Heinrich Thormann

Heinrich Thormann

Heinrich Thormann (* 18. April 1816 in Wismar; † 15. Februar 1890 ebenda; vollständiger Name: Heinrich Gustav Thormann) war ein deutscher Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn eines Kaufmanns und Pelzers erhielt Thormann seine Ausbildung zum Architekten an der Allgemeinen Berliner Bauschule, der späteren Bauakademie. Nach Abschluss seines Studiums kehrte er nach Wismar zurück und gehörte im 19. Jahrhundert zu den führenden Gutshausarchitekten in Mecklenburg.

Verheiratet war er mit Mathilde Reimers, der Tochter eines praktischen Arztes aus Reinfeld in Holstein. Sie hatten sechs Söhne und drei Töchter und wohnten in der selbst erbauten Villa am Lindengarten, dem späteren Offizierskasino 1890 (Bauhofstraße 2) in Wismar.

Nach seinem Tode vermachte er der Stadt Wismar Geld für eine Stiftung mit dem Zweck, „hiesigen jungen Handwerkern den Besuch einer Fachschule“ zu erleichtern.

Werk

  • 1838 Entwurf für das neue Gestühl der Wismarer Marienkirche[1]
  • 1842 Schauspielhaus Wismar [2]
  • 1842 Herrenhaus Groß Luckow für Familie von Maltzan
  • 1850 Herrenhaus Gresse bei Boizenburg für Familie Albertus Freiherr von Ohlendorff
  • 1852 Postamt nebst Postlocal mit Wohnungen für den Postmeister und die Prediger-Witwe in Dobbertin
  • 1852 Scheune für das Klostergut in Neuhof bei Dobbertin
  • 1854 bis 1857 neugotischer Innenausbau der Kirche des Klosters Dobbertin
  • 1859 bis 1861 Gutshaus Alt Vorwerk für Familie von Oertzen
  • 1860 neugotisches Herrenhaus Gamehl für Franz von Stralendorff
  • 1860 nördlicher Flügel der Großen Stadtschule in Wismar
  • 1861 Sanierung Wasserkunst Wismar mit Erneuerung der gusseisernen Leitung
  • 1864 Gutshaus Hohen Niendorf, wurde 1912 von Baurat Hamann umgebaut
  • 1869 Planung für das neue Rathaus von Laage (Fertigstellung 1872)
  • 1869 bis 1870 Herrenhaus in Viecheln bei Gnoien
  • 1872 Umbau der Kirche Deyelsdorf im Stil der Neorenaissance
  • Nach 1879 Restaurierung des (schwedischen) Kommandantenhauses, Am Markt 15 in Wismar, für seinen Bruder, den Kaufmann David Thormann. Durch diese Sanierung wurde das Erscheinungsbild aus der Entstehungszeit des Hauses (ndl. Renaissance) wieder hergestellt. Seit 1930 Sparkasse
  • 1882 Neubau des Gutshauses der Familie Hüniken in Weitendorf

Literatur

  • Felix E. Lüdemann: Heinrich Gustav Thormann 1816–1890. Wismarer Privatarchitekt maßgeblicher Landbaukunst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mecklenburg-Vorpommern.

Weblinks

 Commons: Heinrich Thormann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Im Zweiten Weltkrieg zerstört?, vgl. Schlie S. 38.
  2. Andreas-Praefcke.de

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