Carsten Schatz

Carsten Schatz
Carsten Schatz (2005)

Carsten Schatz (* 10. Januar 1970 in Altenburg) ist ein deutscher Politiker der Partei Die Linke und Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

An der FernUni Hagen studierte Schatz, neben seiner Tätigkeit als Landesgeschäftsführer, Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaften. Neben seinem Studium engagierte sich Schatz politisch. Er lebt in einer schwulen Beziehung. [1]

Politische Tätigkeit

Schatz wurde 2001 mit 72 % erstmals zum Landesgeschäftsführer der PDS Berlin gewählt und 2003 von Landesparteitag mit 81% der Delegiertenstimmen in diesem Amt bestätigt. Im Dezember 2005 wurde Schatz vom Landesparteitag mit 89 % der Stimmen zum Landesgeschäftsführer der Linkspartei.PDS Landesverband Berlin wieder gewählt. Im Juni 2007 wurde Schatz zum ersten Berliner Landesgeschäftsführer der neuen Partei DIE LINKE gewählt. Schatz erhielt mit 83% das beste Ergebnis aller direkt gewählten Landesvorstandsmitglieder. Im Dezember 2008 und November 2010 wurde Schatz in seinem Amt bestätigt.[2] Im November 2010 wurde Schatz erneut zum Landesgeschäftsführer der Berliner LINKEN gewählt.

Der ehemalige Hausbesetzer war Mitglied der Statutenkommission der PDS, sowie Mitglied der Historischen Kommission der PDS. Schatz war G-8-Beauftragter der Berliner Linkspartei und organisierte den Protest gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm 2007.

Im Frühjahr 2008 leitete Schatz die Gegenkampagne zum Volksentscheid Tempelhof bleibt Verkehrsflughafen! unter dem Motto Nein! zum Flugbetrieb in Tempelhof.

Im Jahr 2009 leitete Schatz die Kampagne seiner Partei mit dem Motto Religion ist freiwillig! gegen den Volksentscheid der Initiative Pro Reli, welcher das Ziel hatte, den Religionsunterricht in Berliner Schulen als verbindliches Pflichtfach einzuführen.

Wahlen

Schatz leitete den Wahlkampf der Berliner LINKEN für die Wahlen zum 17. Deutschen Bundestag bei der die Berliner Linkspartei das beste Bundestagswahlergebnis in ihrer Geschichte erzielte und vor der SPD zweitstärkste politische Kraft in Berlin wurde. Zuvor hatte er bereits die Bundestagswahlkämpfe 2002, 2005 und die Europa-Wahlkämpfe 2004 und 2009 zu verantworten. Schatz war Direktkandidat für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus in Tempelhof-Schöneberg, Wahlkreis 5 (Tempelhof Süd/Mariendorf-Nord) und Kandidat für die BVV bei den Wahlen am 17. September 2006 und er war Wahlkampfleiter der Berliner Linkspartei bei diesen Wahlen. Schatz war Mitglied der Verhandlungskommission zur Fortsetzung der rot-roten Regierung.

Abgeordnetenhauswahl 2011

Schatz leitet den Wahlkampf der Berliner LINKEN für die Wahlen zum 17. Abgeordnetenhaus von Berlin im September 2011. Im Wahlkreis 6 des Bezirks Bezirk Treptow-Köpenick wurde er von seiner Partei als Direktkandidat nominiert.[3] Schatz war zunächst über die Landesliste seiner Partei in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt, [4] [5] doch bei einer Nachzählung verlor er das Abgeordnetenmandat knapp. [6]

Verhältnis zur DDR

Im Bundestagswahlkampf 2005 geriet er in die Schlagzeilen, da er äußerte, dass die Berliner Mauer zur „Existenzsicherung“ der DDR gebaut wurde. Ferner sei der Mauerbau wegen der folgenden „inneren Stabilisierung“ der DDR „nicht irrational gewesen“. Schatz fügte hinzu: „eine Gesellschaft, die die Mauer notwendig findet, hat Defizite, mit denen sie sich auseinandersetzten muss“. Die CDU und die FDP forderten den Rücktritt des Historikers Schatz, der damalige Landesparteichef Stefan Liebich stellte sich hinter seinen Geschäftsführer und Wahlkampfmanager und wies die Rücktrittsforderungen zurück, ebenso die ehem. Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Petra Pau.

Verhältnis zur WASG

Nachdem die Linkspartei.PDS auf ihrem Bundesparteitag die Doppelmitgliedschaft zwischen WASG und Linkspartei beschlossen hatte, stellte Schatz am 12. Dezember 2005 einen Mitgliedsantrag bei der WASG. Der WASG Bezirksvorstand Tempelhof-Schöneberg stimmte seinem Mitgliedsantrag zu. Ein ehemaliges PDS-Mitglied, welches aus der Partei ausgeschlossen wurde, legte beim WASG Landesvorstand Widerspruch gegen die Mitgliedschaft ein. Der Landesvorstand der WASG beschloss über die Einsprüche gegen die Doppelmitgliedschaft von Schatz und Gregor Gysi nicht zu entscheiden. Der WASG-Landesvorstand legte beiden nahe, selbst die WASG wieder zu verlassen. Das Verhältnis zwischen Berliner Linkspartei und Berliner WASG galt als sehr gespannt und als Nagelprobe im Vereinigungsprozess. Am 30. Juni 2007 bildete sich auch im Land Berlin der Landesverband der fusionierten Partei Die Linke, Klaus Lederer wurde zum ersten Landesvorsitzenden gewählt und Schatz zum ersten Geschäftsführer.

Deutsche Aidshilfe

Im Oktober 2008 wurde der Politiker in Erfurt in den Vorstand der Deutschen Aidshilfe gewählt. Schatz macht in seinem Vortrag zum Start der IWWIT-Kampagne der DAH das neue Selbstbewusstsein deutlich: „Wir nehmen unseren Auftrag, als Interessenvertretung der von HIV bedrohten und betroffenen Männer selbstbewusst wahr. Deshalb wurde die Kampagne mit dem Wissen und den Fähigkeiten des gesamten Verbandes, also unter Einbeziehung der Zielgruppe, entwickelt. Und deshalb werden wir uns auch in Zukunft von niemandem vorschreiben lassen, mit welchen Inhalten und mit welchen Bildern wir unsere Zielgruppe ansprechen.“ [7] Im Oktober 2011 wurde Schatz wieder in den Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe gewählt.[8]

Frühere Tätigkeiten

Vor seiner Tätigkeit als Landesgeschäftsführer war Schatz Leiter des Wahlkreisbüros der Berliner Bundestagsabgeordneten Petra Pau.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Webseite von Carsten Schatz:Zur Person
  2. Führungspersonal der Berliner Linken bestätigt in: Tagesspiegel vom 8. Dezember 2008
  3. LINKE Treptow-Köpenick nominiert die Kandidatinnen und Kandidaten in: DIE LINKE Treptow-Köpenick Abgerufen am 28. März 2011
  4. Gewählte Abgeordnete im Abgeordnetenhaus von Berlin in: Die Landeswahlleiterin für Berlin - Abgerufen am 19. September 2011
  5. Dank in: Homepage, Abgerufen am 19. September 2011
  6. Berliner Wahlen 2011, Pressemitteilung der Landeswahlleiterin vom 28. September 2011
  7. Neuer Empfang zum Start der Kampagne in: IWWIT News vom 15. Oktober 2008
  8. Carsten Schatz wiedergewählt: Deutsche AIDS-Hilfe wählt neuen Bundesvorstand in: Homepage vom 17. Oktober 2011

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