Gefecht bei Avesnes-le-Sec

Gefecht bei Avesnes-le-Sec
Gefecht bei Avesnes-le-Sec
Teil von: Koalitionskriege
Datum 12. September 1793
Ort Avesnes-le-Sec
Ausgang Österreichischer Sieg
Konfliktparteien
Flag of France.svgFrankreich Flag of the Habsburg Monarchy.svg Österreich
Befehlshaber
Nicolas Declaye Heinrich von Bellegarde, Johann I. Josef von Liechtenstein
Truppenstärke
8000 Mann, Infanterie, 20 Kanonen 2000 Mann Kavallerie, 500 Mann Infanterie
Verluste
ca. 2000 Mann tot oder verwundet, 2000 Gefangene ca. 100 Mann tot oder verwundet
Die Angaben zu Truppenstärke und Verluste können in der Literatur variieren.[1]

Das Gefecht bei Avesnes-le-Sec vom 12. September 1793 fand zu Beginn des ersten Koalitionskrieges statt. Es endete mit einem klaren Sieg des Österreicher über die Franzosen. Es galt als bedeutendes Kavalleriegefecht, hatte aber kaum strategische Auswirkungen.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Die Stadt Quesnoy wurde von den Alliierten belagert. Die französischen Revolutionstruppen waren zu schwach, um dies nachhaltig zu stören. Sie zogen daraufhin Linientruppen als Entsatz heran. Daraufhin marschierte der rechte Flügel der Nordarmee am 12. September in drei Kolonnen in Richtung Quesnoi, ohne zu wissen, dass die Stadt zuvor gefallen war. Die stärkste dieser Kolonnen bestand aus zehn Bataillonen, 20 Geschützen und einer kleinen Abteilung Kavallerie. Diese rückte aus Richtung Cambrai gegen Quesnoi vor. Der Übergang über den Fluss Selle bei Sautsoir wurde vom österreichischen Oberst Johann von Lichtenstein gesichert. Dieser verfügte zu dem Zeitpunkt über fünf Kompanien Infanterie und einige Schwadrone Kavallerie. Er verteidigte die Stellung bis General Bellegarde mit vier Bataillonen und sechs Schwadronen zur Unterstützung dazu stieß. Darauf hin begannen sich die Franzosen in Richtung Avesnes-le-Sec geordnet zurück zu ziehen.

Verlauf

Bellegarde und Liechtenstein verfolgten den Gegner mit ihren insgesamt etwa 2000 Kavalleristen. Bei Avesnes-le-Sec formierten sich die Franzosen zu zwei Karrees. Dazwischen befanden sich die Geschütze. Liechtenstein griff mit dem Cheveaulegerregiment Kinsky die Front der gegnerischen Stellung an, während Bellegarde mit den Kaiserhusaren die rechte Flanke angriff. Einige Schwadrone der Nassau-Kürassiere und Husaren der französischen Royalisten griffen im Rücken an. Trotz heftigen Gewehr- und Geschützfeuer konnten die Reiter nicht aufgehalten werden. Durch den Angriff von mehreren Seiten verloren die Geschütze zudem viel von ihrer Bedeutung. Die Stellungen der Franzosen wurden aufgebrochen. Auch ihr Versuch sich neu zu sammeln, scheiterte. Nur etwa 1000 Franzosen entkamen. Etwa 2000 gerieten in Gefangenschaft. Eine große Zahl war gefallen. Die Österreichischen Verluste waren gering. Nur etwa 19 Mann sollen gefallen sein.

Insgesamt hatte das Gefecht für den Kriegsverlauf keine nennenswerte Bedeutung. Immerhin entlastete der Sieg die kaiserlichen Truppen und Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld konnte den in Flandern bedrohten Truppen Unterstützung leisten.

Einzelnachweise

  1. Gaston Bodart: Militär-historisches Kriegs-Lexikon, (1618-1905). Wien, 1908 S.278

Literatur

  • Hanns Eggert Willibald von der Lühe (Hrsg.): Militärkonversationslexikon. Bd. 1 Leipzig, 1833 S.347f.
  • Allgemeine Militärenzyklopädie. Bd2., Leipzig, 1859 390f.
  • Tony Jacques: Dictionary of Battles and Sieges: A-E. Westport 2007 S.85.

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