Hedwig von Brandenburg

Hedwig von Brandenburg
Hedwig von Brandenburg, Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel, Ausschnitt aus einem Familienbildnis

Hedwig von Brandenburg (* 23. Februar 1540 in Cölln; † 21. Oktober 1602 in Wolfenbüttel) war Markgräfin von Brandenburg und durch Heirat Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hedwig war eine Tochter des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. (1505–1571) aus dessen zweiter Ehe mit Hedwig (1513–1573), Tochter des Königs Sigismund I. von Polen.

Sie heiratete am 25. Februar 1560 in Cölln an der Spree Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1528–1589). Das Paar hatte sich am Hof des Markgrafen Johann in Küstrin kennengelernt, wohin Julius vor seinem unberechenbaren Vater geflohen war.

Nach der Versöhnung Julius' mit seinem Vater Heinrich II., der nur widerwillig in die protestantische Heirat seines Sohnes eingewilligt hatte, erhielt das Paar Schloss Hessen und Schladen als Wohnsitz übereignet. Nachdem Julius ältere Brüder in der Schlacht bei Sievershausen gefallen waren, soll Heinrich II. auf Schloss Hessen erschienen sein und sich Zutritt zum Zimmer seiner Schwiegertochter verschafft haben, den von ihr gerade geborenen Sohn aus der Wiege genommen und ausgerufen haben: “Du sasst nu min leiwe Son sin.[1]

Später wandte sich Julius von seiner Gemahlin ab, als er unter den betrügerischen Einfluss des Philipp Sömmering und der Anne Marie Schulfermanns („Schlüter-Liese“) geriet.[2] Hedwig wurde als fromm und bescheiden beschrieben, die sich mit Vorliebe häuslichen Tätigkeiten widmete.[3]

Der Theologe Stephan Prätorius widmete Hedwig seine 1598 erschienene Schrift „Der Witwen Trost“.[4]

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Hedwig folgende Kinder:

∞ 1577 Herzog Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast (1545–1592)
∞ 1. 1585 Prinzessin Dorothea von Sachsen (1563–1587)
∞ 2. 1590 Prinzessin Elisabeth von Dänemark (1573–1625)
∞ 1582 Herzog Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547–1619)
∞ 1. 1583 Graf Adolf XIII. von Holstein-Schauenburg († 1601)
∞ 2. 1604 Herzog Christoph von Braunschweig-Harburg († 1606)
∞ 1621 Herzog Otto III. von Braunschweig-Harburg (1572–1641)

Literatur

  • Inge Mager: Die Konkordienformel im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, Vandenhoeck & Ruprecht, 1993, S. 22 f.

Einzelnachweise

  1. O. von Heinemann: Das Königreich Hannover und das Herzogthum Braunschweig, 1858, S. 254
  2. Carl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Teil 5, Hoffman und Campe, 1854, S. 281
  3. Pernille Arenfeldt, Regina Schulte, Xenia von Tippelskirch: Der Körper der Königin: Geschlecht und Herrschaft in der höfischen Welt, Campus Verlag, 2002, S. 141
  4. Eckhard Düker: Freudenchristentum: Der Erbauungsschriftsteller Stephan Praetorius, Vandenhoeck & Ruprecht, 2003, S. 123

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