Haus der Stadtgeschichte (Offenbach)

Haus der Stadtgeschichte (Offenbach)

Das Haus der Stadtgeschichte - Museum und Archiv Offenbach am Main ist aus dem Zusammenschluss von Stadtmuseum und Stadtarchiv der Stadt Offenbach am Main hervorgegangen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Bernardbau

Haus der Stadtgeschichte

Das Haus der Stadtgeschichte wurde im Januar 2004 im Bernardbau, dem 1896 fertiggestellten Gebäudekomplex der ehemaligen Tabakfabrik der Offenbacher Gebrüder Bernard eröffnet. Das denkmalgeschützte Gebäude gilt als ein herausragendes Zeugnis historistischer Industriearchitektur innerhalb der Route der Industriekultur Rhein-Main. In der ehemaligen Industriehalle finden nun Wechselausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt. Das Ausstellungsdesign, entworfen von der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main, ist eines der modernsten der Region. Mit seinem anspruchsvollen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm hat sich das Haus als kultureller Pfeiler im östlichen Rhein-Main-Gebiet etabliert.

Schausammlung

Die Schausammlung zeigt die frühesten Funde des späteren Offenbacher Territoriums, steinzeitliche Artefakte und bronze- und eisenzeitliche Funde, ehe die Römerzeit anbricht. Zu den ältesten Funden zählt das Wagengrab aus Offenbach-Rumpenheim. Die Rekonstruktion zeigt die Bestattung eines frühkeltischen Fürsten auf einem vierrädrigen Zeremonialwagen. Zwei Stadtmodelle aus der Zeit um 1800 und 1850, Pläne und großflächige Stadtansichten veranschaulichen die städtebauliche Entwicklung Offenbachs. In der oberen Etage ist das d’Orvillesche Puppenhaus aus dem Jahr 1757 zu sehen, das einen großbürgerlichen Haushalt der Rokokozeit zeigt. Im 18. Jahrhundert erfolgte die Einrichtung mehrerer Fayence-Manufakturen, aus deren Produktion repräsentative Stücke ausgestellt sind. Mit dem Nachbau einer historischen Stangenpresse wird die Tatsache gewürdigt, dass in Offenbach ab 1800 erstmals die Lithografie als Druckverfahren kommerziell angewandt wurde. Lokale Zeugnisse der modernen Industrieentwicklung wie Eisenkunstguss, Lederindustrie oder Tabakverarbeitung ergänzen die wirtschaftsgeschichtliche Präsentation. Multimediale Ausstellungselemente stellen stadtgeschichtlich bedeutsame Fotografien, Filme und Dokumente vor, wie beispielsweise die Privilegien der Offenbacher Hugenotten von 1705 oder die in Offenbach gedruckte Flugschrift „Der Hessische Landbote“ von Georg Büchner (1834).

Kunst der Moderne - Grafische Sammlung

Im rückwärtigen Flügel des Bernardbaus ist die Abteilung Kunst der Moderne und die Grafische Sammlung des Museums auf insgesamt 400 m² eingerichtet, und umfasst neben Ausstellungsflächen auch Depot- und Werkstatträume. Hier wird auch das zentrale Grafikmagazin zu finden sein, das u.a. Werke des Klingspor-Museums und der Internationalen Senefelderstiftung präsentieren wird. Die erste Ausstellung widmete sich Arbeiten aus dem Lebenswerk des Offenbacher Künstlers Erich Martin[2]. Insgesamt 300 Werke aus dem Nachlass Erich Martins haben als Dauerleihgabe ihren Platz im Museum gefunden.

Das Archiv

Das Archiv des Hauses der Stadtgeschichte pflegt den historischen Akten- und Dokumentbestand und hält diesen für stadt- oder familiengeschichtliche Anfragen bereit. Die umfangreiche Bibliothek, die Foto- und die Zeitungssammlungen ergänzen nicht nur die Ausstellungen im Museum, sondern sind Grundlage zahlreicher wissenschaftlicher Forschungen und bilden das historische Gedächtnis der Stadt.

Weblinks

  • [1] Webpräsenz der Stadt Offenbach am Main
  • [2] Kulturportal Hessen

Einzelnachweise

  1. http://www.op-online.de/nachrichten/offenbach/kulturelle-identitaet-569791.html
  2. http://www.op-online.de/nachrichten/kultur/fester-platz-kunst-moderne-1186743.html

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