Friedrich Wield

Friedrich Wield

Friedrich Wield (* 15. März 1880[1] in Hamburg; † 10. Juni 1940 in Hamburg) war ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Wield war der Sohn des Tischlermeisters Christian Wield und dessen Frau Johanna Wield, geborene Deest. Er wuchs gemeinsam mit seinem älteren Bruder Paul Wield in der Hamburger Neustadt auf. 1896 schloss er die Volks- und Gewerbeschule ab und absolvierte eine Bildhauerlehre bei Walter Zehle in Hamburg. Nach einem Studienaufenthalt in Paris studierte er ab 1900 drei Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Wilhelm von Ruemann.[2]

Von 1905 bis 1914 hielt er sich in Paris auf und bezog ein Atelier in der Rue Vercingétorix, unter anderem war er in Kontakt mit Auguste Rodin. 1908 unternahm er eine Italienreise, 1909 stellte er in der Société Nationale des Beaux-Arts aus. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs musste Wield Frankreich verlassen, er ging nach Winterthur in die Schweiz und lebte bei Hahnlosers in der Villa Flora. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen zunächst vom deutschen Militärdienst zurückgestellt worden war, leistet er von 1915 bis 1918 Kriegsdienst.

1919 gehörte er mit zu den Gründungsmitgliedern der Hamburgischen Sezession und war bis 1922 deren Erster Vorsitzender. 1922 verließ er die Sezession und trat dem Deutschen Künstlerbund bei. Wield bekam zahlreiche Aufträge, unter anderem von der Stadt Hamburg, zur Erschaffung von Skulpturen und Denkmälern, wie zum Beispiel das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Bergedorf oder das Denkmal für den Physiker Heinrich Hertz.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erhielt er die ihm zustehenden Zahlungen für das Hertz-Denkmal nicht und kam dadurch in finanzielle Schwierigkeiten. Friedrich Wield schied 1940 durch Freitod aus dem Leben, weil er an der völligen Einschränkung seiner schöpferischen Freiheit durch das NS-Regime zu sehr gelitten hatte.

Werke

Ätherwelle. F. Wields 1931 begonnenes Denkmal für Heinrich Hertz
  • Gedenkstein Den Opfern, Friedhof Bergedorf, Hamburg (1923).[3]
  • Büste des Bürgermeisters von Melle. (1924 in der Universität Hamburg aufgestellt.)
  • Zwei Außenskulpturen für die Hamburger Bugenhagenkirche (1927–1929).
  • Skulptur Die Startende. Mädchenschule Uferstraße in Hamburg.
  • Monumentalfigur Mutter Erde. (1930). (Zerstört.)
  • Auftrag zur Realisierung des Heinrich-Hertz-Denkmals Ätherwelle. (Vor 1933. Seit 1994 im Hamburger Eichenpark.)

Wield war ein auf Skulpturen spezialisierter Künstler, der zahlreiche Porträtbüsten von Hamburger Persönlichkeiten schuf.

Literatur

  • Hugo Sieker: Bildhauer Wield 1880–1940. Ein Gedenkbuch. Hans Christians, Hamburg 1975.
  • Roland Jaeger und Cornelius Steckner: Zinnober Kunstszene Hamburg von 1919 bis 1933. Szene, Hamburg 1983.
  • Maike Bruhns: Kunst in der Krise. Band 2: Künstlerlexikon Hamburg 1933–1945. Dölling und Galitz, Hamburg 2001, ISBN 3-933374-95-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laut Geburtsurkunde. (Zitiert beim Projekt der Beruflichen Schule Uferstraße Hamburg. Abgerufen am 4. April 2011.) ADBK sowie DNB hingegen nennen 1883 als Geburtsjahr.
  2. Matrikelbuch, abgerufen am 4. April 2011.
  3. Wields Den Opfern auf der Website des Förderkreises Friedhof Bergedorf e. V.. Abgerufen am 3. April 2011.

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