbergwerke beschlossen hatte.[1] Mit der Genehmigung gab Minister Garrett bekannt, dass er „certain this operation poses no credible risk to the environment“ (deutsch: „sicher ist, dass diese Operation kein erkennbares Risiko für die Umwelt darstellt“).[9] Die Erteilung der Genehmigung wurde vom Premierminister von South Australia Mike Rann unterstützt.[10]

Die Abbaugenehmigung unterstützte auch die Australian Uranium Association (AUA). Der geschäftsführende Direktor der AUA bezeichnete die Entscheidung als „heartened“ (deutsch: „ermutigend“), da diese „tells [the industry] that if we continue to meet those high environmental standards, which the (Environment) Minister himself applies, then we will be able to continue to expand“ (deutsch: „Entscheidung davon berichtet, dass die Industrie, sofern sie an den hohen Umweltstandards weiterentwickelt – die der Umweltminister selbst anwendet – wir in der Lage sind zu expandieren“.)[11] Die Australian Workers’ Union unterstützte diese Entscheidung und der Nationalsekretär Paul Howes sagte zu dieser Entscheidung, dass sie einen: „represents a significant win for Australia's resource industry“ (deutsch: „einen bedeutenden Gewinn für Australiens Rohstoffindustrie darstellt“) und dass dies „[provide] revenue for that state's coffers and opportunities to create good, well-paid Australian jobs“ (deutsch: Einkommen für den Staatssäckel liefert und die Möglichkeit bietet goldene, gut bezahlte Jobs zu schaffen)[12]

Ein gegenteilige Auffassung vertrat die Australian Conservation Foundation (ACF) und sprach von einer Lockerung der Umweltstandards. Die ACF befürchtete insbesondere eine mögliche Kontamination des Grundwassers durch die Aktivitäten des Bergwerks.[13] Ein Aborigines von den Adnyamathana, den traditionellen Eigentümern dieses Gebiets, drückte seine Unzufriedenheit über die Entscheidung aus und verband sie mit den Praktiken australischer Regierungen, die in der Vergangenheit zur Stolen Generation geführt hatte.[13]

Projektende

Alliance Resources gab im September 2009 bekannt, dass das Projekt im April 2009 beendet wurde. Es fehlte an der Erlaubnis durch die Aborigines, die auf die Geländenutzung durch einen Native Title Vorbehalte anmelden können. Die Regierung hatte die Abbaugenehmigung an das Einverständnis der Aborigines gekoppelt. Die Projektkosten der zwei Uranlagerstätten in Four Mile East und Four Mile West beliefen sich AUD $90 Millionen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Phillip Coorey: Garrett approves uranium mine. In: Sydney Morning Herald, Fairfax, 15. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  2. a b Michelle Grattan, Fitzgerald, Barry: Garrett gives nod to uranium mine. In: The Age, Fairfax, 15. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  3. a b Esmarie Swanepoel: South Australia’s Four Mile uranium project delayed Mining Weekly vom 23. September 2009. Abgerufen am 10. Februar 2011
  4. a b Sarah Martin:Four Mile uranium mine decision not taken lightly. The Advertiser vom 15. Juli 2009. Abgerufen am 10. Februar 2011
  5. a b Paul Hayes: Uranium mine approved. In: Australian Mining, 15. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  6. a b Sarah-Jane Tasker: Uranium industry emerges a key player. In: The Australian, News Limited, 16. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009.  (Link nicht mehr abrufbar)
  7. Australian Associated Press: New uranium mine approved. In: The Australian, News Limited, 14. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  8. Welcome. Quasar Resources Pty Ltd. Abgerufen am 20. Juli 2009.
  9. World's best environmental practice for new mine, Australian Government. 14. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  10. Mine objections 'short-sighted', Australian Broadcasting Corporation. 15. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  11. Paul Hayes: FourMile a boost for the industry, Angwin. In: Australian Mining, Reed Business Information, 16. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  12. Paul Howes: A uranium mine is good news for jobs. In: The Age, Fairfax, 17. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 
  13. a b 'Significant problems' with uranium mine approval, Australian Broadcasting Corporation. 14. Juli 2009. Abgerufen am 20. Juli 2009. 

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Three Mine Policy — Die australische Three Mine Policy (deutsch: Drei Uranbergwerke Politik) wurde von der Australian Labor Party (ALP) von 1984 bis zum März 1996 verfolgt, um den Uranabbau in Australien auf drei Bergwerke zu beschränken.[1][2] Danach gab es… …   Deutsch Wikipedia

  • Uranabbau in Australien — Ranger Uranmine 3 Ein Uranabbau in Australien erfolgte erstmal im Jahr 1906, nach 1944 erfolgte eine erste Welle von Lagerstättenerkundungen, die mit dem Bau von atomaren Waffen verbunden war; die zweite Welle erfolgte in den späten 1960er Jahren …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Garrett — im Wahlkampf 2004 Peter Robert Garrett, MP, (* 16. April 1953 in Sydney), ist ein australischer Musiker und Politiker. Nach einer erfolgreichen Karriere als Sänger der australischen Rockband Midnight Oil wurde er Mitglied der Australian Labor… …   Deutsch Wikipedia

  • Australian Workers’ Union — Australian Worker’ Union (AWU) Zweck: Gewerkschaft Vorsitz: Paul Howes Gründungsdatum: 1894 …   Deutsch Wikipedia

  • Antiatomkraftbewegung in Australien — Orte von Atomwaffentests in Australien Die Antiatomkraftbewegung in Australien kann auf eine jahrelange Entwicklung zurückblicken. Die Nuklearwaffentests, der Uranbergbau und export Australiens und die zahlreichen Zwischenfälle bei der Nutzung… …   Deutsch Wikipedia

  • Uranium mining — The Ranger Uranium Mine in Australia …   Wikipedia

  • Slovenia — /sloh vee nee euh, veen yeuh/, n. a republic in SE Europe: formerly part of Yugoslavia. 1,945,998; 7819 sq. mi. (20,250 sq. km). Cap.: Ljubljana. * * * Slovenia Introduction Slovenia Background: The Slovene lands were part of the Holy Roman… …   Universalium

  • Uranium — (pronEng|jʊˈreɪniəm) is a silvery gray metallic chemical element in the actinide series of the periodic table that has the symbol U and atomic number 92. It has 92 protons and 92 electrons, 6 of them valence electrons. It can have between 141 and …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”