Friedrich Wigger (Archivar)

Friedrich Wigger (Archivar)

Friedrich Wigger (* 17. Juni 1825 in Dassow; † 24. September 1886 in Schwerin; vollständiger Name Peter Gottlieb Daniel Friedrich Wigger), war ein deutscher Archivar. Er leitete als Erster Archivar das Großherzogliche Geheime und Hauptarchiv Schwerin in Mecklenburg.

Leben

Friedrich Wigger besuchte die Domschule Ratzeburg. Ab 1844 studierte er Philologie und Geschichte zuerst in Göttingen, später in Berlin. 1848 bestand Wigger hier die Prüfung pro facultate docendi, vergleichbar mit dem Ersten Staatsexamen. Großen und dauernden Einfluss hatten auf ihn die Methoden von Karl Lachmann, später jedoch hatte er den Ruf, eher angefochtene Überlieferungen zu stützen, als anzugreifen. Nach seinem Studium war Friedrich Wigger Privatlehrer, bevor er zu Michaelis 1855 eine Anstellung als Lehrer am Gymnasium Fridericianum zu Schwerin erhielt. 1859 gab er eine „Hochdeutsche Grammatik mit Rücksicht auf die plattdeutsche Mundart“ heraus, die zunächst für mecklenburgische Schulen bestimmt war. 1860 verlieh man ihm den Titel „Oberlehrer“.

Friedrich Wiggers Interesse galt immer den Archivbeständen Mecklenburgs und so übernahm er in der am 28. Januar 1861 von Großherzog Friedrich Franz II. bestätigten „Wissenschaftlichen Commission für die Herausgabe eines Mecklenburgischen Urkundenbuches“ die Redaktion und verließ deshalb den Schuldienst. Er erhielt die Stelle des Registrators beim großherzoglichen Geheimen und Hauptarchiv und war zugleich Zweiter Bibliothekar der Regierungsbibliothek. Bereits 1860 zur 25-Jahrfeier des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, dessen Erster Sekretär Friedrich Lisch war, gab er die „Mecklenburgischen Annalen bis zum Jahre 1066“ heraus, eine chronologisch geordnete Quellensammlung zur mecklenburgischen und westslawischen Geschichte, in der ihm die Entdeckung der Reiseberichte des Ibrahim ibn Yaqub gelang, die für die Geschichtsschreibung Mecklenburgs sehr bedeutsam waren.

1864 wurde Friedrich Wigger zum Archivar ernannt, 1876 zum Archivrat und 1883 zum Geheimen Archivrat. 1876 übernahm er faktisch die Geschäfte des Vereins für mecklenburgische Geschichte, die Lisch bis 1879 nominell behielt. 1880 wurde er als Erster Sekretär Leiter der „Mecklenburgischen Jahrbücher“.

Literatur

Weblinks


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