Heike Knortz

Heike Knortz

Heike Knortz (* 10. Februar 1962 in Gießen) ist eine deutsche Wirtschaftshistorikerin und Hochschullehrerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Knortz studierte an der Rheinisch-Westfälisch-Technischen Hochschule Aachen und der Philipps-Universität Marburg Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Politische Wissenschaft.[1] 1988 trat sie eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität der Bundeswehr Hamburg an, wo sie 1992 mit einer Studie zur Wirtschaftlichen Demobilmachung 1918/22 am Beispiel des Rhein-Main-Gebietes zur Dr. phil. promoviert wurde. 1993 wechselte sie als Akademische Oberrätin an das Institut für Sozialwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. 2004 habilitierte sie sich dort mit einer Arbeit zum Innovationsmanagement in der DDR 1973/79-1989. Mittlerweile ist sie zur außerplanmäßigen Professorin für Wirtschaftsgeschichte ernannt worden.

Den Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit bildet die Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts. Knortz forscht zu Fragen der Binnenwährungen und Zahlungsbilanzdefizite und untersucht Haushaltsbücher als Quellen zur deutschen Konsum- und Kulturgeschichte. Weitere Arbeiten widmen sich der Thematik der „Gastarbeiter als Motor der frühen europäischen, wirtschaftlichen Integration“, der „passive Gestaltungsmacht der DDR-Belegschaften“[2] sowie der Problematik des modernen Antisemitismus als besonderer Form der Fremdenfeindlichkeit.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Wirtschaftliche Demobilmachung 1918/22. Das Beispiel Rhein-Main-Gebiet, Frankfurt/Main, u.a. 1992. (=Studien zur Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 4).
  • Ökonomische Integration und Desintegration am Oberrhein. Eine clustertheoretisch-wirtschaftshistorische Analyse zum Europa der Regionen, Frankfurt/Main u.a. 2003 (=Studien zur Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 13)
  • Innovationsmanagement in der DDR 1973/79-1989: Der sozialistische Manager zwischen ökonomischen Herausforderungen und Systemblockaden, Berlin 2004 (=Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 79)
  • Diplomatische Tauschgeschäfte. „Gastarbeiter“ in der westdeutschen Diplomatie und Beschäftigungspolitik 1953-1973, Köln/Weimar/Wien 2008 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
  • Wirtschaftsgeschichte der Weimarer Republik. Eine Einführung in Ökonomie und Gesellschaft der ersten Deutschen Republik, UTB-Lehrbuch, Göttingen 2010
Herausgeberschaft
  • Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Ein interdisziplinärer Diskussionsbeitrag, Frankfurt/Main u.a. 1994

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2011. De Gruyter, Berlin 2011, Bd. 2, S. 2127.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Autorenangaben auf der Website des Verlags Peter Lang, abgerufen am 7. August 2011.
  2. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2011, S. 2127
  3. Der moderne Antisemitismus als besondere Form der Fremdenfeindlichkeit, in: Heike Knortz (Hrsg.): Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Ein interdisziplinärer Diskussionsbeitrag. Frankfurt/Main, u.a. 1994. S. 13-31

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