Geschlecht und Charakter

Geschlecht und Charakter
Geschlecht und Charakter, Erstausgabe 1903

Geschlecht und Charakter ist das Hauptwerk des österreichischen Philosophen Otto Weininger. Der 23-Jährige veröffentlichte es im Mai 1903, kurz vor seinem Selbstmord. Es zählt zu den klassischen Dokumenten der Wiener Moderne.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Im Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien wurden in den 1980er-Jahren zwei versiegelte Pakete aufgefunden, die Otto Weininger im Frühsommer 1901 und Frühjahr 1902 zur Wahrung der Priorität seiner Ideen dort hinterlegt hatte. Titel waren "Eros und Psyche. Biologisch-psychologische Studie" und "Zur Theorie des Lebens". Diese beiden Werke sind die Urfassungen von Weiningers Buch "Geschlecht und Charakter". [1]

Bereits im Herbst 1901 bemühte sich Otto Weininger um die Drucklegung seiner Arbeit "Eros und Psyche", die er im Jahr 1902 seinen Professoren Erich Jodl und Lorenz Müllner als Dissertation vorlegte. Es kam zu einem Zusammentreffen mit Sigmund Freud, doch dieser empfahl das Werk nicht, wie erhofft, einem Verleger. Weiningers Dissertation wurde von seinen Professoren angenommen er wurde Doktor der Philosophie.

Nach Monaten konzentrierter Arbeit erschien im Juni 1903 "Geschlecht und Charakter - eine prinzipielle Untersuchung", die das "Verhältnis der Geschlechter" in ein "neues Licht" zu rücken wünschte, im Wiener Verlagshaus Braumüller & Co. Es war dies der Text von Weiningers Doktorarbeit, um drei entscheidende Kapitel erweitert: "Das Wesen des Weibes und sein Sinn im Universum", "Das Judentum" und "Das Weib und die Menschheit", in denen sich Weiningers Tendenzen zum Antisemitismus, zur Misogynie und zur unbeherrschten Metaphysik entfalteten. [2]

Das Buch wurde zwar nicht ablehnend aufgenommen, doch die von Weininger erwartete und erhoffte Sensation blieb aus. Am 3. Oktober 1903 beging Weininger in Wien, in Beethovens Sterbehaus in der Schwarzspanierstraße Selbstmord.

Inhalt

Erstausgabe

In seinem Hauptwerk offenbarte Otto Weininger eine, trotz seiner jüdischen Abstammung, scharf ablehnende Haltung alles Jüdischen und erwies sich zugleich als Verfechter einer frauen- und körperfeindlichen Geisteshaltung. Die Werte höheren Lebens seien der Frau ebenso unzugänglich wie die Welt der Ideen. Je weiblicher das Weib, desto mehr verkörpere es eine rein geistlose Geilheit. Erst durch den Mann empfange die Frau ein Leben aus zweiter Hand.

Weininger verbindet dies mit antisemitischen Ansichten: Der Jude, behauptet er, sei auf Grund seines „weiblichen“ Wesenskerns „stets lüstern und geil“; „der geborene Kommunist“; von Natur aus „ein Kuppler“ und nicht eigentlich fromm, da er „gar nicht glauben“ könne. Dennoch dämmere eine kleine Hoffnung. Die jüdische Nicht-Existenz wäre „Zustand vor dem Sein“ und daher müssten die Juden „gegen sich kämpfen, innerlich das Judentum in sich besiegen“, um Menschen, also Männer, zu werden. Auch Jesus Christus „war ein Jude, aber nur, um das Judentum in sich am vollständigsten zu überwinden“. Daher „ist er der größte Mensch“, der seine „besondere Erbsünde“ - nämlich Jude zu sein - durch die „vollkommene Negation“ seines Wesens besiegt hätte.

Das Judentum schien Weininger durchtränkt von Weiblichkeit. Daraus leitete er die Gleichung ab, dass „der Jude“ ein Weib sei. Da beide, Frauen und Juden, nur Sexualität, nur Körper und Materie seien, bar jeden Geistes, jeder Seele und jeder Sittlichkeit und unfähig zur sexuellen Askese, stellten sie eine Bedrohung dar. Die Gesellschaft müsse laut Weininger die weiblichen Elemente überwinden und sich an männlichen orientieren. Er fordert eine neue Menschheit, die auf einer neuen Männlichkeit konstruiert sein soll. Eine Übereinstimmung von Männlichkeit und Gesellschaftsordnung wird postuliert. Sätze wie "Der Phallus ist das Schicksal des Weibes" - "Der tiefststehende Mann steht noch unendlich hoch über dem höchststehenden Weibe" - "Der Jude singt nicht" - "Der absolute Jude aber ist seelenlos" - "Alle Fèconditè ist nur ekelhaft" - "Reisen ist unsittlich" gehören zu den Bauelementen seines Gedankengerüstes. [3]

"Dem neuen Judentum entgegen drängt ein neues Christentum zum Lichte; die Menschheit harrt des neuen Religionsstifters, und der Kampf drängt zur Entscheidung wie im Jahre eins. Zwischen Judentum und Christentum, zwischen Geschäft und Kultur, zwischen Weib und Mann, zwischen Gattung und Persönlichkeit, zwischen Unwert und Wert, zwischen irdischem und höherem Leben, zwischen dem Nichts und der Gottheit hat abermals die Menschheit die Wahl. Das sind die beiden Pole: es gibt kein Drittes Reich."

Mann und Frau

Weiningers Werk trat, ähnlich wie Houston Stewart Chamberlains „Grundlagen des 19. Jahrhunderts“, mit einem universalen Deutungsanspruch auf. Im Mittelpunkt steht die Geschlechterproblematik. Die beiden Pole, zwischen die das Weltbild Weiningers in seinem Buch gespannt ist, heißen "der Mann" und "das Weib". Das Buch ist auf dem Geschlechtergegensatz aufgebaut. Darus wächst eine dualistische Philosophie, die sich in den Dienst einer Sexualmythologie stellt. [4]

Weininger versuchte sich an der Definition des Männlichen und Weiblichen, und zwar vor dem Hintergrund der Annahme, dass in allen lebenden Dingen ein Anteil von beiden zu finden sei. Niemals käme "weiblich" oder "männlich" in Reinform vor, sondern stets in Mischung. Weininger platzierte das Männliche an einem Ende einer Skala. In der Vorstellung von Weib und Trieb einerseits und Mann und Geist andererseits ordnete er dem Weiblichen eine seelische und sittliche Minderwertigkeit zu. Weibliches sei zu keiner geistigen Orientierung und schöpferischen Produktivität fähig. Er wies auch verschiedensten Bewegungen und Konzepten männliche und weibliche Züge zu. So war für ihn das Judentum stark weiblich dominiert, während das Christentum eher männliche Züge hätte.

Die Theorie der Bisexualität

Weininger war der erste, der die androgyne Natur des Menschen erkannte und untersuchte und der erste, der eine Theorie der körperlichen und seelischen Bisexualität ausarbeitete. Weininger knüpfte dabei an eine lange Tradition an, in der Androgynie als Natur des Menschen beschrieben wurde. Selbst verweist er u.a. auf indische Mythen und das "Gastmahl" Platons. Im 19. Jh. waren Theorien körperlicher und seelischer Bisexualität verbreitet, Weininger arbeitet eine dezidierte und fundierte Theorie der Bisexualität aus.[5] Aufgestellt hatte die Theorie allerdings vor Weininger der Berliner Arzt Wilhelm Fliess, der mit Sigmund Freud befreundet war und über den Freud von dieser Idee Kenntnis erhielt, worauf ein Prioritätenstreit unter den beiden Wissenschaftlern ausbrach. [6]

Bisexualität bedeutet bei Weininger, daß die ursprüngliche Anlage des Menschen zwiegeschlechtlich ist und dass sich erst das Überwiegen des männlichen oder weiblichen Elements das konstituiere, was man Mann oder Frau nennt. Prozentuale Anteile der konträren Geschlechtlichkeit erhielten sich aber auch bei den Erwachsenen zu verschiedenen Graden und aus den Ergänzungsverhältnissen ergäben sich die Gesetze der sexuellen Anziehung. Jedes Individuum versuche dabei, seinen unvollständigen Prozentsatz von "M" oder "W" zu vervollständigen. In Abstraktion hieße das, daß immer ein ganzer Mann (M) und ein ganzes Weib (W) zueinander streben, bzw. ihr sexuelles Komplement suchen. Besteht ein Individuum also aus 3/4 M und 1/4 W, so wird es von einem Partner angezogen, der sich aus 1/4 M und 3/4 W zusammensetzt.

Wie der Mann seine Anteile an "W" ausmerzen muß, so gilt - laut Weininger - dasselbe auch für die Frau. Der Grad ihrer Emanzipation hängt ab vom Grad ihrer "M"-Werdung. Dies führt ihn zu höchst problematischen Aussagen wie etwa "Der größte, der einzige Feind der Emanzipation der Frau ist die Frau".

Statt die Möglichkeit der Freiheit von Geschlechterrollen und ihren Zwängen wahrzunehmen, fordert Weininger aber deren „Überwindung“. Wie der Mann seine Anteile an „W“ ausmerzen muss, so gilt dasselbe auch für die Frau. Der Grad ihrer Emanzipation hängt ab vom Grad ihrer „M“-Werdung. „Geschlecht und Charakter“ erreicht seinen Gipfel in den Formeln: „Das Weib besitzt kein Ich, das Weib ist das Nichts“.

In Weiningers letzten Tagebuchaufzeichnungen heißt es: "Der Haß gegen die Frau ist nichts anderes als der Haß gegen die eigene, noch nicht überwundene Sexualität." - was zu Vermutungen über eine Homosexualität Anlass gegeben hat.

Wirkung

Geschlecht und Charakter, 26. Auflage (1925)

Weininger gelangte mit seinem Buch zu umstrittenem Ruhm; für geistesgestört hielt ihn die psychiatrische Fachwelt, für dubios die philosophische und für genial die literarische. Mit seiner "prinzipiellen Untersuchung" wurde er zum Inbegriff eines Weiberfeindes, Judenhassers und Keuschheitsapostels.[7]Bis in die 1930er- Jahre bezeugten immer neue Auflagen seinen Erfolg. Manche Ideen wurden von Karl Kraus und August Strindberg aufgegriffen und beeinflussten maßgeblich das Werk von Elias Canetti, Robert Musil, Georg Trakl und Ludwig Wittgenstein und damit nachhaltig die österreichische Geistesgeschichte.

Die Ausführungen Weiningers zum Judentum bilden innerhalb der Geschichte des modernen Antisemitismus eine der literarisch wirkungsvollsten Versionen judenfeindlicher Ideologie. In seiner Beschreibung „des Juden“ wählt er Kategorien äußerster Negativität. Stereotype, aus der antisemitischen Propaganda übernommene Urteile werden herangezogen, um „das Judentum“ gegenüber dem Christentum zu kennzeichnen. Dabei appelliert Weininger durch seine Formulierungen häufig an antisemitische Ressentiments. So gehöre das Judentum zu den wichtigsten Störfaktoren der gesellschaftlichen Ordnung. Das Christentum stelle demgegenüber die „absolute Negation“ des Judentums dar.

Obwohl es im Wien des Fin de siècle immer wieder Juden gab, die sich von ihrer Religion abwandten (dieses Phänomen konnte auch bei anderen Religionen dokumentiert werden), enthielt Geschlecht und Charakter doch besonders starke, auch durch den Vater mitbeeinflusste antisemitische Tendenzen. Weininger sah seine Zeit nicht nur als „die jüdischste sondern auch die weibischste aller Zeiten“. Er nannte sie „die Zeit des leichtgläubigen Anarchismus, die Zeit ohne Sinn für Staat und Recht“. Allein damit sichert er sich einen unumstrittenen Platz im Vorfeld des Faschismus.

Während es neun Jahre dauerte, bis die 600 Exemplare der ersten Auflage von Sigmund Freuds „Traumdeutung“ (erschienenen 1900) verkauft waren, lag „Geschlecht und Charakter“ 1909 bereits in der elften Auflage vor, bis 1932 sollten achtundzwanzig weitere folgen. Der Braumüller-Verlag druckte eigene Werbeprospekte mit zahlreichen Huldigungen, darunter die von Karl Kraus, dem Herausgeber der Fackel, der an der Spitze der Weininger-Anhängerschaft stand: „Ein Frauenverehrer stimmt den Argumenten seiner Frauenverachtung begeistert zu!“ Kraus widmete Weininger auch einen Nachruf, in dem er schrieb: „Dieser Selbstmord war in einem Anfall von geistiger Klarheit begangen [...] Weininger hatte Gründe, metaphysische und religiöse, im Beginn einer großen Laufbahn das Leben wegzuwerfen.“

Die Liste der Verehrer und Bewunderer ist lang und beinhaltet u.a. Arthur Trebitsch, Alfred Kubin, Elias Canetti, Walter Serner, Heimito von Doderer. Georg Simmel, Henri Bergson, Fritz Mauthner, Ernst Mach und Alois Höfler setzten sich in Kollegs und Gegenschriften mit Weiningers Gedanken auseinander. Die Kunstsammlerin und Literatin Gertrude Stein las Weininger in englischer Übersetzung und drängte vielen ihrer Freunde das Werk auf, beinahe, als sei es ein Handbuch für ihre eigenen Ansichten. Ernst Bloch nannte Weiningers Buch „eine einzige Anti-Utopie des Weibes“, der Schriftsteller Karl Bleibtreu meinte, Weiningers Tod sei im Grunde eine „höhnische Absage an unser Zeitalter“ gewesen und schrieb: „Philosophische Gewissheit der Unsterblichkeit jeder Seelenmonade kann dazu verführen, lieber sofort das unbekannte Land jenseits der Bewusstseinsschwelle aufzusuchen als sich länger in unsrer Kleinlichkeit und Niedrigkeit herumzuschlagen.“

Theodor Lessing kritisierte 1930 in seinem Buch Der jüdische Selbsthass in einer Fallstudie über Weininger dessen „wildbewegtes“ Buch und dessen Lehre, „welche doch nichts ist als ein tolles Naturspiel von krankhafter Verstiegenheit und von brutaler Willkür. Ich meine die krüde und rüde Lehre vom Judentum.“ Sie sei der Schlüssel zu dem ungeheuren Schicksal eines tragischen Selbsthasses schreibt Lessing und bezeichnet Weininger als „jüdischen Ödipus und herakliteische Natur in einem“.

Der Philosoph Ludwig Wittgenstein verteidigte ihn 1931 gegenüber George Edward Moore: „Es stimmt, er ist verschroben, aber er ist großartig und verschroben... Sein gewaltiger Irrtum, der ist großartig.“

Der Nationalsozialismus beendete den Siegeszug des Buches. „Geschlecht und Charakter“ wurde verboten, da sein Autor Jude war. In den langen Monologen im Führerhauptquartier Wolfsschanze erzählte Adolf Hitler eines Abends, sein Münchner Freund Dietrich Eckart habe ihm versichert, es gebe nur „einen anständigen Juden... den Otto Weininger, der sich das Leben genommen hat, als er erkannte, daß der Jude von der Zersetzung anderen Volkstums lebt.“ [8] Im faschistischen Italien fungierte Sesso e Carattere als Kriegsmaschine gegen die „jüdisch-entartete“ Psychoanalyse. An der faschistischen Universität von Bologna wurde über Weininger gelesen. Julius Evola setzte Weininger in Metafisica del sesso als Abschirmung gegen Freud ein. „Weininger hat mir viele Dinge klargemacht“, äußerte Benito Mussolini gegenüber Emil Ludwig.

Danach geriet Weiningers Buch in Vergessenheit, die Wiederentdeckung begann erst in Italien im Kreis der nuova destra, dann auch in Frankreich. 1980 veröffentlichte der Münchner Verlag Matthes & Seitz einen Nachdruck von „Geschlecht und Charakter“, das von zahlreichen Rezensionen begleitet wurde. Nike Wagner erkannte darin „ein Dokument, das die Emanzipation des Mannes noch dringlicher nahelegt als die der Frau.“ 1983 kam mit Weiningers Nacht (Originaltitel: The Soul of a Jew) ein international erfolgreiches Theaterstück des israelischen Dramatikers Joshua Sobol zur Uraufführung. [9]

Zitate

W ist nichts als Sexualität, M ist sexuell und noch etwas darüber.

Dies zeigt sich besonders deutlich in der so gänzlich verschiedenen Art, wie Mann und Weib ihren Eintritt in die Periode der Geschlechtsreife erleben. Beim Manne ist die Zeit der Pubertät immer krisenhaft, er fühlt, daß ein Fremdes in sein Dasein tritt, etwas, das zu seinem bisherigen Denken und Fühlen hinzukommt, ohne daß er es gewollt hat. Es ist die physiologische Erektion, über die der Wille keine Gewalt hat; und die erste Erektion wird darum von jedem Manne rätselhaft und beunruhigend empfunden, sehr viele Männer erinnern sich ihrer Umstände ihr ganzes Leben lang mit größter Genauigkeit. Das Weib aber findet sich nicht nur leicht in die Pubertät, es fühlt sein Dasein von da ab sozusagen potenziert, seine eigene Wichtigkeit unendlich erhöht.

Der Mann hat als Knabe gar kein Bedürfnis nach der sexuellen Reife; die Frau erwartet bereits als ganz junges Mädchen von dieser Zeit alles. Der Mann begleitet die Symptome seiner körperlichen Reife mit unangenehmen, ja feindlichen und unruhigen Gefühlen, die Frau verfolgt in höchster Gespanntheit, mit der fieberhaftesten, ungeduldigsten Erwartung ihre somatische Entwicklung während der Pubertät. Dies beweist, daß die Geschlechtlichkeit des Mannes nicht auf der geraden Linie seiner Entwicklung liegt, während bei der Frau nur eine ungeheuere Steigerung ihrer bisherigen Daseinsart eintritt.

Aus der Kindheit werden durch eine positive Bewertung von ihrem Gedächtnis nur die sexuellen Momente herausgehoben, und auch diese sind im Nachteile gegenüber den späteren unvergleichlich höheren Intensifikationen ihres Lebens - welches eben ein Sexualleben ist. Die Brautnacht endlich, der Moment der Defloration, ist der wichtigste, ich möchte sagen, der Halbierungspunkt des ganzes Lebens der Frau. Im Leben des Mannes spielt der erste Koitus im Verhältnis zu der Bedeutung, die er beim anderen Geschlechte besitzt, überhaupt keine Rolle.

Die Frau ist nur sexuell, der Mann ist auch sexuell.

Werke

  • Eros und Psyche. Biologisch-psychologische Studie. Manuskript, hinterlegt in der Akademie der Wissenschaften in Wien am 4. Juni 1901 zur Wahrung der Priorität, versiegeltes Schreiben No. 376
  • Zur Theorie des Lebens. Manuskript, hinterlegt in der Akademie der Wissenschaften in Wien am 1. April 1902 zur Wahrung der Priorität, versiegeltes Schreiben No. 390
  • Unterschied zwischen Ich-Menschen und Weltmenschen. Auszüge aus „Zur Theorie des Lebens“, mit einem Vorwort von Hannelore Rodlauer: Zur Entdeckung unbekannter Manuskripte aus Weiningers Studienzeit (in: Weiningers Nacht), Europa Verlag, Wien 1988
  • Eros und Psyche. Studien und Briefe 1899-1902 (Hg. Hannelore Rodlauer), Sitzungsberichte der philosophisch-historische Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1990
  • Über Eros und Psyche. Dissertation. (verschollen), Wien 1902
  • Geschlecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung, Wilhelm Braumüller, Wien und Leipzig 1903; 10. unv. Aufl., 1908 im Internet Archive, 11. unv. Aufl., 1909 im Internet Archive; Nachdruck (im Anhang: Weiningers Tagebuch, Briefe August Strindbergs sowie Beiträge aus heutiger Sicht), Matthes & Seitz, München 1980 & 1997; ISBN 3-88221-312-4

Einzelnachweise

  1. Hannelore Rodlauer: Von ´Eros und Psyche´ zu ´Geschlecht und Charakter´, Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1987
  2. Otto Weininger. Werk und Wirkung. Herausgegeben von Jacques Le Rider und Norbert Leser, Wien 1984
  3. Joachim Riedl: Weib, Jude, Ich - Weg mit allem!, Die Zeit Nr. 50, Hamburg, 6. Dezember 1985; in: Weiningers Nacht, Europa Verlag, Wien 1988
  4. Nike Wagner: Geschlecht und Charakter, Die Zeit Nr. 48, Hamburg, 21. November 1980; ungekürzt in: Weiningers Nacht, Europa Verlag, Wien 1988
  5. Heinz-Jürgen Voß: Making Sex Revisited: Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive. Transcript Verlag, Bielefeld, 2010
  6. Jacques Le Rider: Otto Weininger als Anti-Freud (in: Traum und Wirklichkeit. Ausstellungskatalog), Wien 1985
  7. Nike Wagner: Geschlecht und Charakter, ungekürzt in: Weiningers Nacht, Europa Verlag, Wien 1988
  8. Adolf Hitler, Monologe im Führerhauptquartier. 1941-1944, Hg. Werner Lochmann, Hamburg 1980
  9. Joshua Sobol, Weiningers Nacht. Hg. von Paulus Manker, mit Essays von Joachim Riedl und Nike Wagner und Texten von Jean Amery, Sigmund Freud, Artur Gerber, Adolf Hitler, Emil Lucka, Karl Lueger, Jonny Moser, Jacques Le Rider, Hannelore Rodlauer, Felix Salten, Arthur Schopenhauer, August Strindberg und Stefan Zweig. Im Anhang: Unveröffentlichte Texte von Otto Weininger, Illustrationen von Alfred Kubin, Europa Verlag, Wien 1988

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