- Grafschaft Oldenburg
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Territorium im Heiligen Römischen Reich
Grafschaft Oldenburg Wappen Herrschaftsform Grafschaft Herrscher/Regierung Graf Heutige Region/en DE-NI Reichstag Niederrheinisch-Westfälisches Reichsgrafenkollegium: 1 Stimme; ab 1647 2 Stimmen wegen Delmenhorst Reichsmatrikel 1663: Oldenburg: 8 Reiter, 30 Fußsoldaten; Delmenhorst: 2 Reiter, 14 Fußsoldaten Reichskreis Niederrheinisch-Westfälisch Konfession/Religionen ab Anfang 16. Jahrhundert größtenteils lutherisch Sprache/n Deutsch Einwohner 70.000 (1774; Oldenburg/Delmenhorst) Aufgegangen in Herzogtum Oldenburg Die Grafschaft Oldenburg (lat. Oldenburgensis oder Oldenburgicus Comitatus) war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich, das seit 1500 dem Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis und seit 1653 dem Westfälischen Reichsgrafenkollegium des Reichstages angehörte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mittelalter
Die Grafschaft entwickelte sich rund um die 1108 erstmals erwähnte Siedlung Oldenburg. Die Oldenburger Grafen entstammten einem Fürstenhaus im Stamm der Rüstringer Friesen. Im Laufe der Geschichte konnten die Grafen größere Gebiete hinzugewinnen. Nach der Schlacht bei Altenesch erwarben die Oldenburger 1234 das Land der ebenfalls friesischen Stedinger, später mehrere friesische Gebiete (Butjadingen, Rüstringen, Wurden). Anfangs noch Vasallen des sächsischen Welfenfürsten Heinrichs des Löwen nutzten sie dessen Entmachtung durch Kaiser Barbarossa zur Selbständigkeit.
Frühe Neuzeit
Größere Bedeutung erlangte das Haus Oldenburg, als Graf Dietrich von Oldenburg († 1440) eine Tochter Gerhards VI. von Schleswig-Holstein-Rendsburg heiratete. Dietrichs jüngerer Sohn führte die gräflich-oldenburgische Linie weiter, die 1667 erlosch. Dietrichs älterer Sohn Christian wurde 1448 als Christian I. zum König von Dänemark und 1460 zum Landesherrn der Herzogtümer Schleswig und Holstein gewählt. 1575 erbte das Haus Oldenburg die Herrschaft Jever. Im 16. Jahrhundert wurde die Grafschaft im Zuge der Reformation lutherisch, mit Ausnahme der reichsunmittelbaren Herrschaft Kniphausen, die reformiert wurde. 1647 wurde die Grafschaft Delmenhorst zugesprochen. 1667, nachdem Graf Anton Günther ohne Erbfolger verstorben war, erbte diese Linie auch Oldenburg, das somit in Personalunion mit der Krone Dänemarks verbunden war und die dänische Flagge führte. Administrativ wurde das Territorium durch die Deutsche Kanzlei in Kopenhagen verwaltet. Allerdings waren Jever und Kniphausen (eine Herrschaft bei Accum, am heutigen Ortsrand von Wilhelmshaven) davon nicht betroffen. Die Herrschaft Jever fiel als sogenanntes Kunkellehen an das Fürstentum Anhalt-Zerbst und kam auf diese Weise später in den Besitz der Zarin Katharina II., einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst.
Erhöhung in den Reichsfürstenstand
Nach Ländertausch im Haus Gottorp durch den Vertrag von Zarskoje Selo (Holstein-Gottorp ging an Dänemark) wurde die von dänischen Statthaltern regierte Grafschaft 1774 durch Kaiser Joseph II. in den Reichsfürstenstand erhoben und fortan als Herzogtum Oldenburg bezeichnet.
Weblinks
Literatur
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart7. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1 (vollständig überarbeitete Auflage, Teildigitalisat).
- Oldenburg. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 25, Leipzig 1740, Spalte 1131 f.
Einzelnachweise
Kategorien:- Reichsgrafschaft
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