Hermann Arnold (Arzt)

Hermann Arnold (Arzt)

Hermann Arnold (* 18. April 1912 in Alsenz; † 28. November 2005 in Landau in der Pfalz) war ein deutscher Medizinalbeamter, der vor allem als Autor zu „Zigeunern“, „Zigeunermischlingen“ (Arnold), „Asozialen“ und regionalgeschichtlichen Darstellungen zu Juden und Räuberbanden bekannt geworden ist. Seine Publikationen und seine Beratertätigkeit als „Zigeunerexperte“ standen in einer Kontinuität zur NS-Zigeunerforschung Robert Ritters, was seit etwa 1980 wissenschaftlich und politisch kritisiert wurde. Arnold nutzte den Sprachschatz des NS-Staates und forderte eine Steuerung der Bevölkerungspolitik durch Eugenik.

Inhaltsverzeichnis

Jugend und Bildung

Landau (Postkarte um 1903)

Außer dürren Angaben über den Beruf des Vaters und die Schulbildung ist über Arnolds Jugend nichts bekannt. Er wurde am 18. April 1912 als Sohn des Distriktarztes Alfred Arnold in Alsenz/Pfalz geboren. Er besuchte dort 1918 die Volksschule und von 1922 bis 1931 das Humanistische Gymnasium in Landau/Pfalz.[1]

Medizinstudium, C-Waffenforschung und Militärarzt (1932-1945)

Sein Studium der Medizin begann Arnold in München an der Ludwig-Maximilians-Universität und wechselte nach 4 Semestern zur Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er Ende des Sommersemesters 1933 seine ärztliche Vorprüfung absolvierte. Im Wintersemester 1933/34 setzte er das Studium an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel fort.[1]

Ab April 1934 nahm Arnold die Tätigkeit als Fahnenjunker beim Sanitätskorps der Reichswehr auf.[1] Seine Waffenausbildung erfolgte in Tübingen, wo er zugleich Vorlesungen besuchen konnte.[1] Im November 1934 wurde er an die Militärärztlichen Akademie in Berlin abkommandiert, wo er bis zur medizinischen Staatsprüfung im September 1936 sein Studium fortsetzte.[1] Die Kaiser-Wilhelm-Akademie war 1919 aufgrund des Versailler Vertrages aufgelöst und am 1. Oktober 1934 durch die Nationalsozialisten als „Militärärztliche Akademie“ wieder eröffnet worden. Arnolds Approbation erfolgte am 29. September 1937.[1] Die Dissertation unter dem Titel "Beiträge zur Pathologie der Augenschädigung durch Dichlordiäthylsulfid auf Grund von Tierversuchen"[1] behandelte die Auswirkungen des chemische Kampfstoffs Senfgas. Die Gutachter waren der Giftgasexperte Otto Muntsch und der Pathologe Max Löhlein.[2] Arnold wird Oberfeldarzt an der Militärärztlichen Akademie.[1]

Über die weiteren Lebensumstände und Tätigkeiten 1937 bis 1939 ist wenig bekannt, da es keine Unterlagen gibt; auch die Promotionsakte fehlt. Von August 1939 bis 1945 war er Militärarzt, (Oberarzt, Stabsarzt, Oberstabsarzt) an verschiedenen schlecht belegten Einsatzorten, z.T. in Zusammenhang mit auf Chemiewaffen spezialisierten Truppenteilen.[3]

In der Bundesrepublik

Nach 1945 arbeitete Arnold als Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Landau/Pfalz.[4] 1971 berief ihn die Universität Saarbrücken zum Außerplanmäßigen Professor für Sozialhygiene.[5] Bis 1974 war er Amtsarzt in Landau.

In seiner Funktion als Keisarzt fungierte er 1947 als Experte für die Ernährungssituation in Landau. Er war bei der Organisation von Hilfslieferungen amerikanischer Mennoniten und bei Schulspeisungen beteiligt.[6]

Der "Zigeunerexperte" 1950-2005

Ritter und Justin bei Erfassungsarbeiten (Zwangsweise Blutabnahme) des RHF im April 1938 in der Pfalz (Aufnahme RHF)

Wie Arnold zum Thema "Zigeuner- und Asozialenforschung" kam ist ungeklärt. Sicher ist, dass er nicht der von Robert Ritter geleiteten Rassenhygienischen Forschungsstelle (RHF) angehört hat.[7] Ein persönlicher Kontakt mit Eva Justin (ehemals RHF) kann - laut Hohmann - für die Jahre 1947/48 angenommen werden, Justin ging davon aus, dass Ritter und Arnold sich aus der Vorkriegszeit kannten.[8] Über Kontakte zwischen Ritter und Arnold vor 1945 existieren keine schriftlichen Quellen. Möglich wäre zum einen eine Begegnung in Tübingen, wo Arnold bis 1934 und Ritter bis 1936 lebten oder in Berlin wo danach beide arbeiteten. Die dritte Möglichkeit besteht in einer Beteiligung Arnolds an den Erfassungen der RHF 1938 oder später. Hierzu liegen mehrere eidesstattliche Versicherungen überlebender süddeutscher Sinti vor, die Arnold in Begleitung von Mitarbeitern der RHF gesehen haben wollen.[8] Diese hatten vor Gericht keinen Bestand.[9] Arnold selbst hat über seine Verbindung vor 1945 geschwiegen.[7]

Nach dem Tod Ritters 1951 beginnt Arnold zum Themenschwerpunkt "Vaganten", "Gauner", "Räuberbanden", "Asoziale", "Zigeuner", "Zigeunermischlinge" zu publizieren.[8] Die meisten und umfangreichsten Arbeiten erscheinen Anfang der fünfziger bis mitte der siebziger Jahre.[8] Die Publikationen Arnolds setzen dabei die kriminalbiologische und rassenhygienischen Paradigmen der NS-Zigeunerforschung fort und haben das von Ritters RHF gesammelte "Material" als Grundlage. So nutzte er etwa für seine 1958 vom Bundesinnenministerium herausgegebenen „Untersuchungen zum Vagantenproblem“ die „Sippentafeln" aus der RHF.[10] Mit Unterstützung des Bundesinnenministeriums wurde 1962 eine „Dokumentationsstelle für nichtsesshafte Personen“ unter der Leitung von Herrmann Arnold gegründet. Sie war der „Deutschen Akademie für Bevölkerungswissenschaft“ in Hamburg angegliedert.[11] 1961 versuchte er vergeblich ein Forschungsprojekt zu etablieren, bei dem „indische Wandervölker, Buschmänner und Zigeuner sowie deren ,Bastarde’ (hybrid group) in ihrem sozialen Verhalten" verglichen werden sollten, um Spekulationen von gemeinsamen Erbcharakteristika nachzugehen.[12] 1960 bezeichnet er Zigeuner als "Gemeinschaftsfremde (Asoziale)", deren alte "Züchtungskreise" besonders in Süddeutschland erhalten geblieben seien.[13] Die Heirat mit Mitgliedern der "Wirtsvölker" entfessele die "Fruchtbarkeit der Nachkommen.[14]

Reichsakten in Privathand

Die von der RHF unter Leitung von Ritter erstellten Personenakten, Genealogien, Fotos und anthropometrisches Material, der Zentralrat der Sinti und Roma nennt sie "Planungsunterlagen des Völkermordes" blieb nicht im Besitz des Reichsgesundheitsamtes dessen Teil die RHF war, sondern wurde schon vor Kriegsende von Ritter und Mitarbeitern nach Süddeutschland ausgelagert. Nach 1945 erfolgte nicht die selbstverständliche Abgabe an ein staatliches Archiv, sondern Ritter und Justin verteilten sie an Privatpersonen wie die Tübinger Anthropologin Sophie Ehrhardt (ehemals RHF) und die Landfahrerstelle der Münchener Polizei, die von Spezialisten der NS-Zeit besetzt war. Arnold hatte aus München Akten der RHF erhalten.[15] Die Landfahrerstelle der Münchener Polizei wurde 1970 wegen Grundgesetzwidrigkeit aufgelöst.[16] Stammbäume und andere Materialien der RHF erreichten ab den fünfziger Jahren Arnold.[17][18] 1979 begannen Proteste des gegen den Verbleib der RHF-Materialien in Privathand.[19] Teil dieses Protestes waren Gerichts- und Disziplinarverfahren gegen Archivare und Professoren. Das zeigte langsam Wirkung. Arnold gab nach Besuch eines Mitarbeiters des Bundesarchivs 1981 die Akten nicht an das eigentlich zuständige Bundesarchiv, sondern an das Anthropologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz weiter.[19] Von hier wurden sie an das Archiv der Universität Tübingen verfrachtet.[20] Eine Besetzung des Tübinger Archivs führte 1982 zur Abgabe an das Bundesarchiv in Koblenz.[20][21]

Ritter und Justin als Dauerquellen seiner Publikationen

Nicht nur das Material der RHF wird genutzt, sondern auch die Publikationen und Wertungen der Mitarbeiter als angeblich seriöse Literatur mit gültigen kriminalbiologischen Thesen. Hier nur einige Beispiele: Justins Dissertation wird mehrfach etwa in seiner Publikation über die Hannikel-Bande ebenso wie Schriften Ritters genutzt.[22] Auch für sein Werk: "Vaganten, Komödianten, Fieranten, und Briganten; Untersuchungen zum Vagantenproblem an vagierenden Bevölkerungsgruppen vorwiegend der Pfalz"(1958), zu dem Otmar Freiherr von Verschuer das Vorwort schrieb, sind Ritter, Justin und weitere Mitarbeiter der RHF bereits im Vorwort als eine bedeutende Quelle, in deren Tradition sich Arnold stellt, erwähnt,[23] er zitiert sogar Ritter wörtlich, ohne dieses allerdings auszuweisen.[23] Arnolds Publikation "Bevölkerungsbiologische Beobachtungen an Sippenwanderern" (1960) fußt teilweise auf Ritters Habilitation "Ein Menschenschlag" von 1937, [24] die "Zur Frage der Fruchtbarkeit von Zigeunern, Zigeunermischlingsgruppen und anderen Sozialen Isolaten" (1967) wertet neben weiteren Publikationen aus der NS Zeit auch unveröffentlichten Genealogien der RHF aus.[25]

Das Buch: "Die Zigeuner" (1965)

Eines der auflagenstärksten Bücher Arnolds dürfte: Die Zigeuner: Herkunft und Leben im deutschen Sprachgebiet (1965) sein, das in einer Zeit entstand, als er noch kein umstrittener Experte war. Über 60% der Fotos die Arnold in "Die Zigeuner" verwendet stammen aus dem Bestand der RHF, der als "Archiv des Autors" verschleiert wird (Beispiele siehe Bildgalerie).[26] Viele der Fotos entstanden bei Erfassungsaktionen der RHF. Arnold ändert oder lässt die Datierungen, die in die NS-Zeit verwiesen hätten, weg und unterschlägt grundsätzlich den Kontext in und für den die Bilder gemacht wurden. In dem Buch machen Publikationen aus der NS-Zeit 50% der Quellen aus, in einzelnen Kapiteln sind es 2/3.[26] Bei den Tabellen stammen 3/4 von NS-Zigannologen.[26] Inhaltlich knüpft Arnold eng an Ritter an, verwendet in Teilen die gleichen Vorstellungen und Formulierungen.[27]

Das fast 40 Seiten starke Kapitel "Psychologie und Anthropologie" ist vergleichbaren NS-Veröffentlichungen ähnlich, auch da, wo es sie nicht als Quelle nutzt. Arnold attestiert "Zigeunern" mangelnde "intellektuelle Fähigkeiten" (S. 258), "Primitivität" (S. 258), untersuchte Stichproben seien zur Hälfte "schwachbegabt", in Teilen "ausgesprochen schwachsinnig" (S. 258). Versuche der pädagogischen Hilfe seinen bisher unbefriedigend. Besonders wertvoll seien Untersuchungen über "artfremd erzogene", d.h. in Erziehungsanstalten oder Pflegestellen untergebrachte "Zigeunerkinder" (S. 259). Als Quelle dient wieder Justins Dissertation, die er über mehrere Seiten distanzlos zitiert (S. 259-262). Justins Forderung nach rassenhygienisch motivierter Zwangssterilisation unterschlägt er. Offen sei bisher die Frage, "ob beim Zigeunerkind [...] ein genetisches Element durchschlägt und eine Bildungsgrenze setzt." (S. 262) Im anthropologischen Teil vergleicht er in verschiedenen Merkmalen "Europäische Wirtsvölker" mit ">Echten< Zigeunern" (S. 268) und macht sich Gedanken über Vermischung. Grundlage sind die "Begutachtungen" von 28.607 Personen, die der RHF, von Arnold "Zigeunerstelle beim Reichsgesundheitsamt" genannt, gemeldet wurden (S. 268). "Ob wir Zigeuner als urtümliche Sammler und primitive Handwerker betrachten, die wirtschaftlich noch auf einer Kindheitsstufe der Menschheit stehen oder als eine mutativ entstandene entwicklungsfähige Spielart der Gattung Mensch (Ritter S. 156), ist eine unerhebliche Alternativfrage." (S. 270) Der restliche körperliche Merkmale umfassende Vergleich beruht auf zwei Dissertationen aus der NS-Zeit, auf Gerhart Steins (zeitweise RHF) "Zur Psychologie und Anthropologie der Zigeuner in Deutschland“ (1941) und G. Wagners: "Rassenbiologische Beobachtungen an Zigeunern und Zigeunerzwillingen" (1943).

Arnold entlastet die NS-Zigeunerforscher auch vor Gericht

Deportation Mai 1940, Sinti unter Polizeibewachung in der Festung Hohenasperg. Bei dieser Deportation begutachtete Adolf Würth von der RHF die Opfer (Bild der RHF)
Adolf Würth mit Eva Justin bei Messung in einer Polizeidienststelle. (Bild der RHF)
Mitarbeiter der RHF in Polizeibegleitung auf einem Schaustellerplatz in Hamburg. (Bild der RHF)

1959 wird Justin von überlebenden Sinti wegen Freiheitsberaubung im Amt mit Todesfolge angezeigt. Arnold wird gewichtigster Entlastungszeuge. Er führt aus, dass Justins Doktorarbeit über „artfremd erzogenen Zigeunerkinder“, in der sie die Zwangssterilisierung forderte und deren "Probanden" (Sinti-Kinder von Mulfingen) nach Abschluss der Arbeit ins KZ Auschwitz eingewiesen wurden, nichts mehr bewirkt habe. Aus Ritters Arbeiten habe er entnommen, dass Justin mit der Verfolgung der Zigeuner nicht das geringste zu tun gehabt habe.[28]

1965 folgert Arnold aus der Tatsache, dass weder bei Ritter noch Justin ein gerichtliches oder disziplinarrechtliches Verfahren Erfolg hatte, das "Ritter und seine Mitarbeiter sich keiner Verbrechen schuldig gemacht haben."[29] Ritter sei stattdessen "wie jeder echte Forscher [...] in sein Studienobjekt verliebt" gewesen, "Er wollte das traditionelle Zigeunertum erhalten. Das Intrigenspiel der Mächtigen seiner Zeit machte es schwer, ein solches Ziel direkt anzustreben. [...] Entscheidend bleibt letzten Endes, dass die Ergebnisse der Ritterschen Forschung nicht zur Vernichtung der Zigeuner beigetragen haben, sondern Differenzierungen der staatlichen Zigeunerpolitik zur Folge hatten, die die Vernichtung eines großen Teils der Zigeuner verzögert und wohl auch verhindert haben."[30] Kritiker halten das für Schutzbehauptungen. Ritter hatte in seinen Publikationen die "Unschädlichmachung von Primitiven", die "vorbeugende Unterbringung in Arbeitslagern" und die "Unfruchtbarmachung" gefordert.[31] Auch Arnolds Verteidigung, Ritter habe 1941 mit der Zigeunerforschung aufgehört weil "die Absichten Himmlers eine humane Behandlung der Zigeuner ausschlossen"[30], wird von den weiter laufenden Rassengutachten (belegt ist ein Gutachten vom 29. März 1944) widerlegt.[31] Arnold selbst hatte an anderer Stelle des Buches vermerkt, dass die RHF noch 1943 gearbeitet hat.[32][31]

Auch gegen weitere RHF-Mitarbeiter: Ehrhardt, Adolf Würth und Ruth Kellermann kam es zu erfolglosen Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zum Mord.[33] Arnold bedauerte 1989 diese Verfahren. Sie hätten unnötige Kosten verursacht und bei den Verdächtigen "Leid [...] angerichtet".[33]

Bewertung des Völkermordes (Porajmos) durch Arnold

Arnold leugnet nicht die Ermordung zahlreicher Roma im Dritten Reich.[34] Er bezweifelt aber die Zahl der Opfer.[35] Er verneint an vielen Stellen seiner Werke eine rassische Verfolgung. Stattdessen interpretiert er die Verfolgung als kriminalpolitisch oder rassenhygienisch[36] bzw. "erbärztliche Verbrechensbekämpfung"[37] oder bezeichnet die "Abschiebung der Zigeuner nach Polen" (gemeint ist die Maideportation) als "relativ human".[34] Arnold rechtfertigt die Forderung der Sterilisation der "Zigeunermischlinge".[36] Alle Parallelen - so urteilt Mathias Winter - zwischen dem Völkermord an Juden und dem Völkermord an Sinti und Roma würden von Arnold "blind geleugnet", rassistische Sondergesetze legitimiert.[38] Diese Interpretation hatte nicht nur ideologische Wirkungen, sondern behinderte die Wiedergutmachung der Opfer.

Datenselektion durch Arnold

Erich Renner weist 1988 Arnold am Beispiel der Sinti aus Eußerthal in der Pfalz nach, wie Arnold durch Datenmanipulation seine These glaubhaft zu machen versucht, die heutigen Pfälzer Sinti - wie, so die Generalthese, die meisten mitteleuropäischen Sinti - seien die Nachfahren ("Mischlinge") aus "Stammeszigeunern" und "kriminellen Vaganten" des 18. Jahrhundert. Arnold hat laut Renner auch gegen die Faktenlage die Kontinuität einzelner Familien an einem Ort verfälscht in dem er ihre seit Mitte des 18. Jahrhundert belegte Anwesenheit erst seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angibt. Renner nutzt dazu die gleichen Archivalien, die schon Arnold als Quelle gedient hatten.[39]

Im Netz der alten Wissenschaftler

Gute persönliche Beziehungen pflegte Arnold sowohl zum Anthropologischen Institut in Mainz, zu Justin und zu Ehrhard. Mit Mitarbeitern des Mainzer Institutes führte er gemeinsame Untersuchungen durch und publizierte mehrfach in der von Institutsangehörigen herausgegebenen Zeitschrift Homo.

Proteste der Bürgerrechtsbewegung: das Ende des anerkannten Zigeunerexperten

Ab 1979 organisierten Sinti eine erfolgreiche Bürgerrechtsbewegung, [40] zu deren Aktionen auch die Skandalisierung der Zigeunerforschung nach 1945, besonders die von Arnold, und der Verbleib der Akten der RHF gehörten.[41] Bis zu den Protesten der Bürgerrechtsbewegung war Arnold ein anerkannter "Zigeunerexperte", u. a. beim Bundesinnenministerium, beim Bundesfamilienministerium, beim Bundeskriminalamt, der Caritas, dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, der katholischen Zigeuner- und Nomadenfürsorge sowie bei Polizei und verschiedenen Ärzte- und Wohlfahrtszeitschriften.[42] In der Sicht Arnolds stellten die Proteste den Beginn einer langjährigen Verleumdungskampagne dar.[43] Den von der Bürgerrechtsbewegung erhobenen Vorwurf von "Rassismus"[44] und "NS-Jargon"[44], der z.B. an seinem Buch "Die Zigeuner" von 1965 festgemacht wurde hielt er für unbegründet, er habe nur im damals gebräuchlichen "Jargon der Anthropologen" geschrieben, der allerdings seither "aus der akademischen Mode gekommen sei."[44] Arnold klagte dagegen und verlor. Das Gericht stellte fest: Er habe "die Verbindung zwischen Zigeunern und anderen Asozialen - in einer ganz offenkundig dem Sprachschatz des NS-Staates entsprechenden Weise - her(ge)stellt und sich ... mit Methoden einer Steuerung der Bevölkerungspolitik durch ...'Eugenik' befaßt (noch 1979!) ..." [45]

Andere Themen Arnolds

Arnold beschäftigte sich auch mit weiteren Themen, die im Rahmen einer eugenisch motivierten Bevölkerungspolitik relevant sind. 1947 soll Arnold, so Volkmar Weiss auf einer Webseite, einen Dienst organisiert haben, der junge Deutsche von einer Bewerbung in der Fremdenlegion abhalten sollte.[5] 1976 machte er sich in der rechtsextremistischen Zeitung Nation Europa Gedanken über die zu hohe Geburtenrate von "Zigeunern" und die sinkende Geburtenrate bei Deutschen, die den Wohlstand gefährde.[46] 1988 dachte er über Ungleichverteilung von Schwangerschaftsabbrüchen nach, bei denen er eine schichtspezifische und Unterschiede in der "genetisch bedingten Begabung" bemerkt haben wollte.[47]

Mitgliedschaften

  • Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften[48]
  • Deutschen Akademie für Bevölkerungswissenschaft

Literatur

  • Joachim S. Hohmann: Geschichte der Zigeunerverfolgung in Deutschland. Peter Lang, Frankfurt a. M. 1988
  • Ders.: Robert Ritter und die Erben der Kriminalbiologie. "Zigeunerforschung" im Nationalsozialismus. Frankfurt a. M. 1991
  • Ders.: Die Forschungen des „Zigeunerexperten“ Hermann Arnold, in: "1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts" 10 (1995), H. 3, S. 35-49
  • Ute Koch: Herstellung und Reproduktion sozialer Grenzen. Roma in einer westdeutschen Großstadt. VS Verlag, Wiesbaden 2005
  • Matthias Winter: Kontinuitäten in der deutschen Zigeunerforschung und Zigeunerpolitik. In: Feinderklärung und Prävention. (Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, Bd. 6), Westberlin 1988, S. 135-152
  • Gilad Margalit: Zigeunerpolitik und Zigeunerdiskurs im Deutschland der Nachkriegszeit. In: Michael Zimmermann (Hrsg.): Zwischen Erziehung und Vernichtung. Zigeunerpolitik und Zigeunerforschung im Europa des 20. Jahrhunderts. Franz Steiner, Stuttgart 2007, S. 483-509
  • Karola Fings/Frank Sparing: Vertuscht, verleugnet, versteckt. Akten zur NS-Verfolgung von Sinti und Roma. In: Beiträge zur Nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, 12 (1995), S. 181-201
  • Fritz Greußing: Kontinuität der NS-Zigeunerforschung. In: Sinti und Roma. Ein Volk auf dem Weg zu sich selbst. (Materialien zum internationalen Kulturaustausch, Bd. 17, hrsgg. vom Institut für Auslandsbeziehungen), Stuttgart 1981, S. 385-392

Schriften (Auswahl)

  • Beiträge zur Pathologie der Augenschädigung durch Dichlordiäthylsulfid auf Grund von Tierversuchen. Rinck, 1937
  • Zur Problematik der Belegung von Barackenlagern mit Asozialen. In: Zs. Städtehygiene, 8, 1954, S. 190
  • Das Vagantenunwesen in der Pfalz während des 18. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Bevölkerungskunde der Pfalz. in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz, 55, 1957, S. 117-152
  • Vaganten, Komödianten, Fieranten, und Briganten. Untersuchungen zum Vagantenproblem an vagierenden Bevölkerungsgruppen, vorwiegend der Pfalz. Schriftenreihe aus dem Gebiete des öffentlichen Gesundheitswesens, Heft 9. Thieme, Stuttgart 1958
  • Bevölkerungsbiologische Beobachtungen an Sippenwanderern. in: Zs. Homo 1960
  • The Gypsy Gene. in: Journal of the Gypsy Lore Society JGLS 3, 40, 1961 (weitere Art. des A. 1967, 1970 in dieser Zs.)
  • Lieder deutscher Zigeuner. in Archiv für Völkerkunde 16, 1961, S. 4 - 22
  • Wer ist Zigeuner?. in Zeitschrift für Ethnologie, Jg. 87, 1, 1962
  • Die Entwicklung des Fürsorgewesens in der Pfalz von der Französischen Revolution bis zum Jahre 1869. in Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz 60, 1962, S. 116 - 131
  • Soziale Isolate im Mosel-Saar-Nahe-Raum. Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde des Saarlandes, 10. Saarbrücken 1964
  • Zigeuner: Herkunft und Leben der Stämme im deutschen Sprachgebiet. Walter, Olten 1965
    • Rezension von Bernard J. Gilliat-Smith in Journal of the Gypsy Lore Society JGLS, 3. Reihe, Jg. 45, 1966, S. 139 - 142
  • Some Observations On Turkish and Persian Gypsies. in Journal of the Gypsy Lore Society JGLS, 3. Reihe, Jg. 46, Parts 3-4, 1967
  • Von den Juden in der Pfalz. Reihe: Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 56. Speyer 1967
  • Zur Frage der Fruchtbarkeit von Zigeunern, Zigeunermischlingsgruppen und anderen sozialen Isolaten. in Zs. Homo 1967
  • Die Neumühler. Beschreibung einer sozial isolierten Bevölkerungsgruppe. Reihe: Mitteilungen der Pollichia, 3, Bd. 14. Pfalzmuseum für Naturkunde, Bad Dürkheim 1967, S. 56 - 93
  • On the assimilation of Gypsy populations and speech in Central Europe. Journal of the Gypsy Lore Society JGLS, 3. Reihe, Jg. 49, S. 61 - 64
  • Hunger. Beiträge zur Sozialhygiene der chronischen Unterernährung. Universität des Saarlandes, Saarbrücken 1971
  • Ein Menschenalter danach. Anmerkungen zur Geschichtsschreibung der Zigeunerverfolgung. Mainz 1977
  • Materialien zu qualitativen Aspekten des Bevölkerungsprozesses. Als Ms. vervielfältigt. Selbstverlag, 1978
  • Fahrendes Volk. Neustadt an der Weinstraße 1980
  • Fahrendes Volk. Randgruppen des Zigeunervolkes. 2. üb. Aufl. Pfälzische Verlagsanstalt, Landau in der Pfalz 1983
  • Armut und Armenwesen 1846 - 1854. In: Zs. Pfälzer Heimat, 38. 1987, S. 166f.
  • Juden in der Pfalz. Vom Leben pfälzischer Juden. Pfälzische Verlagsanstalt, Landau 1987
  • Medizin und Ethik. Problemfeld Eugenik. Reihe: Zeitgeschichtliche Bibliothek 4, Hg. Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt. Mut-Verlag Asendorf 1988 (einschlägiger Verlag)
  • Die NS-Zigeunerverfolgung. Ihre Ausdeutung und Ausbeutung. Aschaffenburg o. J. (ca. 1989/1990)
  • Waren es Vorfahren von Anne Frank? Die Geschichte der jüdischen Familie Frank-Loeb aus Landau. - In Tribüne (Zeitschrift), H. 116 = N. F. 29, 1990, S. 100, 102-103
  • Grabsteingedichte auf südpfälzischen Friedhöfen. Als Ms. vervielfältigt. Selbstverlag, Landau 1991
  • Die Judenfriedhöfe der Südpfalz und ihre Grabdenkmäler. Als Ms. vervielfältigt. Landau 1991
  • Wahre Geschichten von Räuberbanden in der Pfalz 1750 - 1992. 1992
  • Künstler und Kunsthandwerker im Landauer Gebiet im 18. Jahrhundert. Pfälzer Kunst, Landau 1993
  • Von Pirmasens aus die Pfalz und Württemberg unsicher gemacht. Zwischen 1764 und 1786 raubte und mordete die Hannikel-Bande nicht nur im Amt Lemberg. Pirmasenser Zeitung, Jg. 164 , #204 vom 2. September 1994, S. 14
  • Wahre Geschichten von Räuberbanden in der Pfalz 1750 - 1992. Karl-Heinz Gerster, Aschaffenburg [1994]
  • Bevölkerungswissenschaft 1952 - 1995. Vom Niedergang einer politiknahen Disziplin. Landau 1996
  • Jüdisches Leben in der Stadt Landau und der Südpfalz 1780-1933. Landau 2000
  • Sinti und Roma: von der Zigeunertragödie zur Politkomödie. Pfälzer Kunst, Landau 2000
  • als Kompilator: Pfälzer Stückelcher. Anekdoten aus der Pfalz. Selbstverlag, 2005

Nachlass/Archivalien

Anmerkungen

  1. a b c d e f g h Hohmann 1991, S. 351
  2. Hohmann 1991, S.351; Vorname ergänzt nach: Muntsch, Otto Dr. med.: Leitfaden der Pathologie und Therapie der Kampfstofferkrankungen. Ärztlich-biologische Untersuchungen. 5. Auflage. Georg Thieme, Leipzig 1939
  3. Hohmann 1991, S. 351-352
  4. hsr-trans.zhsf.uni-koeln.de: Alexander Pinwinkler: „Bevölkerungsgeschichte“ in der frühen Bundesrepublik Deutschland: Konzeptionelle und - institutionengeschichtliche Aspekte. Erich Keyser und Wolfgang Köllmann im Vergleich., Historical Social Research, Vol. 31 — 2006 — No. 4, 64-100 (PDF 680kB)
  5. a b google.com: Vorahnung der Leipziger Jedenmontagsrevolution 1989/90, Brief von Volkmar Weiss (Leipzig) an Hermann Arnold (Landau/Pfalz), 5. August 1989
  6. Falko Heinz: Landau in der Pfalz unter französischer Besatzung 1945 - 1949. Peter Lang, 2008, S. 202f. Ein Dr. Arnold war 1945 in Landau auch Vorsitzender der Entnazifizierungsspruchkammer. ebd. Seite 311
  7. a b Hohmann 1991, S. 353
  8. a b c d Hohmann 1991, S. 355
  9. Arnold o.J. (=1989/90), S. 104-105
  10. Winter 1988, S. 146
  11. Fings/Sparing 1995, S. 184
  12. Margalit 2007, S. 507
  13. Arnold 1960, S. 64 nach Hohmann 1988 S.201
  14. Arnold 1967, S. 88f nach Hohmann 1988 S.201
  15. Romani Rose: Bürgerrechte für Sinti und Roma. 1987, S. 123
  16. Hohmann 1988, S.203
  17. Institut für Zeitgeschichte München: Gilad Margalit: Die deutsche Zigeunerpolitik nach 1945, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Heft 4/1997 (PDF 7,2MB)
  18. Arnold 1978, S. 4 nach Arnold Spitta S. 188 und 323, in Tillman Zülch: In Auschwitz vergast, bis heute verfolgt. Reinbek 1979
  19. a b Romani Rose: Bürgerrechte für Sinti und Roma. 1987, S. 122
  20. a b Romani Rose: Bürgerrechte für Sinti und Roma. 1987, S. 122f.
  21. Hohmann 1988, S.202f.
  22. Hohmann 1991, S. 351
  23. a b Hohmann 1991, S. 358
  24. Hohmann 1991, S. 361
  25. Hohmann 1991, S.362
  26. a b c Winter, S. 136
  27. Winter S. 136f
  28. Winter 1988, S. 139
  29. Arnold 1965, S.294
  30. a b Arnold 1965, S.295
  31. a b c Winter 1988, S.137
  32. Arnold 1965, S.89
  33. a b Arnold o.J. (=1989/90), S. 95f
  34. a b Hohmann 1991, S. 368
  35. Arnold o.J. (=1989/90) S. 30-39
  36. a b Hohmann 1991, S. 369
  37. Arnold nach Winter 1988, S.142
  38. Winter 1988, S. 140
  39. Erich Renner: Zum Heimatrecht der pfälzischen Zigeuner. S. 166f. In: Erich Renner (Hrsg): Zigeunerleben. Der Lebensbericht Des Sinti-Musikers Und Geigenbauers Adolf Boko Winterstein, Büchergilde Gutenberg 1988. Kritisiert werden Angaben aus Das Vagantenunwesen in der Pfalz während des 18. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Bevölkerungskunde der Pfalz. (1957) und Ungeliebte Mitbürger. In: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz, 76, 1979, S. 221-230.
  40. Rose 1987, S. 89
  41. Rose 1987, S. 114-130
  42. Hohmann 1991, S. 378
  43. Arnold o.J. (=1989/90), S. 99-106, hier S. 99
  44. a b c Arnold o.J. (=1989/90), S. 100
  45. (Auslassungen ohne Klammern in der Quelle) nach Arnold (o.J.=1998/90) S. 104.
  46. nach Hohmann 1988, S. 201, 217
  47. In. Ärztliche Praxis vom 28. Januar 1986 nach Winter 1988, S.136
  48. http://www.pfaelzische-gesellschaft.de/aktuelles/main.htm
  49. 36. bundesweites Gedenkstättenseminar
  50. Bundesarchiv Sammlung Arnold

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