Jodbad Sulzbrunn

Jodbad Sulzbrunn

Das ehemalige Jodbad Sulzbrunn liegt 20 km südöstlich von Kempten in 875 m Höhe.

Jodbad Sulzbrunn im 19.Jahrhundert

Schon immer trat an dieser Stelle aus den Hangschichten salzhaltiges Wasser an die Oberfläche. Wildtiere fanden sich hier regelmäßig ein und tranken aus der morastigen Lache. Zum ersten Mal wird 1059 die Gegend mit dem salzigen Wasser als „Sulzeberch“ beschrieben. Davon haben auch die Burgruine Sulzberg und die Gemeinde Sulzberg (Oberallgäu) ihren Namen.

1837 wurde ein Gastwirt aus dem benachbarten Oberzollhaus nach dem dreimaligen Trinken des Kemptener Waldwassers, die Bezeichnung Jodbad Sulzbrunn gab es noch nicht, von einem mächtigen Kropf vollkommen geheilt. Die Kunde von der Heilung erregte weithin Aufsehen, denn das Kropfleiden war besonders im Allgäu weit verbreitet. Es entstand eine starke Nachfrage nach dem Wasser aus Sulzberg. Die Heilung ließ auf jodhaltiges Wasser schließen und die ersten chemischen Analysen bestätigten 1838 die Vermutung. Der Kemptener Bezirksarzt Dr. Karrer erkannte die Bedeutung der Entdeckung und ließ die Quelle neu fassen. Sie erhielt den Namen Römerquelle. Ab 1840 wurde das Jodwasser in Flaschen abgefüllt und verkauft, 1854 die erste Badeanstalt gebaut, welche zwei Jahre später zur Kuranstalt erweitert wurde. 1872 folgten ein Patientenhaus und ein Kurpark.

1895 wird für die große Zahl an Kurgästen an der Außerfernbahn ein eigener Bahnhof mit dem Namen Jodbad-Sulzbrunn gebaut.

Im Jodbad Sulzbrunn fanden Patienten und Kurgäste vor allem Heilung bei Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Entzündungen, Haut-, Schilddrüsen- und Stoffwechselerkrankungen. Später wurde das Jodbad von der Jodquellen A.G. Bad Tölz erworben und modernisiert. Doch mit dem Zweiten Weltkrieg kam der Kurbetrieb für immer zum Erliegen. Im Jahre 1960 übernahm das Diakonissen Mutterhaus Hensolthöhe das Anwesen und baute es zu einer Heilstätte für Suchterkrankte aus. Nach wie vor schüttet die Quelle 3000 Liter am Tag. Das ist jedoch zu wenig, um das Nass als Mineralwasser vertreiben zu können. So versickert es heute ungenutzt in den nahegelegenen Bach.

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