Gimpte (Adelsgeschlecht)

Gimpte (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Gimpte

Die Familie von Gimpte ist ein ritterbürtiges Uradelsgeschlecht des Stiftes Münster und Burgmannengeschlecht der Landesburg Nygenborch.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprung

Der Namensgeber Hermanno de Gymmethe (* um 1250) wird erstmals 1276 als Ritter der Landesburg Nygenborch und Ministeriale des Bischofs zu Münster Everhard von Diest erwähnt.[2]

Der Name wird abgeleitet vom Dorf Gimbte, heute ein Ortsteil der Stadt Greven an der Ems. Die älteste Namensform stammt aus dem Verzeichnis des Überwasserstiftes Münster aus dem 11. Jahrhundert und lautet Gimmethe. Der Name könnte dahingehend interpretiert werden, dass „Meth“ im altniederdeutschen Math, Matte oder Grasland bedeutet und in „Gim“ das Wort Kimm oder Kimme = Rand oder Horizont steckt. Die Interpretation würde dann etwa „Grasland am Ufer oder Rand eines Flusses“ bedeuten.[3]

Verbreitung

Das Geschlecht wird zwischen 1276 und 1615 in den Urkunden und Prozessunterlagen des Bistums Münster aufgeführt. Verbindungen bestanden unter anderem zu den Adelsfamilien Keppel, Buldern, Oldenburg, Rechede, Ascheberg, Mensink, Rorup, Bever, Wullen, Mecheln.[4]

Hermann v. Gimbte war als Ritter des Deutschen Ordens 1418-1419 Hauskomtur von Riga, 1420-1421 Vogt von Narva und spätestens 1426 Komtur in Bremen. Bernhard von Gimbte war 1429 Komtur des Deutschen Ordens in Bremen. [5]

Gisela von Gimbte, Witwe des Ritters Cord von Mecheln, war Erbin der Mechelnschen Güter, die unter anderem auf dem Gebiet der heutigen Stadt Ahlen lagen. Ein Erbstreit um diese Güter beschäftigte in den Jahren 1500 bis 1528 immer wieder die Obrigkeit und den Landtag zu Münster. Bekannt geworden ist diese Fehde als „Münsterländische Halsbandaffäre“ durch die Geschichte des Ritters Lambert von Oer, dem „Ritter mit dem eisernen Halsband“ (Museum Burg Vischering, Lüdinghausen).[6]

Von 1600 bis 1900 war die Familie in den Kirchenbüchern der Pfarrei St. Agatha der Gemeinde Epe aufgeführt.[7]

Im Gegensatz zu anderslautenden Ausführungen leben noch Nachkommen der Familie in Coesfeld.

Wappen

Ortswappen von Gimbte[8]

Das Wappen zeigt in Gold drei schwarze Lilien, auf dem Helm je ein schwarzer (rechts) und ein goldener (links) Flügel, die Helmdecken sind ebenfalls golden und schwarz.[9]

Aus diesem Wappen wurden die Lilien in das Wappen der Gemeinde Gimbte (1939–1974) übernommen:

Einzelnachweise

  1. Bistumsarchiv Münster,Archiv der Gemeinde Heek/Nienborg Archiv Egelborg im Vereinigten Westfälischen Adelsarchiv, Münster
  2. Hugo Kemkes: Die Lehnsregister der Bischöfe von Münster bis 1379. Münster: Regensberg 1995, S. 123, E 76, S. 247, E 442, S. 372, E 864 ISBN 3-7923-0674-3
  3. Joseph Prinz: Greven an der Ems: die Geschichte der Stadt und des Amtes Greven, Greven 2005, unveränderter Nachdruck der Ausgabe 1950, ISBN 3-928372-15-7 S. 23
  4. Wermert/Schaten: „Heek und Nienborg“, 1998, ISBN 3-00-002722-X, Seiten 263, 264, 268, 270, 590, 597, 645
  5. Ritter im livländischen Zweig des Deutschen Ordens,Lutz Fenske/Klaus Militzer, Köln Weimar Berlin 1993, S. 260 f. ISBN 3412065935
  6. „Kreis Coesfeld“, 1985, S. 79, Peter Gallus: Das Halsband des Lambert v. Oer“, ISBN 3-9810927-5-9, [www.Peter-Gallus.de], Frank Dierkes,„Streitbar und ehrenfest“, Münster: Aschendorff, 2007 ISBN 3-402-15040-9
  7. Heimatverein Epe, Digitalisierte Kirchenbücher
  8. Wappenkunde bei greven.net
  9. Wappenbuch des westfälischen Adel, Max v. Spiessen, Tafel 140, Westfälische Archivamt, Sammlung Spiessen, Nr. 16

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