Jacob Mabe

Jacob Mabe

Jacob Emmanuel Mabe, (* 25. Mai 1959 in Mandoumba, Provinz Centre, Kamerun) ist Politikwissenschaftler und Philosoph. Er lehrt als ordentlicher Professor an der TU Berlin und als Gastwissenschaftler am Frankreichzentrum der FU Berlin. Er hat das erste Afrika-Lexikon in deutscher Sprache herausgegeben. Mabe ist Präsident der Anton-Wilhelm-Amo-Gesellschaft[1] sowie der Deutschen Gesellschaft für Französischsprachige Philosophie[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mabe ging in Mandoumba zur Schule. Er lernte Deutsch und erhielt eines Tages den Landespreis als bester Schüler im Fach Deutsch.

„ Daraufhin wurde ich nach Deutschland eingeladen, um das Land kennen zu lernen, dessen Sprache ich bereits konnte. Dies war mein erster Kontakt mit Deutschland und daraufhin habe ich mich dann dazu entschlossen, in Deutschland zu studieren.[3]

Vor dem Studium in Deutschland unterrichtete er 1981-1983 Deutsch, Französisch und Geschichte in Douala. Er studierte danach von 1983-1986 in München Philosophie und Politikwissenschaften. 1989-1991 war Mabe wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Philosophie und politische Theorie der Universität München, dem Institut für Politische Wissenschaft. 1989 erhielt er sein Diplom sc.pol.univ.an der Universität München. Von 1990-1992 bekam Mabe ein Promotionsstipendium der Gottlieb Daimler- und Carl Benz-Stiftung. 1992 promovierte Mabe im Fach Politikwissenschaft an der Universität Augsburg. 1992-1994 war Mabe Forschungsstipendiat der Firma Siemens AG im Unternehmensbereich Kraftwerk-Union (KWU). Von 1994-1995 arbeitete er als Sicherheitsmitarbeiter bei Raab Karcher- Sicherheit GmbH und war gleichzeitig Lehrbeauftragter für Philosophie an der Universität Frankfurt am Main. 1996 folgte seine Promotion im Fach Philosophie an der Universität München. 1996 wurde Mabe Lehrbeauftragter für allgemeine Philosophie an der RWTH Aachen. Ab 2000 übte er seine Lehrtätigkeit an der Humboldt-Universität und an der Freien Universität Berlin aus. 1996-2001 war Mabe außerdem als freier Sachverständiger und Wissenschaftler tätig und arbeitete ferner am "Afrika-Lexikon" als Herausgeber für den Verlag J.B. Metzler in Stuttgart. Seit 2001 war er Jury-Mitglied des Russel-Tribunals zur Frage der Menschenrechte in Berlin. Von 2002 an arbeitete Mabe an seiner Habilitationsschrift "Schriftliche und mündliche Formen philosophischen Denkens in Afrika." 2004 habilierte er sich und erhielt die Lehrbefugnis für das Gesamtfach Interkulturelle Philosophie an der TU Berlin. Diesen Lehrstuhl hält Mabe bis heute.

Mabe beteiligte sich darüber hinaus an Projekten, wie "Die Darstellung Afrikas in deutschen Schulbüchern" im Auftrag der Konrad-Adenauer Stiftung. Von 2005-2007 war Mabe Präsidialrat der Gesellschaft für Transfer Immateriellen Vermögens e.V. und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der KADMOS Mittelstands-Förderungsgesellschaft mbH. Im Nov. 2007 war er Dozent für den internationalen Diplomatenlehrgang des Auswärtigen Amtes und seit 2007 Freier Mitarbeiter des Tagesspiegels Berlin GmbH.

Im Mai 2008 wurde Mabe Präsident der 1998 mitbegründeten Deutschen Gesellschaft für Französischsprachige Philosophie e.V. mit Sitz in Berlin und im Mai 2008 Präsident der Anton-Wilhelm-Amo-Gesellschaft e.V. mit Sitz in Berlin. Anton Wilhelm Amo war der erste afrikanische Lehrstuhlinhaber für Philosophie in Deutschland. Er wurde ca. 1700 in Ghana als Vierjähriger gekidnappt und versklavt. Die Anton-Wilhelm-Amo-Gesellschaft forscht seinem Lebenslauf und seinen wissenschaftlichen Arbeiten nach. Seit 2007 ist Mabe Mitglied des African Networks for Information Ethics (ANIE) mit Sitz an der University of Pretoria (Südafrika).

Mabe ist verheiratet und Vater eines Kindes.[4]

Publikationen

  • Philosophieren in Wort und Schrift (erscheint demnächst).
  • L’itinéraire Intellectuel du Cameroun. (erscheint 2011).
  • Denken mit dem Körper. Eine kleine Geistesgeschichte Afrikas. Nordhausen 2010.
  • Zur Theorie und Praxis interkultureller Philosophie. Sonderdruck aus Hamid Reza Yousefi und Klaus Fischer (Hg.): Interkulturalität. Diskussionsfelder eines umfassenden Begriffs.. Nordhausen 2010.
  • Anton Wilhelm Amo interkulturell gelesen. Nordhausen 2007.
  • Was wissen Europäer kulturell von Afrika? München 2006.
  • Sicherheitsdenken in der afrikanischen Philosophie und Geistesgeschichte. München 2006.
  • Entwicklungspolitik als Katalysator der europäisch-afrikanischen Beziehungen. Norderstedt 2006.
  • Vom kollektiven Gedächtnis zur Konvergenzhistorik - Afrikanische und europäische Erinnerungen an den Kolonialismus philosophisch hinterfragt. Norderstedt 2005.
  • Das Afrika-Lexikon. Sonderdruck: Ein Kontinent in 1000 Stichwörtern. Stuttgart 2004
  • Das kleine Afrika-Lexikon: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. Bundeszentrale für Politische Bildung. 2004.
  • Kulturentwicklung nach Jean-Jacques Rousseau. In ihrem Bezug auf die gesellschaftlichen Entwicklungen in Afrika Stuttgart 1999.

Einzelnachweise

  1. http://www.antonamogesellschaft.de
  2. http://www.dgfp-splfa.de
  3. Aus einem Interview mit Franz Stark vom Bayrischen Rundfunk alpha [1]
  4. Biographie von Jacob Mabe [2]

Weblinks


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