Opotschenskoje

Opotschenskoje
Siedlung
Opotschenskoje/Groß Skirlack
Опоченское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Erste Erwähnung 1510
Frühere Namen Scawrlauck,
Groß Skirlack (bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238135
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 813 015
Geographische Lage
Koordinaten 54° 24′ N, 21° 51′ O54.421.85Koordinaten: 54° 24′ 0″ N, 21° 51′ 0″ O
Opotschenskoje (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Opotschenskoje (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Opotschenskoje (russisch Опоченское, deutsch Groß Skirlack) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) und gehört zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Opotschenskoje liegt 17 Kilometer südwestlich von Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) an einer Nebenstraße, die Saosjornoje (Kowarren, 1938–1946 Kleinfriedeck) an der russischen Fernstraße R 508 mit Nowostrojewo (Trempen) verbindet. Außerdem besteht eine direkte Straßenverbindung von Opotschenskoje über Olechowo (Grieben) nach Luschki (Tarputschen, 1938–1946 Sauckenhof). Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichtliches

Das ehemals „Groß Skirlack“[1] genannte Dorf zählte im Jahre 1863 326 Einwohner. Zwischen 1874 und 1945 war es das Amtsdorf des Amtsbezirks Skirlack[2], der zum Landkreis Darkehmen (1939–1945 Landkreis Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1907 lebten in Groß Skirlack 305 Menschen, 1925 waren es 246, 1933 262 und 1939 noch 229. Letzter deutscher Bürgermeister vor 1945 war Richard Schneidereit.

1945 wurde Groß Skirlack mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen in die Sowjetunion eingegliedert und erhielt 1946 den Namen „Opotschenskoje“. Bis zum Jahre 2009 war der Ort in der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad Teil des Nowostrojewski sowjet (Dorfsowjet Nowostrojewo (Trempen)) und kam danach – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[3] – als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo) innerhalb des Rajon Osjorsk.

Amtsbezirk Skirlack (1874–1945)

Am 6. Mai 1874 wurde der neu errichtete Amtsbezirk Skirlack[4] aus fünf Landgemeinden und einem Gutsbezirk gebildet und existierte bis 1945:

Name (bis 1938) Name (1938–1946) russische Name Bemerkungen
Landgemeinden:
Friedrichsdorf Friedrichsdorf -- 1928 in die Landgemeinde Kannehlen eingegliedert
Groß Skirlack Groß Skirlack Opotschenskoje
Kannehlen Kannen Jubilejnoje
Klein Skirlack Klein Skirlack --
Potkehmen Puttkammer Lebedjewo
Gutsbezirk:
Pesseln Pesseln Kolomenskoje 1928 in die Landgemeinde Kannehlen eingegliedert

Kirche

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Groß Skirlack vor 1945 in das Kirchspiel Trempen[5] (russisch: Nowostrojewo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938-1946 Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Kurt Murach.

Während der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben untersagt. In der 1990er Jahren bildeten sich in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden, die sich der Propstei Kaliningrad[6] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zuordneten. Opotschenskoje liegt im Gebiet der Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen).

Schule

Groß Skirlack hatte vor 1945 eine zweiklassige Volksschule, die 1798 auf Befehl des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. errichtet worden war. Sie lag südlich des Dorfkerns am Weg nach Mikalbude (1938–1946 Mickelau, russisch: Sutschkowo). Zum Schulverband gehörte das Dorf Adlig Pillkallen (1921–1938 Neu Pillkallen, 1938–1946 Rüttelsdorf, seit 1946: Moschenskoje) und – bis 1825 – auch Grieben (seit 1946: Olechowo).

Verweise

Fußnoten

  1. Jürgen Schlusnus, Groß Skirlack
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Skirlack
  3. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Skirlack (wie oben)
  5. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Trempen
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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