Gordianus und Epimachus

Enthauptung des Gordianus. Darstellung aus Frankreich 14. Jahrhundert

Gordianus und Epimachus († 362 in Rom; † 252 in Alexandria) sind Märtyrer und Heilige der orthodoxen und römisch-katholischen Kirche und Schutzpatrone der Stadt Kempten.

Viten

Gordianus

Gordianus (seinem Namen nach aus Gordion in Phrygien stammend) war ein Richter, der durch das Beispiel des heiligen Januarius mit seiner Familie zum Christentum übertrat. Er soll der Überlieferung nach in der Regierungszeit des Kaisers Julian (361–363) unter dem Statthalter von Rom Aproniamus gefoltert und enthauptet worden sein. Sein Leib wurde den Hunden vorgeworfen, blieb jedoch bis zu seiner Bestattung unversehrt. Es gibt noch zwei weitere Heilige desselben Namens: ein Märtyrer, dem am 17. September gedacht wird und ein weiterer, dessen Gedenktag der 13. September ist.^[1]

Epimachus

Er wurde zusammen mit dem heiligen Gordianus in der Katakombe von Marcellinus und Petrus an der 3. Meile der damaligen Via Labicana beigesetzt wurde. Um das Jahr 770 soll die karolingische Königin Hildegard, Gattin von Kaiser Karl dem Großen die Überführung der Reliquien beider Märtyrer in das Benediktinerkloster Kempten veranlasst haben. Katholischer Gedenktag ist der 10. Mai.

Nach Auffassung der Bollandisten gibt es vier weitere Heilige dieses Namens:

1.) Einen Heiligen der orthodoxen Kirche, dessen Gedenktag der 6. Juli ist (Acta SS., XXIX, 280)

2.) Epimachus und Azirianus, Märtyrer der koptischen und abessinischen Kirche. Gedenktag ist der 31. Oktober (Acta SS., LXI, 684)

3.) Epimachus von Pelusium in Ägypten, von den Orthodoxen am 31. Oktober verehrt (Acta SS., LXI, 704)

4.) Epimachus und Alexander, in Alexandria unter Decius († 251) hingerichtet. Von den Katholiken am 12. Dezember verehrt.

Dieser Umstand führte im Mittelalter nicht selten dazu, dass Angaben zu den einzelnen Namensträgern verwechselt wurden, bzw. dass unterschiedliche Namensträger für ein und dieselbe Person gehalten wurden. Der gelernte Bollandist Remi de Buck ist der Auffassung, dass es sich bei dem mit Gordianus zusammen verehrten Epimachus um einen Römer handelt, nicht wie allgemein angenommen um den in Alexandria hingerichteten Märtyrer.

Ikonografie

Gordianus:

• Rüstung
• Schwert
• Palme

Epimachus:

• Bürgerliche Zeittracht mit Barett und Mantel
• Buch
• Kruzifix (evtl. anstelle seiner Marterwerkzeuge Eisenhaken und spitzer Stein)

Es muss allerdings gesagt werden, dass die beiden Heiligen in Deutschland relativ selten dargestellt wurden (einzelne Werke finden sich ab dem 15. Jh.).

Gedenktage und Bauernregeln

Bauernregeln:

• Gordian - / man nicht trauen kann.
• Florian und Gordian / richten oft noch Schaden an.

Gedenktage: (Gordianus)

• katholische Kirche 10. Mai,
• orthodoxe Kirche 9. Mai u. 31. Oktober
• armenische Kirche 10. Mai

Gedenktag : (Epimachus)

• katholische Kirche 31. Oktober
• orthodoxe Kirche 9. Mai u. 31. Oktober
• armenische Kirche 10 Mai u.31 Oktober

Einzelnachweise

1. ↑ Ökumenisches Heiligenlexikon: http://www.heiligenlexikon.de/CatholicEncyclopedia/Epimachus.html Catholic Encyclopedia; (Zugriff am 7. Dezember 2009)

Patrozinien

• Fürststift Kempten
• Alte Pfarrkirche St. Gordianus und Epimachus (die Schnitzfiguren des Hochaltars aus dem 15. Jahrhundert zählen zu den bedeutendsten Darstellungen der beiden Heiligen in Deutschland)
• Pfarrkirche St. Gordian und Epimach (Pleß)
• Pfarrkirche St. Gordianus und Epimachus (Aitrach)
• St. Gordian und St. Epimachus (Stöttwang)

Weblinks

• Eintrag über Gordianus im Ökumenischen Heiligenlexikon
• Gordianus und Epimachus in der Legenda aurea (englisch)
• Eintrag über Epimachus im Ökumenischen Heiligenlexikon