Geographie der Philippinen

Geographie der Philippinen
Satellitenbild der Philippinen
Die Karte zeigt die territoriale Abgrenzung der Philippinen.

Die Philippinen sind ein aus über 7100 Inseln bestehender Archipel in Südostasien, dessen Gesamtfläche nahezu 300.000 km² einnimmt. Das Gebiet, das der Inselstaat beansprucht, befindet sich rund 800 km östlich der Südostasiatischen Halbinsel, südlich von Taiwan und nördlich der Insel Borneo.

Politisch wird die Geographie der Philippinen im Allgemeinen in drei Hauptgruppen unterteilt; die nördliche Luzon-Gruppe, die Visayas-Gruppe, die die zentral gelegenen Inseln umfasst und die den Süden einnehmende Mindanao-Gruppe. Die elf größten Inseln Luzon, Mindoro, Palawan, Panay, Negros, Cebu, Bohol, Leyte, Samar und Mindanao beanspruchen hierbei alleine über 90 % der gesamten philippinischen Landfläche.

Der Archipel liegt in einem Teil des westlichen Pazifiks, der dem Pazifischen Feuerring angehört und durch ein erhöhtes Erdbebenrisiko und aktiven Vulkanismus charakterisiert ist. So sind die Inseln praktisch ausschließlich vulkanischen Ursprungs, weshalb die bedeutendsten Berge des Landes, wie der Mount Mayon, der Mount Pulag und der Mount Apo allesamt vulkanische Erhebungen sind. Im Gegensatz dazu wird der Meeresabschnitt östlich des Inselstaates von einer mächtigen Tiefseerinne durchzogen, dem Philippinengraben, dessen tiefste Stelle sich 10.540 m unter Wasseroberfläche befindet.

Inhaltsverzeichnis

Zahlen und Fakten

Physikalische Karte der Philippinen

Der philippinische Archipel besteht nach offizieller Zählung aus exakt 7107 Inseln (7108 bei Ebbe).[1] Dabei beansprucht der Staat für sich eine Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) von 200 sm außerhalb seiner Ufer. Das Gebiet der Philippinen umfasst damit eine Gesamtfläche von exakt 299.764 km²[2] und erstreckt sich auf einem Gebiet zwischen dem 5. und dem 20. nördlichen Breitengrad über eine Strecke von 1850 Kilometer sowie auf eine Länge von 1127 km,[3] die das Gebiet vom 112. bis zum 127. Längengrad einnimmt. Damit sind die Philippinen der fünftgrößte Inselstaat der Erde.[4] Nur etwa 880 der Inseln sind bewohnt, etwa 3144 mit einem Namen versehen[5] und weniger als die Hälfte von ihnen sind größer als 2,5 km². Die elf größten Inseln machen zusammen 94 % der philippinischen Landmasse aus,[3] wobei alleine zwei von ihnen - Luzon und Mindanao - Flächen von 105.000 beziehungsweise 95.000 Quadratkilometer besitzen. Da alle Landflächen der Philippinen von Wasser umgeben sind, besitzt der Archipel mit in Summe 36.289 km[6] eine der längsten Küstenlinien aller Nationen der Welt. Die meisten Filipinos leben dabei an oder in der Nähe der Küstenzonen.

In Norden grenzt das Staatsgebiet der Philippinen an das Gebiet der Republik China (Taiwan), von dem es durch die Luzonstraße getrennt ist. Westlich des philippinischen Archipels und jenseits des Südchinesischen Meeres liegt das Territorium der Sozialistischen Republik Vietnams, während südwestlich die Sulusee den zu Malaysia gehörenden Abschnitt der Insel Borneo von den philippinischen Inseln trennt. Im Süden des Inselstaates befinden sich die Celebessee und das Staatsgebiet Indonesiens. Im Osten dagegen bestimmt die Philippinensee den Übergang zum Pazifischen Ozean.

Grundlegend werden die Inseln der Philippinen, wie bereits erwähnt, in drei geographische Hauptregionen oder –gruppen zusammengefasst. Der nördlichen Luzon-Gruppe gehören neben der eigentlichen Insel Luzon zudem die Inseln Mindoro, Marinduque, Masbate und den Batanes-Inseln an. Die mittlere Inselgruppe ist unter dem Namen Visayas bekannt und umfasst die zentral gelegenen Inseln Palawan, Panay, Negros, Cebu, Bohol, Leyte und Samar. Die südliche Mindanao-Gruppe wiederum besteht aus der Insel Mindanao selbst, sowie aus dem Sulu-Archipel, dem hauptsächlich die Inseln Basilan, Jolo und Tawi-Tawi angehören. Diese drei Hauptgruppen werden gleichsam durch die drei Sterne verkörpert, die die weiße Ecke der Flagge der Philippinen zieren.

Den nördlichsten Punkt markiert die Insel Y'Ami Island, den südlichsten die Insel Saluag, die der Inselgruppe der Sibutu im äußersten Südwesten des Sulu-Archipels angehört. Die östlichste Stelle ist der Pusan Point in der Provinz Davao Oriental, während sich die westlichste auf den Spratly-Inseln bei etwa 112° 00' östlicher Breite befindet. Exakt im geographischen Zentrum des philippinischen Archipels liegt die Inselprovinz Romblon.

Bergzüge und Vulkangipfel

Die Karte zeigt die wichtigsten Vulkane des philippinischen Archipels

Der gesamte philippinische Archipel ist ein stark von Erdbeben gefährdetes Gebiet. Viele Vulkane des Landes sind aktiv, wie der schwere Ausbruch des Pinatubo auf Luzon aus dem Jahr 1991 oder die jüngste Eruption des Mount Mayon nahe Legazpi City anschaulich zeigt.

Der höchste Berg des Landes ist der Mount Apo auf Mindanao, dessen Gipfel 2956 m[7] über den Meeresspiegel emporragt. Der zweithöchste Gipfel ist der Mount Pulag auf der Insel Luzon, der eine Höhe von 2922 m[7] erreicht.

Der Mayon gilt als einer der attraktivsten Vulkane weltweit, da er sich durch einen nahezu perfekt geformten Kegel auszeichnet. Mit 48 Ausbrüchen seit 1616 besitzt er eine sehr eruptionsreiche Geschichte, wobei mit einer weiteren heftigen Eruption jederzeit zu rechnen ist. Ein weiterer bekannter Vulkan ist der Taal, der sich südlich von Manila befindet und dessen wassergefüllter Krater den Lake Taal und damit den drittgrößten See des Landes bildet.

Das Hochland des nördlichen Luzon, auch Cordillera Central genannt, erhebt sich auf 2500 bis 2750 Meter und bestimmt gemeinsam mit der Sierra Madre die Gestalt der Insel Luzon. Hier, wie auch in den von Regenwald überwucherten Bergen von Mindanao, bot sich für zahlreiche indigene Hochland-Volksgruppen ein sicherer Unterschlupf, da sie sich nur hier, in diesen abgelegenen Gebieten ihre ursprüngliche Kultur bewahren konnten. Die Regenwälder sind zudem der Hauptlebensraum für mehr als 500 Vogelspezies, darunter der Philippinenadler (oder Affenadler) sowie für rund 800 verschiedene Orchideen und etwa 850 unterschiedliche Arten von Blütenpflanzen.

Die meisten der Inseln sind von tropischem Regenwald bedeckt. Allerdings verringerte der illegale Holzeinschlag die Regenwaldfläche auf weniger als 10 % der gesamten Landfläche. Die Inseln zeichnen sich zumeist durch einen schmalen Küstenstreifen und viele schnell strömende Flüsse aus. Jede Insel verfügt über zahlreiche Sandstrände, aber nur wenige davon erweitern sich im Hinterland zu einer geräumigen Tieflandebene. Es existieren auf dem Archipel nur wenige größere ebene Flächenabschnitte und lediglich eine geringe Anzahl an schiffbaren Flüssen.

Flüsse und Seen

Der längste der insgesamt 421 Flüsse[3] des Landes ist der Cagayan River, auch Rio Grande de Cagayan genannt, in Nord-Luzon, dessen Verlauf sich über 354 km erstreckt. Zu den großen Strömen des Landes zählen weiterhin der Pulangi River, der in den großen Mindanao River oder Rio Grande de Mindanao übergeht, der Agusan, der die Insel Mindanao von Süden nach Norden durchströmt, sowie der Pampanga River, der das südliche Zentral-Luzon von Osten her durchquert, um am Ende in die Bucht von Manila zu münden.

Laguna de Bay, östlich der Bucht von Manila, ist mit 322 km²[8] der größte Süßwassersee auf den Philippinen. Gemäß ihrer Fläche folgen der Lake Lanao auf Mindanao mit 340 km²,[9] der im Krater des Vulkans Taal gelegene Lake Taal (244 km²)[10] und der ebenfalls auf Mindanao befindliche Lake Mainit (150 km²).[11]

Meere und Meeresabschnitte

Das Seegebiet, das sich um den philippinischen Archipel ausbreitet und ihn umströmt, gehört zum westlichen Ausläufer des Pazifischen Ozeans. Im Norden trennt die Straße von Luzon die philippinischen Inseln vom benachbarten Taiwan, während die Philippinensee das Seegebiet des gesamten philippinischen Ostens bestimmt. Westlich der Inseln Luzon und der noch weiter westlich gelegenen Insel Palawan öffnet sich wiederum das Südchinesische Meer. Im Süden erstreckt sich die Sulusee, die im Nordwesten durch die Inseln Palawan, im Norden und Osten durch Mindoro, Panay, Negros sowie von Mindanao und letztlich im Süden und Südosten von Borneo und dem Sulu-Archipel eingeschlossen wird. Als Sibuyan-See bezeichnet man wiederum ein Seegebiet, das in seinem Nordosten und Osten von der Bicol-Halbinsel, im Nordwesten von Mindoro, im Süden von Panay und im Südosten von Masbate begrenzt wird. Der Meeresabschnitt, der den Süden der Philippinen zwischen den Inseln Mindanao und Sulawesi bestimmt, wird als Celebessee bezeichnet.

Die Silhouetten der verschiedenen Inseln sind durch zahlreiche kleinere und größere Buchten und Golfe bestimmt, von denen die Bucht von Manila, der Golf von Leyte, der Golf von Moro sowie der Golf von Davao die größten und bedeutendsten des Archipels sind. Summiert man die Küstenlinien aller Inseln auf, so ergibt sich eine Strecke von mehr als 36.000 km.

Außerhalb der Küste des östlichen Mindanaos, inmitten der Philippinensee, liegt der Philippinengraben, der, nach dem Marianengraben, die tiefste Stelle des gesamten Globus beherbergt. Im so genannte Galatheatief liegt der Meeresgrund 10.430 m unter der Meeresoberfläche. Diese Stelle liegt im westlichen Teil dieser Tiefseerinne, die sich insgesamt über eine Länge von 1325 km erstreckt.[12]

Tourismusziele und Sehenswürdigkeiten

Die Reisterrassen bei Banaue

Die Philippinen sind über die Grenzen des Landes hinaus insbesondere für ihre tropische Landschaft bekannt, die neben klimatisch angenehm warmen bis heißen Temperaturen, reizvolle Sandstrände, bemerkenswerten Tauchgebiete, sehenswerte Wasserfälle und beeindruckenden Berggipfel zu bieten hat. Zu den Hauptattraktion der philippinischen Inseln zählen die Reisterrassen in den philippinischen Kordilleren, die wie der Puerto-Princesa Subterranean River National Park auf Palawan in der Nähe von Puerto Princesa, das Tubbataha Riff in der Sulusee, die Barockkirchen in Manila, Paoay und Miag-ao, sowie die historischen Altstadt von Vigan City dem UNESCO-Welterbe angehören. Daneben sind die Chocolate Hills auf Bohol, der bereits mehrfach erwähnte Mayon bei Legazpi City und der 50 km südlich von Manila gelegenen Taal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes.

Anlaufstation für den Tourismus sind vornehmlich die Städte Manila und Cebu City, die, neben Davao City, über einen internationalen Flughafen verfügen. Auf der Insel Mactan befindet sich dabei nicht nur der Flughafen von Cebu, entlang der Ostseite dieser Insel finden sich zahlreiche überregional bekannte Beachressorts. Weitere erwähnenswerte Strände und Strandgebiete bieten die Insel Boracay, ca 500 m von der Nordspitze ihrer größeren Nachbarinsel Panay entfernt, die Insel Panglao bei Tagbilaran, Bohol, das Stadtgebiet von Island Garden City of Samal sowie Dinagat Island, El Nido im Norden Palawans und auf Camiguin.

Aufgrund der Topologie der meisten philippinischen Inseln, die von hohen Bergen geprägt ist, welche schließlich zu den Küsten hin steil abfallen, sind überall auf den Philippinen beeindruckende Wasserfälle anzutreffen. Allein im Umfeld der Stadt Iligan City finden sich mehr als 20 Fälle, von denen die Maria Cristina Falls, die Tinago Falls und die Limunsudan Falls, die mit 265 m[13] die höchste Fallhöhe aller Wasserstürze des Landes aufweisen, die bedeutendsten sind. Ein weiteres nennenswertes Tourismusziel sind die Pagsanjan Falls, die, knapp 90 km von Manila entfernt und im Urwald gelegen, lediglich via Langboote zu erreichen sind.

Zum Schutz und Erhalt der einheimischen Flora und Fauna wurden auf den Philippinen in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Nationalparks und Naturschutzgebiete eingerichtet. Hierzu gehören neben dem genannten Puerto-Princesa Subterranean River National Park, der Apo Reef Marine Natural Park westlich von Mindoro, der Mount Apo Natural Park in der Nähe von Davao City, das Naturreservat des Mount Makiling südlich von Manila oder auch der Hundred Islands National Park, ein Archipel, der aus 123 kleineren Inseln besteht und sich im Nordwesten von Luzon befindet.

Detaillierte Topologie

Luzon-Gruppe

Batanes und Babuyan Islands

Den äußersten Norden des philippinischen Archipels bilden die Batan- und Babuyan-Inseln. Beide Inselgruppen befinden sich in der Luzonstraße unterhalb von Taiwan, wobei die Babuyan-Inseln südlich der Batan-Inseln liegen. Der Kanal, der zwischen den Batan-Inseln und Taiwan hindurchführt, wird als Bashistraße bezeichnet und ist ca. 80 km breit. Die nördlichste der Batan-Inseln ist Y'Ami, die, wie zuvor bereits erwähnt, den nördlichsten Punkt der Philippinen markiert.

Luzon

Satellitenbild der nördlichen Philippinen (Luzon)

Die große nordphilippinische Insel Luzon hat eine Gesamtfläche von 104.683 Quadratkilometer[3] und belegt somit den 17. Platz der größten Inseln der Welt. Sie ist zudem eine der vier bevölkerungsreichsten Inseln auf dem gesamten Globus. Auf Luzon befinden sich neben der Hauptstadt Manila ebenso die bevölkerungsreichste Stadt des Landes, Quezon City. Die Insel ist sehr gebirgig und die Heimat des Mount Pulag, dem zweithöchsten Berg der Philippinen, sowie verschiedener Vulkane wie dem Pinatubo, dem Mayon und dem Taal. Die Ufer im Westen der Insel Luzon grenzen an das Südchinesische Meer, die Küste im Osten liegt an der Philippinensee, während die Luzonstraße die nördliche Grenze kennzeichnet.

Nord-Luzon

Das nördliche Luzon besteht aus einer größeren Landmasse, die durch die Gebirgsmassive der drei Philippinischen Kordilleren und der Carballo-Berge bestimmt wird. Diese beiden Massive bilden, zusammen mit der, die östlichen Regionen durchziehenden Gebirgskette der Sierra Madre, die bestimmenden Berggebiete des nördlichen Luzons.

Entlang der westlichen Küstenlinie dehnt sich eine langgezogene Ebene der Ilocos-Region aus, hinter der sich in Richtung Landesinnere die mittleren Kordilleren (Cordillera Central) erheben. Dieses breite Gebirgsmassiv besteht aus zwei oder, je nach Auslegung, drei Bergketten. Die Caraballo Occidentalles, die sich wiederum in die zwei Züge Cordillera Norte und Cordillera Central aufteilen lassen, säumen den zentralen Abschnitt der Cordillera Administrative Region und damit das Zentralgebiet von Nord-Luzon. Der südlich gelegene Kern dieses Gebirgssystems wird wiederum als Caballo del Sur bezeichnet.

Überwindet man die mittleren Kordilleren und bewegt sich weiter nach Osten, so öffnet sich hier das Cagayan Valley. Dieses große Tal oder besser diese Ebene, nimmt die gesamte nordöstliche Region der Insel ein und ist von den beiden Gebirgsketten der Sierra Madre und den zentralen Kordilleren zangenartig eingefasst. Durch das Valley strömt von Süden nach Norden der Cagayan, der längste Fluss der Insel.

Das Sierra Madre-Gebirge ist die längste Gebirgskette auf den Philippinen. Sie beginnt im äußersten Nordosten der Insel und zieht sich entlang der gesamten Ostküste Luzons bis hinunter zur Provinz Quezon, die sich wiederum südöstlich der Metropolregion Manila befindet. Im mittleren Teil seiner Ausdehnung vereint sich das Gebirgsmassiv mit den Zentralen Kordilleren. Dieser Gebirgsknoten wird als die Carballo-Berge (Caraballo de Baler) bezeichnet. Für die Zentralgebiete von Luzon stellt das Sierra Madre-Gebirge so etwas wie eine Wand dar, die sich den meisten tropischen Wirbelstürmen, die vom Pazifischen Ozean kommen, entgegenstellt.

Zentral-Luzon
Der Kratersee des Pinatubo

Unterhalb der den Nordwesten Luzon bestimmenden Ilocos-Region ragt eine breite aber langgezogene Halbinsel in den Ozean, die das Gebirgsmassiv der Zambales-Berge beherbergt. Dieses Massiv trennt die zentrale Ebene Luzons vom Südchinesischen Meer und bildet die Westfront der Philippinische Kordilleren. Die größte Erhebung dieses Zuges ist der Mt. Tapulao, der auch unter dem Namen High Peak bekannt ist, eine Gipfelhöhe von 2037 Meter erreicht. Hier ist auch die Heimat des berühmten Mt. Pinatubo, dessen Gipfel 1486 m über dem Meeresspiegel liegt. Der südliche Ausläufer der Zambales-Halbinsel ragt weit in die Bucht von Manila hinein und bildet so den nördlichen Teil dieses großen Meerbusens.

Da die Bucht von Manila bis auf einen 19 km breiten Zugang fast vollständig von Land umschlossen ist, dient sie der philippinischen Hauptstadt, die das gesamte Ostufer der Bucht einnimmt, als ein natürlicher Hafen. Weiter östlich des zentralen Stadtgebietes öffnet sich die Manila-Calabarzon-Ebene, die von großen Flüssen und Bergquellen durchzogen ist und im Norden durch die Carballo-Berge begrenzt wird. Der nördliche Teil dieser Ebene, der zur Provinz Rizal gehört, wird von der Metropolregion Manila beherrscht und ist maßgebend von ausgedehnten Siedlungs- und Industriegebieten geprägt. Der Süden dieser Ebene wird dagegen fast ausnehmend vom größten Binnen-Süßwassersee in Südostasien eingenommen, dem Laguna de Bay.

Die Bicol-Halbinsel

Südöstlich der Calabarzon-Ebene verjüngt sich die Landmasse zu einem schmalen Band, das sich im weiteren Verlauf zur Bicol-Halbinsel verbreitert. Diese stellt den südöstlichen Ausläufer von Luzon dar und ist durch die Landenge von Tayabas mit der Hauptinsel verbunden. Auf ihr befindet sich der Mayon, einer der höchsten und der aktivsten Vulkane der Philippinen. Seines nahezu perfekt geformten Kegels wegen zählt er zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des philippinischen Archipels. Um diese mächtige Erhebung herum wird die Halbinsel von einer ausladenden Ebene bestimmt, die vor allem den Reisanbau begünstigt. Den zentralen Teil nimmt die gebirgigen Halbinsel Caramoan ein, die die Form eines Amboss besitzt. Abseits der südöstlichen Spitze dieses Ambosses liegt die Insel Catanduanes, die mit 1511 km²[14] zu den größten Inseln dieses Bezirks zählt. Die südöstliche Spitze wiederum ist der Provinz Sorsogon zugehörig und durch eine unregelmäßige Topologie gekennzeichnet, deren höchster Gipfel mit 1565 m[15] der Bulusan darstellt.

Mindoro, Marinduque, Romblon und Masbate

Bewegt man sich vom Zentrum der Bicol-Halbinsel nach Westen, so gelangt man zuerst zur kleineren Insel Marinduque, die eine Fläche von 959 km²[16] hat und von dem 1157 m hohen Vulkan Malindig bestimmt wird. Wie die meisten anderen Inseln ist auch Marinduque von zahlreichen kleineren umgeben, gebirgig und stark bewaldet.

Weiter westlich befindet sich die Insel Mindoro, die siebtgrößte der Philippinen. Mit ihrer Lage südlich der Hauptmasse von Luzon und nordöstlich von Palawan in der Sibuyan-See begrenzt sie den Meeresabschnitt der Sulusee in dessen Norden. Mindoro ist ausgesprochen uneben und wird von Bergen, Hügeln und durch, von Flüssen durchzogenen Tälern, aber auch durch weite Ebenen und einige Frischwasserseen geprägt. Die höheren Berge finden sich im zentralen Teil der Insel. Der Mount Halcon, der höchste Berg von Mindoro, dominiert mit 2582 m[7] deren nördlichen Teil, während der Mt. Baco den Süden bestimmt. Ausgehend vom Mount Halcon zieht sich ein Gebirgszug über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung der Insel, der sich weiter südlich in drei verschiedener Gebirgszüge teilt. Entlang der Küsten laufen die Berge und Hügel zur Seeseite hin aus und öffnen sich dort zu weiten Ebenen. Im Süden sowie um die Flussmündungen herum ist das Land dagegen eher von Sumpfgebieten durchsetzt.

Der größte See Mindoros, der Lake Naujan, befindet sich im Nordosten der Insel. Er ist mit 8125 ha das fünftgrößte Binnengewässer auf den Philippinen.[17]

Südlich von Mindoro breitet sich die Inselprovinz Romblon aus, die aus drei Hauptinseln, Tablas, Sibuyan und der Insel Romblon selbst besteht.[18] Die Inselgruppe liegt nahezu im Zentrum des philippinischen Archipels und ebenso uneben wir grün.

Südlich des Ausläufers der Bicol-Halbinsel und südöstlich von Romblon begrenzt die Insel Masbate die Sibuyan-See. Südlich des Ausläufers der Bicol-Halbinsel und südöstlich von Romblon begrenzt die Insel Masbate die Sibuyan-See. Masbate besteht ebenso aus vornehmlich drei Inseln, Masbate selbst, Burias und Ticao, die zusammen eine Gesamtfläche von 4047 km²[19] aufweisen.

Visayas-Gruppe

Karte der Visayas zeigt die Bezirkseinteilung

Mit der Bezeichnung Visayas werden die zentral gelegenen philippinischen Inseln zusammengefasst, die das Gebiet zwischen den großen Inseln Luzon im Norden und Mindanao im Süden bestimmen. Zu den Visayas gehören, von West nach Ost genannt, die Inseln Palawan, Panay, Negros, Cebu, Bohol, Leyte und Samar.

Palawan und die Kalayaan Islands

Die Insel Palawan ist eine langgestreckte schmale Insel, die den zentral gelegenen, äußeren Westen des Archipels markiert. Sie ist zugleich mit 14.596 km²[3] die drittgrößte philippinische Insel. Zu ihr gehören einige weitere kleinere Inseln, die sich rund um die Hauptinsel verteilen. Die umstrittenen Spratly-Inseln, nur wenige hundert Kilometer im Westen gelegen, sind ebenso ein Teil Palawans und werden als Kalayaan Group of Islands bezeichnet.

Palawan ist fast 434 km lang, maximal 39 km breit und verfügt über eine unregelmäßige Küstenlinie von fast 2000 km Länge, die von etwa 1800 Inseln und Inselchen gesäumt ist.[20] Ihre felsigen Buchten und weißen Sandstrände machen sie zu einem attraktiven Tourismusziel. Die Hauptinsel ist über weite Strecken mit Urwald bewachsen, der sich wie ein Teppich über die Bergketten des Inlandes legt. Der höchste Gipfel, der Mount Matalingahan, ragt 2085 m empor.[20] Das Gelände bietet neben den gebirgigen Abschnitten eine Mischung aus Küstenebenen, schroffen Ausläufern und Taldeltas, die von dichtem Wald überdeckt sind und von zahlreichen Flüssen durchzogen werden.

Panay

Der Sandstrand von Boracay

Östlich von Palawan liegt die Insel Panay. Sie hat eine etwa dreieckige Form deren Spitzen nach Südwesten, Nordwesten und Nordosten ausgerichtet sind. Zwischen Panay und der von ihr weiter ostwärts gelegenen Insel Negros befindet sich die Inselprovinz Guimaras. Im Norden von Panay, inmitten der sich hier ausbreitenden Sibuyan-See, liegt die Insel Romblon. Aus einer Einbuchtung des Südteils von Panay, sowie aus der Insel Guimaras und dem westlichen Abschnitt von Negros bildet sich Golf von Panay, der der sich westlich und südwestlich erstreckenden Sulusee angehört.

Die 12.327 km²[3] große Insel ist relative flach und von wenigen hügeligen Abschnitten durchzogen. Lediglich ein kleines Gebiet in der nordöstlichen Provinz Capiz ist als uneben zu beschreiben. Die höchste Erhebung ist der Mount Madias mit 2117 m,[21] der sich in der Provinz Antique befindet. Die Insel wird von einer Anzahl von Flüssen durchzogen, wie dem Akean, dem Banica, dem Iloilo River und dem Panay River.

Ebenfalls zum Gebiet von Panay gehört die, vor deren Nordspitze gelegene Insel Boracay, die für ihre langgezogenen weißen Sandstrände berühmt ist. Diese hat sich in der jüngsten Vergangenheit zu einem der bedeutendsten Tourismuszentren der Philippinen entwickelt und internationale Bekanntheit erlangt.

Negros

Negros liegt geographisch etwas unterhalb des Zentrums des philippinischen Archipels und besitzt eine Gesamtfläche von 12.706 km².[22] Die Insel wird durch eine Bergkette im Zentrum bestimmt, entlang derer die Grenzlinie zwischen den beiden Provinzen Negros Oriental und Negros Occidental verläuft.

Negros ist der wichtigste Hersteller von Zucker des Landes. Daher bestimmen hauptsächlich Zuckerrohrplantagen die landwirtschaftlichen Gebiete der Insel.

Der die Stadt Bacolod City überragende Kanlaon im nördlichen Teil der Insel ist einer der aktivsten Vulkane auf den Philippinen. Mit 2435 m[7] ist er der höchste Gipfel der Insel sowie die höchste Erhebung des gesamten Bezirks Central Visayas. Andere nennenswerte Berge von Negros sind der Mt. Silay und der Mt. Mandalagan in Negros Occidental und der Negros Cuernos (Mount Talinis) in der Provinz Negros Oriental.

Cebu

Karte von Cebu und der Insel Maktan

Wiederum östlich von Negros, getrennt durch die Straße von Tañon, erreicht man die langgestreckte Inselsilhouette von Cebu. Entlang ihrer Ostküste verläuft ein Wasserkanal, die Straße von Cebu, die sie von der südöstlich gelegenen Insel Bohol trennt.

Gemessen von Nord nach Süd hat Cebu eine Länge von insgesamt 196 km und erreicht eine Breite von maximal 32 km.[23] Sie ist umgeben von 167 kleineren Inseln, wie Mactan, Bantayan, Malapascua, sowie den Inselgruppen der Olango Island und der Camotes Islands.

Die Insel ist bekannt für ihre schmalen Küstenlinien, ihre Kalksteinplateaus und ihre küstennahen Ebenen, die alle Charakteristiken einer typischen tropischen Insel erfüllen. Die Topologie der Insel zeichnet sich darüber hinaus durch sanfte Hügel aus, die in schroffe Bergketten übergehen, die das Inselinnere Cebus von Norden nach Süden durchqueren und die Ost- von deren Westküste trennt. Cebus steile Bergrücken erreicht über 1000 Höhenmeter, wobei die Insel insbesondere an ihrer nördlichen Spitze flachere Gebiete aufweist. Die Gesamtfläche der Insel beträgt 5088 km².[3]

Die wichtigste zu Cebu gehörende Insel ist Mactan, die durch eine schmale, wenige 100 m breite Wasserstraße von der Stadt Cebu City getrennt ist und auf der sich der Mactan-Cebu International Airport befindet. Auf der Ostseite von Mactan sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Beachressorts entstanden, wodurch sie letztlich zu einem international angesehenen Tourismusziel wurde.

Bohol

Südöstlich zu Cebu liegt die Insel Bohol mit einer Fläche von 4117 km² und einer Küstenlänge von 261 km.[24] Sie ist die zehntgrößte Insel der Philippinen und wird von 70 kleineren Inseln umsäumt. Die größte von ihnen, Panglao, befindet sich gegenüber von Tagbilaran City und ist bekannt für ihre Hotelanlagen, die über attraktive Sandstränden verfügen. Von der Südküste aus kann man die 54 km entfernte Insel Camiguin erkennen, die geographische jedoch Mindanao zugeordnet ist.

Die Chocolate Hills auf Bohol

Bohol ist topologisch durchweg hügelig und von felsigem Kalkstein bedeckt, das von sonderbaren, gleichmäßig geformten Hügelfeldern übersät ist. Diese Hügel werden als Chocolate Hills bezeichnet und sind die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Insel. An ihrem Rand entlang ziehen sich mittelgebirgsähnliche Bergzüge, während das gesamte Inselzentrum als ein einziges großes Plateau zu sehen ist.

Sandstrände gibt es auf Bohol nur wenige, jedoch sind die wenigen, die sich auf der Insel Panglao, nahe der Ortschaft Anda, sowie in Guindulman finden, ein geschätztes Tourismusziel. Die übrige Küste Bohols ist von Klippen und schroffen Abhängen gekennzeichnet, die sich nur bedingt zum Baden eignen. Im Norden der Insel, an der Küste um den quirligen Ort Ubay herum, existieren hunderte kleinere Inseln und Sandbänke mit Riffen. Diese wurden jedoch teilweise durch einen Taifun in den 1980er Jahren zerstört.

Leyte-Samar-Biliran

Die östliche Region der Visayas dominieren die Inseln Leyte, Samar und Biliran, die zusammen den Bezirk Eastern Visayas bilden. Diese Inseln liegen eng aneinander und sind die einzigen, durch Brücken verbundenen Hauptinseln des Landes, wodurch es möglich ist, jeden beliebigen Punkt auf ihnen über den Landweg zu erreichen. Leyte hat eine Fläche von 7215 km²[3] und ist westlich von Samar positioniert, welche mit 13.080 km² wiederum die größte Landfläche der drei genannten Inseln besitzt und die damit drittgrößte des Archipels ist.[25] Leyte ist mit Samar über die San-Juanico-Brücke verbunden. An der Nordost-Spitze von Leyte liegt die Insel Biliran, die mit 555 km²[26] die kleinste der drei Inseln des östlichen Teils der Visayas ist und über die Biliran-Brücke einen Anschluss zum benachbarten Leyte besitzt.

Die Topologie ist bei allen drei vornehmlich durch Bergketten charakterisiert, die jeweils das Inselinnere bestimmen und zu den Küstenebenen hin sanft abfallen. Dabei biete Leyte ein weitaus gebirgigeres Terrain, während dem gegenüber Samar eher von hügeligem Gebieten und von flachen Ebenen bestimmt wird.[26] Das Klima ist das eines tropischen Regenwaldes und wird laut Köppen-System durch gleichmäßige, über das Jahr verteilte Niederschläge charakterisiert.

Die Mindanao-Gruppe

Mindanao ist mit einer Gesamtfläche von 94.596 km²[3] die zweitgrößte der philippinischen Inselwelt. Die Insel besteht aus einer großen Landmasse, die im Südosten einen Einschnitt durch den Golf von Davao aufweist. Im Nordwesten verjüngt sich das Territorium und geht in einen langgezogenen Fortsatz über, die Zamboanga-Halbinsel, welche sich bis weit in den Südwesten zieht und zusammen mit der Hauptmasse von Mindanao und der Insel Biliran den Golf von Moro bildet.

Zamboanga-Halbinsel

Karte der Zamboanga-Halbinsel mit den auf ihr befindlichen Provinzen

Im Westen Mindanaos formen eine Reihe von unübersichtlicher Bergrücken, die als Zamboanga Kordilleren bezeichnet werden, die schmale und langgezogene Zamboanga-Halbinsel. Diese ist durch einen schmalen Isthmus zwischen der Bucht von Panguil und der Bucht von Pagadian mit der Hauptmasse Mindanaos verbunden.

Die Erhebungen der Halbinsel sind mit maximal 1200 m jedoch nicht so hoch wie die vieler anderer Gebirgsgürtel auf Mindanao. Zwischen den Gebirgsformationen haben sich mehrere Becken gebildet, die der Landwirtschaft ein fruchtbares Areal bieten. Das nordöstliche Ende dieses Gebietes wird durch die Zwillingsgipfel des nun erloschenen Vulkans Mount Malindang markiert, der sich hinter der Stadt Ozamis City zu einer Höhe von 2404 Metern[7] erhebt und als der höchste Berg der Zamboanga-Halbinsel bezeichnet werden darf, während der Batorampon Point, auf der Grenze von Zamboanga City gelegen, mit einer Gipfelhöhe von 1335 m den höchsten Berg der Südspitze der Halbinsel darstellt.

Zentral-Mindanao

Lässt man die Zamboanga-Halbinsel hinter sich und bewegt sich nach Osten, so erreicht man die Provinz Misamis Occidental, die den Zugang zur Hauptmasse Mindanaos darstellt. Mit Ausnahme der schmalen Küstenebenen wird das Gelände hier durch hügelige und gebirgige Abschnitte bestimmt. Insbesondere nach Westen hin ist die Topologie überwiegend zerklüftet, da hier schroffe Berge, wie der bereits genannte Mount Malindang und der Mount Ampiro, abrupt von der Küste her emporsteigen. Der zentrale Teil ist dagegen durch abschüssige Ebenen und Flusstäler geprägt.

Ausgehend von Dipolog City erstreckt sich ostwärts und entlang der nördlichen Küste von Mindanao eine durchgehende Küstenebene von variierender Breite, die fast bis nach Butuan City reicht. Einige Kilometer östlich von Cagayan de Oro, der Provinz Misamis Oriental zugehörig, ragt eine zerklüftete Halbinsel in die Mindanaosee hinein. Etwa 10 km oberhalb der nördlicher Spitze dieser Halbinsel liegt wiederum die 37 x 14 km große Insel Camiguin.[27] Diese ist geographisch Mindanao zugeteilt und wird von sieben Vulkanen dominiert, von denen der 1332 m[28] hohe Mount Hibok-Hibok den alles überragende Gipfel darstellt.

Die Alalum Falls in der Provinz Bukidnon

Zurück im Nordwesten Mindanaos bilden in der Nähe des Lake Lanao eine Reihe vulkanischer Berge einen weiten Bogen, der sich durch die Provinz Lanao del Sur, durch den Norden und Westen von Cotabato sowie über die Provinz Bukidnon spannt. Mindestens sechs der zwanzig Gipfel in diesem Areal sind aktiv und mehrere von ihnen beeindrucken durch ihre alleinstehende Dominanz. So der Mount Ragang, dessen aktiver Vulkankegel 2815 Meter[7] erreicht und die größte Erhebung seiner Umgebung ist oder der diesen noch überragenden 2899 m[7] hohen Mount Kitanglad.

Zusätzlich zu diesen Höhenzügen wird die Physiographie der Insel Mindanao durch eine Reihe von Hochplateaus bestimmt, die die Provinzen Bukidnon und Lanao del Sur bestimmen und welche von mehreren Vulkanen umgeben sind. Nahe ihren Rändern sind diese Hochebenen von tiefen Schluchten durchschnitten und an mehreren Stellen fällt das durch Regen gespeiste Wasser in spektakulären Wasserfällen, wie den Tinago Falls oder den Limunsudan Falls, den Küsten entgegen hinab. In der Provinz Lanao del Sur nimmt der Lake Lanao den größten Teil eines solchen Plateaus ein. Dieser See, der die ungefähre Form eines Dreiecks besitzt, ist, mit einer Fläche von 340 km²,[29] der größte auf Mindanao und der zweitgrößte des Landes.

Im Südwesten von Cotabato reihen sich entlang der Küste eine Anzahl vulkanischer Berge aneinander. Der gesamte Bergrücken hat in seiner Länge eine maximale, von Nordwesten nach Südosten reichende Ausdehnung von 180 km bei einer Breite von etwa 48 km. Einer der bekanntesten Berge dieses Höhenzuges ist der Mount Parker, dessen fast kreisrunder Kratersee 2,9 km im Durchmesser erreicht und sich etwa 300 Meter unterhalb des 2040 m hohen Gipfels ausbreitet.[30] Die Südspitze Mindanaos bestimmt wiederum der Mount Matutum, der eines der wichtigsten Wahrzeichen der Provinz South Cotabato ist.

Ost-Mindanao

Der Rio Grande de Mindanao bei Cotabato

Zwei große Tieflandareale beherrschen den Osten Mindanaos. Diese werden von den Täler des Agusan River und des Rio Grande de Mindanao gebildet und die dominieren insbesondere die Provinzen Agusan del Sur, Agusan del Norte und Cotabato. Das im Nordosten Mindanaos gelegene Agusan Valley ist eine breite „Mulde“, die zwischen den zentralen Gebirgszügen und den Bergen der Ostküste eingefasst ist. Diese Ebene hat von Süden nach Norden eine maximale Ausdehnung von 180 km, und variiert in ihrer Breite zwischen 32 und 48 km.

Der Rio Grande de Mindanao oder Mindanao River bildet, zusammen mit seinen Nebenflüssen, dem Catisan River und dem Pulangi River, im Süden Mindanos aber weit westlich von Davao City, ein Tal mit einer Gesamtlänge von 190 km und einer Breite, die zwischen 19 km an der Mündung des Flusses und um etwa 97 km im Zentrum der Provinz Cotabato schwankt. Die südliche Erweiterung des Cotabato Valleys verbreitert sich stetig über eine 350 Meter breite Wasserscheide von der, an der nordwestlichen Küste gelegenen Bucht von Illana, bis hinunter zur Bucht von Sarangani im äußersten Südosten der Insel.

Daneben existieren auf Mindanao viele weitere küstennahe Tieflandgebiete. Diese stellen sich zumeist als kleine isolierte Abschnitte dar, wie sie entlang der Nordwestküste von Zamboanga auftreten. In anderen Gebietsabschnitten wie der Davao Ebene, sind diese Flachlandsektionen bis zu 16 km breit, wobei sie diesen Wert in ihren Längen um das mehrfache überschreiten.

Im Gegensatz dazu wird die Topologie entlang des zentral östlichen Inselabschnitts durch einen Nord-Süd-Gebirgsrücken bestimmt, der von Agusan del Norte bis hinunter zu den Davao Provinzen reicht. In dessen mittleren und nördlichen Abschnitt ragen mehrere Gipfel über 2000 Metern empor, darunter der westlich von Davao City gelegene aktive Vulkan Mount Talomo mit 2674 m[31] und des Mount Apo, der mit 2954 Höhenmetern[7] der höchste Berg der Philippinen ist. Südlich des Mount Apo flacht der zentrale Gebirgsgürtel etwas ab und die höchsten Erhebungen erreichen durchschnittlich nur 1100 bis 1800 Höhenmeter.

Im äußersten Osten verlaufen einen Reihe von Gebirgszügen parallel zur Küste der Insel, die in ihrem nördlichen Abschnitt als Diwata Mountains bekannt sind und, sich ausgehend von Surigao del Norte im Nordosten der Insel bis hinunter nach Cape Agustin im Südosten Davaos ziehen. Dieser Gebirgsrücken ist jedoch nicht sehr hoch und in seinem zentralen Teil eher als hügelig anzusehen. Zwischen Bislig City an der Ostküste und dem Agusan River erreicht der 16 km breite Sattel eine maximale Höhe von weniger als 250 Meter. Nördlich dieses niedrigen Abschnittes sind die Diwata Mountains hingegen deutlich höher und massiver. Die mächtigste Erhebungen, der Mount Hilong Hilong, 17 km nordöstlich von Butuan City gelegen, erreicht eine Höhe von 1920 Metern.[32]

Der südliche Abschnitt dieses Rückens ist entlang der Ostküste hingegen breiter und sogar noch schroffer als der nördliche Teil. Im Osten Davaos erreichen mehrere Gipfel Höhen von über 2500 Metern, wobei der Mt. Tagub gar 2670 m über den Meeresspiegel[7] hinausragt.

Die östliche Küstenregion von Davao del Norte und Surigao del Sur ist durch eine Reihe von schmalen Ebenen gekennzeichnet, die voneinander durch schroffes Hügelland getrennt sind und sich zur Küstenlinie hin verbreitern. Vor der Küste finden sich zahlreiche Korallenriffe und kleiner Inseln. Einige Seemeilen vor der Küste Mindanaos erreicht der Meeresboden am Galatheatief eine gemessene Tiefe von 10.430 m, [33] was sie zu einer der tiefsten bekannten Stellen auf der Erde macht.

Der Sulu-Archipel

Der Archipel besteht aus rund 80 größeren und Hunderten kleinerer Inseln, die den äußersten Südwesten der Philippinen ausmachen. Er ist nicht, wie vermutet werden könnte, der Überrest einer Landbrücke zwischen Borneo und den Philippinen. Vielmehr bildet er sich aus dem Rand eines kleinen unterseeischen Bergrückens, der durch ein tektonisches Kippen des Meeresbodens entstanden ist. So handelt es sich bei Basilan, Jolo und den anderen Inseln der Gruppe um erloschene Vulkankegel, die die höchsten Punkte dieses südlichsten Unterwasserrückens darstellen.

Basilan, die größte Insel von Sulu, ist lediglich 17 km von der Südspitze der Zamboanga-Halbinsel entfernt und durch die Straße von Basilan von der Stadt Zamboanga City getrennt. Sie ist hat eine Fläche von 1372 km²[34] und von dichtem Urwald bedeckt.

Südwestlich von Basilan liegt die mit 894 km²[35] etwas kleinere Insel Jolo, die von zahlreichen Inselchen umsäumt und mit mehreren Vulkankegeln übersät ist. Noch weiter südöstlich und 64 km vor der Küste von Borneo gelegen erreicht man die Inselgruppe von Tawi-Tawi. Die Inselkette ist 55 km lang und 10 bis 23 km breit,[36] von hügeliger Gestalt und geprägt durch einige felsige Buchten.

Klima

Klimakarte der Philippinen

Auf den Philippinen herrscht ein tropisches Meeresklima, das von einer Regenzeit und einer Trockenzeit dominiert wird. Im Sommer können in den meisten Gebieten des Archipels von Mai bis Oktober schwere Monsun-Regenfälle auftreten, während der Wintermonsun von Dezember bis Februar kühlere und trockenere Luft mit sich bringt. Manila und die meisten flachen Gebiete präsentieren sich von März bis in den Mai hinein als heiße und staubige Regionen. Doch selbst in dieser Zeit steigen die Temperaturen selten über die Marke von 37 °C. Auf Meereshöhe fallen die Temperaturen im jährlichen Durchschnitt jedoch ebenso selten unter einen Wert von 27 °C[37] Aufgrund der hohen Temperaturen und der umgebenden Wasserflächen erreicht die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit relative hohe Werte zwischen 71 % im März und 85 % im September.[37] Die jährlichen Niederschlagsmengen bewegen sich in den Berggebieten der Ostküste um 4000 Millimeter, erreichen in einigen der geschützten Täler aber weniger als 1000 mm.[37]

Der Monsunregen, obwohl hart und strömend, wird zumeist kaum von starken Winden und Wellen begleitet. Dennoch befinden sich die Philippinen innerhalb des Taifun-Gürtels, weshalb das Land alljährlich von Juli bis Oktober starken Stürmen ausgesetzt ist. Diese sind besonders für das nördliche und östliche Luzon gefährlich, ebenso für Bicol und die Gebiete des Bezirks Eastern Visayas. Aber auch Manila wird in regelmäßigen Abständen von diesen tropischen Stürmen in Mitleidenschaft gezogen.

In den letzten zehn Jahren wurden die Philippinen oft von Naturkatastrophen heimgesucht. Allein im Jahr 2005 war der Bezirk Central Luzon einerseits von einer Dürre betroffen, andererseits zog in diesem Jahr ein Taifun über das Gebiet, der praktisch alle tieferliegenden Straßen Manilas überflutete. Noch mehr Schaden verursachte ein Erdbeben im Jahre 1990, das weite Teile Luzons, insbesondere die Provinz Baguio und weitere nördlich gelegene Gebiete verwüstete. Die Philippinen sind ausgesprochen anfällig für Taifune; jedes Jahr ziehen ca. 18-21 von ihnen über den Inselstaat. Daneben kommt es hier oft zu Vulkanausbrüchen. Eine der spektakulärsten war die Eruption des Pinatubo im Jahre 1991, der große Teile von Central Luzon zerstörte, dessen Lahar Städte und Ackerland begrub und dessen Asche ebenso Einfluss auf die globalen Temperaturen nahm.

Beim Bau von Gebäuden wurde daher schon seit jeher die Eigenwilligkeit der Natur mit einkalkuliert. Die meisten ländlichen Gebäude bestehen aus Nipa-Hütten, die zwar leicht beschädigt werden können, aber billig und einfach zu erneuern sind. Die meisten städtischen Gebäude werden aus Stahl und Beton konstruiert und sollen sowohl Taifunen als auch Erdbeben widerstehen. Der Schaden, der durch solche Naturkatastrophen entsteht, wird jedoch immer beträchtlicher.

Politische Einteilung

Die Philippinen untergliedern sich in eine Hierarchie von so genannte Local Government Units (LGUs) (dt: Lokale Regierungseinheiten) mit momentan 80 Provinzen, die die primären Einheiten darstellen. Die Provinzen sind weiterhin in Städte und eigenständig verwaltete Gemeinden untergliedert, welche sich wiederum aus Barangays zusammensetzen. Die Barangays stellen den kleinsten Verwaltungseinheiten dar.

Insgesamt unterteilt sich das Land in 16 Verwaltungsbezirke. Darüber hinaus hat die National Capital Region selbst einen autonomen Status und ist in vier eigenständige Distrikte untergliedert.

Die meisten Regierungsämter besitzen regionale Bezirksämter welche den konstituierenden Provinzen dienen. Die Regionen selbst verfügen nicht über eine eigene lokale Regierung, mit Ausnahme der Autonomous Region in Muslim Mindanao. Nachfolgend sind die Bezirke der Philippinen entsprechend ihrer Regionsnummerierung eingetragen, die Provinzen wurden alphanumerisch aufgelistet:

Bezirke

Hauptartikel: Bezirke der Philippinen

Provinzen

Hauptartikel: Provinzen der Philippinen

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Geographie der Philippinen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. iexplore – Philippines Zugriff 23. September 2011
  2. Website der philippinischen Regierung, Zugriff 27. September 2011
  3. a b c d e f g h i philippines-travel-guide, Zugriff 27. September 2011
  4. Transasien – Philippinen, Zugriff 23. September 2011
  5. National Statisitcs Office: The Philippines in Figures 2011, Zugriff 2. Oktober 2011
  6. Geography.about.com – Philippines, Zugriff 23. September 2011
  7. a b c d e f g h i PinoyMountaineer, Zugriff 23. September 2011
  8. Britannica Laguna de Bay, Zugriff 24. September 2011
  9. Britannica Lake Lanao, Zugriff 24. September 2011
  10. Britannica Lake Taal, Zugriff 24. September 2011
  11. Britannica Lake Mainit, Zugriff 24. September 2011
  12. Der Neue Knaur, 1975, 1. Auflage, Band 7, S. 4675, Abschnitt: "Philippinengraben", Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München/Zürich
  13. ExplorePhilippines 870 Fuß = 265 m, Zugriff 24. September 2011
  14. Website der Inselprovinz, Zugriff 25. September 2011
  15. Malapascua – Mount Bulusan, Zugriff 25. September 2011
  16. Website des Bezirks MIMAROPA, Zugriff 30. September 2011
  17. Naujan Lake National Park, Zugriff 25. September 2011
  18. [ http://www.romblonprov.gov.ph/joomlaromblon/index.php?option=com_content&view=article&id=7&Itemid=3 Offizielle Website der Provinz Romblon], Zugriff 30. September 2011
  19. Offizielle Website der Provinz Masbate, Zugriff 1. Oktober 2011
  20. a b Britannica - Palawan, Zugriff 25. September 2011
  21. mountain-forecast - Mt-Madias , Zugriff 25. September 2011
  22. ThePhilippineIsland.com - Negros, Zugriff 27. September 2011
  23. Britannica – Cebu (Island), Zugriff 25. September 2011
  24. ThePhilippineIsland.com – Bohol, Zugriff 27. September 2011
  25. Britannica – Samar, Zugriff 23. September 2011
  26. a b Philippine-islands-guide - Eastern Visayas, Zugriff 23. September 2011
  27. Offizielle Website der Provinz Camiguin, Zugriff 25. September 2011
  28. PinoyMountaineer - Mt. Hibok-Hibok, Zugriff 24. September 2011
  29. theworldwonders – Lake Lanao, Zugriff 25. September 2011
  30. volcano.si.edu, Zugriff 25. September 2011
  31. Pinoymountaineer – Mount Talomo, Zugriff 23. September 2011
  32. Peakbagger- Mount Hilong-hilong, Philippines, Zugriff 26. September 2011
  33. Der Neue Knaur, 1975, 1. Auflage, Band 7, S. 4675, Abschnitt: "Philippinengraben", Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München/Zürich
  34. Regierungsseite des philippinischen Tourismuszentrums, Zugriff 26. September 2011
  35. Britannica – Jolo Island, Zugriff 26. September 2011
  36. Britannica – Tawitawi, Zugriff 26. September 2011
  37. a b c Philippine Athmospheric Geophysical and Astronomical Science Administration, Zugriff 26. September 2011

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