Carol I.

Carol I.
Carol I. von Rumänien
Rumänien 1878-1913
Krönung in Bukarest

Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen, ab 1866 Carol I., (* 20. April 1839 in Sigmaringen; † 10. Oktober 1914 auf Schloss Peleş in Sinaia) war Fürst und König von Rumänien.

Karl war ein Sohn des Fürsten Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen. Er heiratete am 15. November 1869 die Prinzessin Elisabeth zu Wied (1843-1916) in Neuwied am Rhein.

Nachdem es dem Staatsgründer Alexandru Ioan Cuza nicht gelungen war, die für das Land notwendigen Reformen durchzusetzen, und er zur Abdankung gezwungen worden war, beschloss eine provisorische Regierung zunächst, den Bruder des belgischen Königs Leopold II., den Coburger Philipp von Flandern zum Fürsten einzusetzen. Da dieser aber verzichtete, wurde im Februar 1866 Karl Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen auf Empfehlung von Napoléon III. und nach einer Volksabstimmung am 20. April 1866 zum Fürsten gewählt. Am 22. Mai 1866 zog er als Fürst Carol I. unter dem Jubel des Volkes in Bukarest ein.

Nachdem er 1878 die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erreichte, wurde er am 26. März 1881 zum König von Rumänien proklamiert. Karl gelang es, dem jungen Staat in den folgenden Jahrzehnten außenpolitische und innere Stabilität zu geben. Die von ihm vorangetriebenen Reformen umfassten die Staatsfinanzen, eine am preußischen Vorbild orientierte Armee, einen Ausbau des Schulsystems und das Anlegen von Eisenbahnlinien. Allerdings erschütterten 1906 schwere Bauernaufstände das Land und machten auf die Unhaltbarkeit der ungerechten Landverteilung (Großgrundbesitz) aufmerksam. Dieses Problem vermochte Karl ebenso wenig zu lösen wie die weitgehend oligarchisch-undemokratische Herrschaft der damaligen rumänischen Oberschicht.

Karl I. (rechts) mit Wilhelm II. in Berlin, 1910

Außenpolitisch lehnte sich der König – darin ganz Hohenzoller – an Deutschland und Österreich-Ungarn an. Ein geheimes Militärbündnis mit diesen Mächten konnte er jedoch bei Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 aufgrund der überwiegend entente-freundlichen Haltung der politisch maßgeblichen Schichten nicht einhalten, was die letzten Wochen des greisen Herrschers (der sich als wortbrüchig empfand) verdüsterte.

Zuvor hatte sich Rumänien nach Neutralität im Ersten Balkankrieg 1912/13 aus Furcht vor einem zu mächtig werdenden Bulgarien am Zweiten Balkankrieg beteiligt und dabei einfache militärische Erfolge sowie die Einverleibung der südlichen Dobrudscha in Rumänien (in dem Friedensvertrag von Bukarest) erreicht.

Das einzige Kind von Carol und Elisabeth war die Tochter Maria, die 1874 im Alter von 3 Jahren starb. Beim Tod Carols am 10. Oktober 1914 wurde sein Neffe Ferdinand I. der Nachfolger. Carol wurde in der Kathedrale Curtea de Argeş beerdigt.

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