Welsche Kirche

Welsche Kirche
Welsche Kirche am Grazer Griesplatz

Die Welsche Kirche ist eine römisch-katholische Kirche im 5. Grazer Stadtbezirk Gries. Sie ist heute die Lokalkaplanei Graz-Welsche Kirche Hl. Franz de Paula, die der Pfarre Graz-St. Andrä unterstellt ist, und zum Dekanat Graz-Mitte der Stadtkirche Graz gehört.

Geschichte

Im Jahr 1717 stellte die Bruderschaft der italienischen Baumeister, Maler, Bildhauer und Stuckateure den Antrag zur Errichtung einer eigenen Kirche am Gries. Insgesamt zählten 168 Familien zu den Mitgliedern der Bruderschaft mit einem Anteil aus etwa einem Drittel sympathisierenden adeligen Steirern, die den Antrag unterstützten. Die Italiener wurden von der einheimischen Bevölkerung „die Welschen“ genannt, woraufhin auch die dem heiligen Franz von Paola geweihte Kirche ihren Namen erhielt. Baumeister der im Barockstil erbauten Welschen Kirche, die 1725 vollendet wurde, war Joseph Carlone und die Bauzeit betrug vier Jahre. Josef Hueber, sein Nachfolger und Ehemann von Carlones Witwe fügte 1745/46 den Turm und die heute bestehende Fassade hinzu.

1964 wurde die Pfarrgemeinde als Lokalkaplanei installiert.

Gestaltung

An der dem Griesplatz zugewandten Seite schmücken die Sandsteinfiguren Glaube, Hoffnung und Liebe die Fassade. Den Turm schließt eine so genannte halbierte Turmhaube ab.

Der Innenraum besteht aus einem Saalbau mit einem rechteckigen Presbyterium. Am dominanten Hochaltar befindet sich eine aufwändige Stuckdekoration des Künstlers Carlo Federigo Formentini. Franz Karl Remp schuf die Mitteltafel, welche den Kirchenpatron, den Erzengel Michael und Engelputten darstellt. Im Altarraum stehen zudem Figuren der Heiligen Florian, Sebastian, Johannes Baptist und Donatus. Im Altaraufsatz wird die Darstellung Gottvaters von Engeln umringt.

Die beiden Seitenaltäre stammen aus der aufgelassenen Klarissinnenkirche im Paradeis und fügen sich harmonisch in den Innenraum. Am linken befindet sich eine Darstellung der Kreuzigung Christi und das Oberbild die Stigmatisierung des heiligen Franz von Assisi. Der rechte zeigt den Tod des heiligen Josef sowie die heilige Anna, die ihrer Tochter, der Gottesmutter Maria, das Lesen lehrt. Des Weiteren gibt es eine Abbildung einer Madonna im Ährenkleid, die eine betende Maria darstellt.

Literatur

  • Alois Kölbl und Wiltraud Resch: Wege zu Gott. Die Kirchen und die Synagoge von Graz. Styria Verlag, Graz-Wien 2004, S. 158-160.

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