Gerhard Bernhard von Pölnitz

Gerhard Bernhard von Pölnitz

Gerhard Bernhard von Pölnitz (ursprünglich Poellnitz, auch Gerhardt Bernard), seit 1670 Freiherr von Pölnitz, (* 18. Januar 1617 in Oberpöllnitz (heute zu Triptis); † 2. August 1679 in Buch) war ein kurbrandenburgischer Generalmajor und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des Hans Georg von Pöllnitz (1577–1622) und der Anna Petronella von Höll stammte er aus dem vogtländischen Adelsgeschlecht von Pölnitz. Er gründete die im Kurfürstentum Brandenburg ansässige Linie, die am 14. Februar 1676 bestätigt wurde. Am 20. Oktober 1654 wurde Pölnitz zum Kammerherrn des Kurfürsten ernannt. 1657 wurde er zum Oberst der Leibgarde und zum Stallmeister befördert. Im Sommer 1658 hielt sich Pölnitz als kurbrandenburgischer Gesandter am Kaiserhof in Wien auf. Am 10. Februar 1666 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor. In dieser Funktion wurde er am 23. Mai 1670 Gouverneur der Doppelstadt Berlin-Cölln. Die Erhebung in den Freiherrenstand erfolgte per Dekret vom 5. Oktober 1670.

1669/1670 hatte Pölnitz das Gut Buch bei Berlin erworben. In der Gruft des Vorgängerbaus der Schlosskirche Buch wurde er beigesetzt. Fontane berichtet, er habe den Sarg und den mumifizierten Leichnam gesehen, könne sich jedoch nicht verbürgen, dass das von ihm abgelesene Todesdatum (2. August 1679) richtig sei.[1] 1923 wurde die Gruft zugemauert.

Familie

Am 23. März 1642 heiratete er in 's-Gravenhage eine uneheliche Tochter des niederländischen Prinzen und Helden Moritz von Oranien-Nassau, die Eleonora von Nassau (ca. 1620 bis zwischen 1693 und 1703).[2] Sie war eine leibliche Kusine und enge Vertraute der Prinzessin Luise Henriette von Oranien, die 1746 den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg heiratete.

Das Gerhard Bernhard von Pölnitz hatte folgende Kinder:[3]

  • Wilhelm Ludwig (gestorben 1693) ∞ Freiin Louise Catharina von Eulenburg (Eltern von Karl Ludwig von Pöllnitz)
  • Henriette ∞ General Graf Franz du Hamel
  • Johann Moritz ∞ Louise von Börstel (Witwe des Generalleutnants Wilhelm von Brandt)
  • Johanna ∞ Freiherr Bernhard von Isselstein

Ehrungen

1938 wurden die Parkstraße und der Mühlenweg in Berlin-Buch in Pölnitzweg umbenannt.[4]

Einzelnachweise

  1. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 4 (Spreeland) „Rechts der Spree“ – Buch: Die Roebels.
  2. Horst Lademacher (Hrsg.): Oranien-Nassau, die Niederlande und das Reich: Beiträge zur Geschichte einer Dynastie. Lit, Münster 1995, ISBN 3-8258-2276-1, S. 130 (bei GoogleBooks einsehbar).
  3. Historische und genealogische Beschreibung des Geschlechts derer von Pöllnitz S. 116 GoogleBooks
  4. Pölnitzweg. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)

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