Fritz Fröhlich (Maler)

Fritz Fröhlich (Maler)

Fritz Fröhlich (* 13. Mai 1910 in Linz; † 19. November 2001) war ein österreichischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fritz Fröhlich wurde als Sohn eines Eisenbahners und einer Hausfrau geboren. In seiner Kindheit besuchte er die Volksschule am Dürnberg bei Ottensheim.

Zwischen 1929 und 1937 studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Wilhelm Dachauer und Ferdinand Andri. Im Jahr 1937 war er beteiligt an der Ausstellung „Österreichische Kunst der Gegenwart“ in der ehemaligen Südbahnhalle in Linz. Im selben Jahr erhielt Fritz Fröhlich den österreichischen Staatspreis und begann als freischaffender Künstler zu arbeiten. Er erhielt diesen Preis noch zweimal 1947 und 1948.

1938 wurde seine künstlerische Entwicklung durch eine Atelierbrand am Dürnberg bei Ottensheim unterbrochen. Alle Jugendarbeiten – mit Ausnahme einiger ausgelagerter Arbeiten – wurden vernichtet.

Im Jahr 1940 rückte Fritz Fröhlich in die Kaserne Kagran, einem Stadtteil von Wien ein. Ein Jahr später heiratete er seine Frau Beatrix, geborene Weißgärber. Er wurde im Frühsommer desselben Jahres an die Front in Südosteuropa, ans Schwarze Meer verlegt. 1945 floh er vor der amerikanischen Gefangenschaft.

Ab 1946 begann Fritz Fröhlich mit unterschiedlichen künstlerischen Experimenten. Seine Arbeit wurde nachhaltig durch den Krieg beeinflusst. Der Besuch der Picasso-Ausstellung in München im Jahr 1952 brachte für Fröhlich die entscheidende Wende. Es erfolgte die Hinwendung zum analytischen Kubismus unter Beibehaltung des Gegenständlichen.

1956 erhielt er den Großauftrag im Stift Engelszell für eines seiner bekanntesten Werke, die Freskierung der Langhauswölbung „Die neun Engelchöre“. 1958 wurde Fritz Fröhlich zum Professor ernannt. Seine erste Italienreise führte ihn in die Toskana. Außerdem begann er die Arbeit im Linzer Landestheater an dem Fresko „Mythos von Orpheus“. Eine Spanienreise im Jahr 1961 führte ihn zur Auseinandersetzung mit der maurischen Kultur und mit der historischen Persönlichkeit Karls V. Im Jahr 1965 begann Fritz Fröhlich mit der Freskierung der von Fritz Goffitzer erbauten Linzer Synagoge unter dem Titel „Die zwölf Stämme Israels“. 1968 wurde die Synagoge durch Oberrabiner Eisenberg eingeweiht.

1983 erhielt Fritz Fröhlich das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und Preise bei Ausschreibungen. Im selben Jahr wurde die Fritz-Fröhlich-Sammlung im Stift Wilhering eröffnet. 1989 erhielt er den Alfred-Kubin-Preis des Landes Oberösterreich.

1993 begann er mit der Arbeit im Festsaal des Stiftes Wilhering am Deckenfresko „Das Narrenschiff“. Der Festsaal wurde 1995 wieder eröffnet. Im selben Jahr erhielt Fritz Fröhlich die Goldene Kulturmedaille des Landes Oberösterreich.

Im Jahr 2000 wurde anlässlich seines 90. Geburtstags im Linzer Stadtmuseum Nordico eine große Retrospektive gezeigt. Außerdem erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen der Stadt Linz, welches das erste Mal verliehen wurde, und den Heinrich-Gleißner-Preis für Lyrik und Prosa.

Am 19. November 2001 starb Fritz Fröhlich in Folge eines Sturzes.

Sgraffitodarstellungen in den Feldern der Sonnenuhr des Linzer Landhausturmes von Fritz Fröhlich

Werke

Neben Bildern, Pastellarbeiten, Guckkästen und Skulpturen auch Freskenarbeiten u.a. in:

  • Stift Engelszell: Freskierung der Langhauswölbung Die neun Engelchöre
  • Freskierung der von Fritz Goffitzer erbauten Linzer Synagoge: Die zwölf Stämme Israels
  • Deckenfresko im Festsaal des Stiftes Wilhering: Das Narrenschiff
  • Reliefbild und Deckenfresko in der Volksschule Gunskirchen

Publikationen

  • Fritz Fröhlich. Neue Galerie, Linz.
  • Confessio Jeremiae. Mappenwerk, Scripta.
  • Mein Weg als Maler. OÖ. Kunstverein.
  • Fritz Fröhlich oder die Kunst am Lande. Nordico, Linz.
  • Werkverzeichnis I. City Galerie, Linz.

Literatur

  • Rainer Bentmann: Fritz Fröhlich. Wanderausstellung 1979. OÖLV Linz 1979.
  • Fritz Fröhlich. Annäherung an das Werk. Landes-Verlag, Linz 1985, ISBN 3-85214-419-1.
  • Peter Gorsen: Fritz Fröhlich, Narr und Satiriker der Humanität. Gierig, Frankfurt am Main 1988.
  • Herbert Helml (Hrsg.): Fritz Fröhlich – Die Kunst des Lebens. 2001, ISBN 3-205-99368-3.

Weblinks


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