Joachim Brügge

Joachim Brügge

Joachim Brügge (* 1958 in Kiel) ist ein deutscher Musikwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seinem Studium der Musiktheorie an der Musikhochschule Lübeck (Diplom 1985) studierte er Historische und Systematische Musikwissenschaft/Musikethnologie und Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen und beendete sein Studium 1993 mit der Dissertation bei Martin Staehelin "Zum Personalstil Wolfgang Amadeus Mozarts". 2002 habilitierte er sich an der Universität Mozarteum Salzburg im Fach Historische Musikwissenschaft mit der Schrift "Wolfgang Rihms Streichquartette. Aspekte zu Analyse, Ästhetik und Gattungstheorie des modernen Streichquartetts".

Seit 1994 arbeitet er an der Universität Mozarteum Salzburg, zuerst als Assistent an den Abteilungen 1 für Komposition/ Dirigieren und Musiktheorie sowie nach seiner Habilitation an der Abteilung 9, Musikwissenschaft.

Seit 2003 arbeitet er zusammen mit Peter Kuon und Sabine Coelsch-Foisner an der Entwicklung des Schwerpunktes Wissenschaft und Kunst, der die Zusammenarbeit der Universität Mozarteum Salzburg mit der Paris-Lodron-Universität Salzburg in der Lehre, wissenschaftlich-künstlerischen Projekten sowie Publikationen zum Inhalt hat. 2006 gründete er gemeinsam mit Wolfgang Gratzer und Thomas Hochradner das Institut für Musikalische Rezeptions- und Interpretationsgeschichte an der Universität Mozarteum Salzburg.

Forschungsschwerpunkte

Die Neuere Musikgeschichte des 18.-20. Jahrhunderts steht im Zentrum der musikwissenschaftlichen Arbeiten Joachim Brügges, mit den folgenden Schwerpunkten:

  • Wiener Klassik (W.A. Mozart),
  • Instrumentalmusik des 19. Jahrhunderts,
  • Neue Musik nach 1975 (u. a. Rihm),
  • wissenschaftstheoretische Fragestellungen zum musikwissenschaftlichen Methodendiskurs (Intermedialität, Intertextualität, postmoderne Ästhetik u.a.),
  • Amerikanische Musik (auch Popularmusik der 70er Jahre, Amerikanisches Musiktheater).

Lehrtätigkeiten

Die Lehrtätigkeiten umfassen musikhistorische Themen (Geschichte der Klaviermusik, Geschichte der Kammermusik, Geschichte der Musiktheorie, Liedananalyse, Musikgeschichte im Überblick) sowie ausgesuchte Themen aus der Musiksoziologie und Filmmusik.

Beiträge zur Universitätsentwicklung

Die Universität Mozarteum Salzburg hatte Ende der 1990er Jahre große Aufgaben zu bewältigen wie die Schließung und des Umbaues des Haupthauses am Mirabellplatz 1998, der Umsetzung diverser Sparprogramme mit der Kürzung der Studienpläne oder der Bewältigung des Mozartjahres 2006. In folgenden Arbeitsgruppen hat Joachim Brügge mitgearbeitet (Auswahl):

  • 1999-2002: Mitarbeit in zahlreichen Arbeitsgruppen zur Neufassung der Studienpläne
  • seit WS 2003: Beauftragter für die Kooperation mit der Paris-Lodron-Universität;
  • ab 2009: Vorsitzender der Curricula-Kommission "Wissenschaft und Kunst" der Universität Mozarteum Salzburg,
  • von Oktober 2002-Oktober 2004, Institutsvorstand des Instituts 14,
  • 2007-2009: Arbeitsgruppe "Künstlerische Magisterarbeit",
  • 2003-2010: mit Peter Kuon, Leitung des Schwerpunktes "Wissenschaft und Kunst", ab 2010 mit Peter Kuon Programmleitung: Wissenschaft und Kunst: Arts & Humanities.
  • 2011: Leitung des Instituts Musikalische Rezeptions- und Interpretationsgeschichte der Universität Mozarteum Salzburg.

Publikationen Joachim Brügge

Joachim Brügge verfasste zahlreiche Aufsätze und Artikel zur Musikgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Die vorliegende Auswahl listet die Buchpublikationen auf:

Als Autor:

  • Dissertation: Zum Personalstil W. A. Mozarts. Untersuchungen zu Modell und Typus, am Beispiel der "Kleinen Nachtmusik", KV 525 (=Taschenbücher zur Musikwissenschaft, Bd. 121, hg. von Richard Schaal), Wilhelmshaven 1996.
  • Habilitationsschrift (Salzburg 2001): Wolfgang Rihms Streichquartette. Aspekte zu Analyse, Ästhetik und Gattungstheorie des modernen Streichquartetts, Saarbrücken 2004.
  • Jean Sibelius: Symphonie und Symphonische Dichtung (=Beck. Studienführer: Wissen), München 2009.

Als Herausgeber:

  • zusammen mit Siegfried Mauser: Sonderband Wolfgang Rihm Musik-Konzepte 2004 (Reihen-Hg. Ulrich Tadday).
  • zusammen mit Franz Födermayr, Wolfgang Gratzer, Thomas Hochradner und Siegfried Mauser: Musikgeschichte als Verstehensgeschichte. Festschrift Gernot Gruber, Tutzing 2004.
  • zusammen mit Gernot Gruber: Mozart Lexikon (=Das Mozart-Handbuch, hg. von Gernot Gruber, in Verbindung mit Dieter Borchmeyer, Bd. 6), Laaber 2005.
  • zusammen mit Claudia M. Knispel: Mozarts Orchesterwerke und Konzerte (=Das Mozart-Handbuch, hg. von Gernot Gruber, in Verbindung mit Dieter Borchmeyer, Bd. 1), Laaber 2007.
  • zusammen mit Wolfgang Gratzer und Otto Neumaier: Bildmusik. Gerhard Rühm und die Kunst der Gegenwart, Saarbrücken 2007.
  • zusammen mit Gerhard Ammerer: Mozart interdisziplinär. Beiträge aus den Salzburger Ringvorlesungen zum "Mozart-Jahr" 2006 (Wort und Musik. Salzburger akademische Beiträge, hg. von Ulrich Müller u.a., Bd. 64), Salzburg 2007.
  • zusammen mit Ulrike Kammerhofer-Aggermann: Kulturstereotype und Unbekannte Kulturlandschaften am Beispiel von Amerika und Europa (Wort und Musik. Salzburger akademische Beiträge, hg. von Ulrich Müller u.a., Bd. 66), Salzburg 2007.
  • zusammen mit Wolfgang Gratzer und Thomas Hochradner: Mozarts letzte Sinfonien. Stationen ihrer Interpretationsgeschichte, (=klang-reden, Bd. 1), Freiburg i. Br.: Rombach 2008.
  • "Das Buch als Eingang zur Welt" (=1. Band der Schriftenreihe des Stefan Zweig Centre Salzburg, hg. von Hildemar Holl, Karl Müller, Gerhard Langer u. Klemens Renoldner), Würzburg 2008.
  • zusammen mit Ulrich Leisinger: Aspekte der Haydn-Rezeption (=klang-reden, Bd. 6), Freiburg i. Br.: Rombach 2011.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Brügge (Begriffsklärung) — Brügge ist der Name folgender Orte: Deutschland: Brügge (Holstein), Gemeinde im Kreis Rendsburg Eckernförde, Schleswig Holstein Brügge (Lüdenscheid), Ortsteil der Stadt Lüdenscheid im Märkischen Kreis, Nordrhein Westfalen Brügge, Ortsteil in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Jens Hesse — (* 1942) ist ein deutscher Staats , Politik und Verwaltungswissenschaftler. Nach zahlreichen Berufungen ist er seit 1997 Professor für Politikwissenschaft mit den Schwerpunkten Innenpolitik, Europapolitik sowie Vergleichende Staats und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hansekontor in Brügge — Der Belfried mit der Tuchhalle (1284) steht für die ehemals internationale Bedeutung des Tuchhandels in Brügge Das Hansekontor in Brügge war das wirtschaftlich bedeutsamste der vier Kontore der Hanse. Das Kontor führte ein Siegel mit dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernd Brügge — ist Ordinarius der Technischen Universität München und Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Softwaretechnik. Er hält zudem eine außerordentliche Professur an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Brügge beschäftigt sich insbesondere mit… …   Deutsch Wikipedia

  • 41. Sinfonie (Mozart) — Die Sinfonie C Dur KV 551, auch unter dem Namen Jupiter Sinfonie bekannt, komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Sommer 1788 in Wien. Nach der Alten Mozart Ausgabe trägt die Sinfonie, seine letzte, die Nummer 41. Mozart im Jahr 1789,… …   Deutsch Wikipedia

  • Institut für Musikalische Rezeptions- und Interpretationsgeschichte — Das Institut für Musikalische Rezeptions und Interpretationsgeschichte (IMRI) ist ein musikwissenschaftliches Forschungsinstitut an der Universität Mozarteum Salzburg. Ziele Das im Juni 2006 von Joachim Brügge, Wolfgang Gratzer und Thomas… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Gratzer — (* 1965 in Bad Vöslau, Österreich) ist ein österreichischer Musikwissenschaftler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Lehrtätigkeiten 4 B …   Deutsch Wikipedia

  • 25. Sinfonie (Mozart) — Die Sinfonie g Moll KV 183 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart 1773 in Salzburg. Er war damals 17 Jahre alt. Nach der Alten Mozart Ausgabe trägt die Sinfonie die Nummer 25. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Zur Musik 2.1 1. Satz: Allegro con… …   Deutsch Wikipedia

  • 38. Sinfonie (Mozart) — Die Sinfonie in D Dur KV 504 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1786. Das Werk trägt den Beinamen „Prager Sinfonie“ und führt nach der Alten Mozart Ausgabe die Sinfonie Nummer 38. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Zur Musik 2.1 1. Satz …   Deutsch Wikipedia

  • 40. Sinfonie (Mozart) — Die Sinfonie g Moll KV 550 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Juli 1788 in Wien. Nach der Alten Mozart Ausgabe trägt die Sinfonie, seine vorletzte, die Nummer 40. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Zur Musik 2.1 1. Satz: Molto Allegro (urspr …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”