- Herzogenweiher (Naturschutzgebiet)
-
Das Gebiet Herzogenweiher ist ein mit der Verordnung vom 5. Februar 1991 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.182) im Gebiet der Gemeinden Amtzell und Bodnegg im Landkreis Ravensburg, Baden-Württemberg in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das rund 34 Hektar (ha) große Naturschutzgebiet Herzogenweiher gehört naturräumlich zum Westallgäuer Hügelland. Es liegt je 2,5 Kilometer südwestlich von Amtzell und südöstlich von Bodnegg, zwischen den Weilern Baltersberg, Mohrhaus und Unterwies, auf einer Höhe von 550 bis 560 m ü. NN. Im südöstlichen Bereich des Naturschutzgebiets liegt der 2,9 ha große und 1396 erstmals erwähnte Herzogenweiher.
Schutzzweck
Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des Gewässers und der sich anschließenden Riedgebiete und Feuchtwiesen als charakteristische, aber hochgradig gefährdete Elemente der oberschwäbischen Kulturlandschaft, als ökologisch wertvolles Rückzugsgebiet für seltene Pflanzen- und Tierarten und insbesondere als Rast- und Ruheplatz im Vogelzug. Der Schutzzweck umfasst darüber hinaus das Ziel, bereits eingetretene Schädigungen und Eingriffe der Vergangenheit rückgängig zu machen.[1]
Flora und Fauna
Flora
Im Naturschutzgebiet konnten 270 Pflanzenarten, davon sind nach der Roten Liste für Baden-Württemberg 35 Arten als gefährdet und fünf Arten als stark gefährdet eingestuft, nachgewiesen werden. Folgende schützenswerte Arten sind zu nennen (Auswahl):
- Fieberkleegewächse
- Fieberklee (Menyanthes trifoliata), die einzige Art der monotypischen Gattung Menyanthes
- Hahnenfußgewächse
- Brennender Hahnenfuß (Ranunculus flammula)
- Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)
- Nelkengewächse
- Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
- Primelgewächse
- Mehlprimel (Primula farinosa)
- Straußblütiger Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora)
- Sauergrasgewächse
- Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
- Seerosengewächse
- Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
- Sommerwurzgewächse
- Gemeiner Augentrost (Euphrasia rostkoviana)
- Spindelbaumgewächse
- Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris), auch Studentenröschen genannt
Fauna
Das Naturschutzgebiet Herzogenweiher ist ein bedeutender Lebensraum für Schmetterlinge, Libellen und zahlreiche, seltene Vogelarten: Von 96 nachgewiesenen Arten werden 32 in der Roten Liste Baden-Württembergs aufgeführt, viele davon gelten als vom Aussterben bedroht oder als stark gefährdet. Zu ihnen zählen Baumfalke, Blaukehlchen, Braunkehlchen, Eisvogel, Fischadler, Schwarzstorch und Tafelente. Bei den Libellen sind die Blauflügel-Prachtlibelle, die Gebänderte Prachtlibelle und die Gefleckte Smaragdlibelle zu nennen.
Siehe auch
Weblinks
- Weblink der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)
- Natur- und Kulturlandschaft im Regierungsbezirk Tübingen. (PDF; 3,87 MB) Diplomarbeit
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das Naturschutzgebiet »Herzogenweiher« vorn 5. Februar 1991 (GBl. vom 17. April 1991, S. 185)
47.696949.71667Koordinaten: 47° 41′ 49″ N, 9° 43′ 0″ OAltshauser Weiher | Annaberg | Argen | Arrisrieder Moos | Auweiher | Badsee | Bibersee | Bimisdorfer Mösle | Blauensee | Blinder See | Bodenmöser | Bohlweiher | Booser-Musbacher Ried | Brunnenholzried | Dietenberger Weiher | Dolpenried | Dornacher Ried mit Häckler Ried, Häckler Weiher und Buchsee | Ebenweiler See | Ebersberger Weiher | Edensbacher Mösle | Felder See | Fohrenweiher | Füremoos | Gießenmoos | Girasmoos | Gornhofer Egelsee | Gründlenried-Rötseemoos | Hagnaufurter Ried | Hangquellmoor Bachholz | Hangquellmoor Epplings | Haslacher Weiher | Hengelesweiher | Hergottsried | Hermannsberger Weiher | Herzogenweiher | Karbachmoos | Kemmerlanger Moos | Kiesgrube Aitrach | Knellesberger Moos | Krottental-Karbach | Laubener Brunnen | Lochmoos | Mariataler Wäldle | Mauchenmühle | Moore und Weiher um Brunnen | Moos im Zeller Wald | Moosmühle | Neuhauser Moos-Mollenweiher | Neuravensburger Weiher | Pfaumoos, Niggelmoos und Bei der Schleife | Pfrunger-Burgweiler Ried | Premer Weiher | Quellmoore bei Englisreute | Regnitzer Weiher | Rengersmoos | Reps- und Ochsenweiher | Rimpacher Moos - Weites Land | Rotasweiher-Degermoos | Saßweiher | Schächele | Scheibensee | Schenkenwald | Schmalegger und Rinkenburger Tobel | Schreckensee | Sigratzhofer Ried | Staudacher Weiher | Taufach- und Fetzachmoos mit Urseen | Teufelssee | Tuffsteinbruch Weissenbronnen | Überwachsener See | Vogelfreistätte Rohrsee | Vorsee-Wegenried | Wasenmoos bei Grünkraut | Wolfegger Ach | Wurzacher Ried | Zeller See
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Herzogenweiher — Bild gesucht BW Geographische Lage Deutschland Baden Württemberg Landkreis Ravensburg … Deutsch Wikipedia
Annaberg (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Annaberg Blick in das Naturschutzgebiet „Annaberg … Deutsch Wikipedia
Blauensee (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Blauensee … Deutsch Wikipedia
Hengelesweiher (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Hengelesweiher Hengelesweiher … Deutsch Wikipedia
Scheibensee (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Scheibensee … Deutsch Wikipedia
Wolfegger Ach (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Wolfegger Ach … Deutsch Wikipedia
Dietenberger Weiher (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Dietenberger Weiher … Deutsch Wikipedia
Felder See (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Felder See … Deutsch Wikipedia
Schreckensee (Naturschutzgebiet) — Naturschutzgebiet Schreckensee … Deutsch Wikipedia
Badsee (Naturschutzgebiet) — Das Gebiet Badsee ist ein mit der Verordnung vom 21. Januar 1991 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG Nummer 4.178) im Nordwesten der Stadt Isny im Allgäu und Nordosten der Gemeinde Argenbühl, Baden Württemberg… … Deutsch Wikipedia
- Fieberkleegewächse