Freie Wählergemeinschaft Trier

Freie Wählergemeinschaft Trier

Die Freie Wählergemeinschaft Trier (FWG) ist seit 1992 in Fraktionsstärke im Stadtrat von Trier vertreten. Sie entstand als Abspaltung der Trierer SPD. Bis 2009 firmierte die FWG als "Unabhängige Bürgervertretung Maximini" (UBM). Dieser Name bezieht sich auf Manfred Maximini, den Initiator und jetzigen Ehrenvorsitzenden der Wählergruppe.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

1991 strebte Maximini, der damals Vorsitzender der SPD-Fraktion im Trierer Stadtrat war, das Amt des Kulturdezernenten an. Seine eigenen Parteifreunde verweigerten ihm jedoch mehrheitlich die Unterstützung für dieses Vorhaben. Daraus entwickelte sich ein grundsätzlicher Richtungsstreit, so dass Maximini im Januar 1992 zusammen mit fünf weiteren Ratsmitgliedern aus der SPD-Fraktion austrat[1]. Im Juni 1992 folgte die Gründung der UBM als eingetragener Verein.

Programm

Bürgernähe und Unabhängigkeit von Parteien werden in programmatischen Stellungnahmen der FWG Trier immer wieder als grundlegende Prinzipien ihrer Politik genannt[2]. Eine aktive Wirtschaftsförderung, die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und der politischen Mitwirkung der Ortsbeiräte, ein Schulsanierungsprogramm und die Ablehnung einer einseitigen Förderung des Umweltverbunds zählen in der aktuellen Wahlperiode zu den wichtigsten kommunalpolitischen Zielen[3]. Im politischen Spektrum ist die FWG alles in allem rechts von der SPD anzusiedeln.

Weitere Entwicklung

Bei der Kommunalwahl 1994 erzielte die Unabhängige Bürgervertretung Maximini auf Anhieb einen Stimmenanteil von 17,0 Prozent und eroberte neun Mandate im Stadtrat. 1999 fiel sie auf 12,7 Prozent und musste zwei Mandate abgeben. Diese gewann sie jedoch 2004 wieder zurück, da sie sich auf 15,5 Prozent verbessern konnte. Zugleich stellte die UBM in vier Trierer Stadtteilen den Ortsvorsteher. Für die Mehrheitsbildung im Stadtrat, in dem die CDU traditionell die stärkste Fraktion stellt, kam der UBM oft eine Schlüsselrolle zu. Vieles spricht dafür, dass die Stimmen der UBM bei den - allerdings geheimen - Wahlen des Kulturdezernenten 2001 und der Baudezernentin 2007 jeweils ausschlaggebend für den Sieg der CDU-Kandidaten waren. Gegen die ihr von ihren Gegnern, aber auch von unabhängigen Beobachtern der Trierer Lokalpolitik oftmals zugeschriebene Rolle der Mehrheitsbeschafferin für die CDU setzte sich die UBM jedoch stets vehement zur Wehr[4].

Zur Kommunalwahl 2009 trat Manfred Maximini, der zuvor bereits den UBM-Vorsitz an Hermann Kleber abgegeben hatte, nach 40-jähriger Zugehörigkeit zum Trierer Stadtrat nicht mehr an. Die UBM rutschte auf 9,1 Prozent ab und stellte nur noch fünf Stadtratsmitglieder sowie zwei Ortsvorsteher. Im November 2009 beschloss die Mitgliederversammlung die Umbenennung des Vereins in "Freie Wählergemeinschaft Trier" zum 1. Januar 2010[5]. Nach einem Übertritt aus der SPD im Februar 2011[6] hat die FWG-Stadtratsfraktion aktuell sechs Mitglieder.

Einzelnachweise

  1. Trierischer Volksfreund, 1. Februar 1992
  2. Website der FWG, Startseite, abgerufen am 1. Januar 2010
  3. Trier gemeinsam gestalten. Grundsätze und Ziele der Freien Wählergemeinschaft Trier, abgerufen am 1. Januar 2010
  4. Vgl. z.B.:Seit Jahren Druck gemacht, Rathaus Zeitung, 24. März 2009
  5. UBM umbenannt, 16vor.de, 13. November 2009
  6. Spang tritt der FWG bei, 16vor.de, 1. Februar 2011

Literatur

  • Hermann Kleber: Die Geschichte der UBM. In: Neues Trierisches Jahrbuch. 46, 2006, S. 137–148.

Weblinks


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