Johann Christoph Rodbertus

Johann Christoph Rodbertus

Johann Christoph Rodbertus (* 19. November 1775 in Barth; † 16. März 1827 in Beseritz) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann Christoph Rodbertus war der Sohn des Barther Kaufmanns und Reeders Johann Nicolaus Rodbertus (1752–1828) und dessen Frau Katharina Westphal (1743–1784). Die Eltern waren wohlhabend und nicht minderbemittelt, wie es in einigen Nekrologen verbreitet wurde.[1] Diese Behauptung geht auf die religiöse Lebensauffassung des Vaters zurück, der sich als „Armer Christi“ fühlte und sich auf dem Barther Armenfriedhof bestatten ließ.

Als jüngstes von acht Kindern und wahrscheinlich seinen eigenen Neigungen entsprechend, war eine kaufmännische Laufbahn für ihn keine Notwendigkeit. Der Vater schickte ihn auf die Greifswalder Stadtschule. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Greifswald und Göttingen. Nach der Promotion 1795[1] kehrte er nach Greifswald zurück. Dort wurde er 1802 Dozent, 1803 Adjunkt und später Professor für Römisches Recht. Die Regierung Schwedisch-Pommerns ernannte ihn zum königlich-schwedischen Justizrat.

Während der Franzosenzeit gab er 1808 sein Lehramt auf und zog mit seiner Familie nach Beseritz in Mecklenburg-Strelitz. Dort widmete er sich der Landwirtschaft auf dem 1100 Hektar großen Gut das seine Frau geerbt hatte. Später kaufte er es von ihr. Daneben verfasste er staatswissenschaftliche Arbeiten, die in Zeitschriften wie den Greifswalder kritischen Nachrichten und in Häberlein's Staats-Archiv veröffentlicht wurden.

Familie

Johann Christoph Rodbertus heiratete am 14. Mai 1803 Eleonore Schlettwein (* 24. November 1784 in Gießen; † 1849), die Tochter des Nationalökonomen Johann August Schlettwein und der Friedrike von Geusau. Der Ehe entstammten zwei Kinder. Der Sohn Johann Karl Rodbertus (1805–1875) wurde Ökonom und gilt als Begründer des Staatssozialismus. Die Tochter Mathilde Rodbertus heiratete Franz von Lepel (1803–1877), Gutsbesitzer in Wieck bei Gützkow und preußischer Politiker, mit dem sie sich in der Inneren Mission in Pommern engagierte.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Friedrich August Schmidt, Bernhardt Friedrich Voigt: Neuer Nekrolog der Deutschen. 5. Jg. 1827, 1. Teil, Voigt, Ilmenau 1829, S. 285–286 (Google bücher).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rodbertus — ist der Familienname von Johann Christoph Rodbertus (1779–1827), deutscher Rechtswissenschaftler Johann Karl Rodbertus (1805–1875), deutscher Wirtschaftswissenschaftler, Begründer des Staatssozialismus Diese Seite ist eine Begrif …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Rodbertus — (* 12. August 1805 in Greifswald; † 6. Dezember 1875 in Jagetzow; vollständiger Name: Johann Karl Rodbertus) war ein deutscher Ökonom. Er gilt als Begründer des Staatssozialismus. Karl Rodbertus …   Deutsch Wikipedia

  • Barth — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Wieck — Parkseite Schloss Wieck ist ein ehemaliges Herrenhaus im Ortsteil Wieck der Stadt Gützkow im Landkreis Vorpommern Greifswald. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Schule genutzt, gehört es heute zum Schlossgymnasium Gützkow …   Deutsch Wikipedia

  • Bernhard von Lepel — Bernhard von Lepel, Kreidezeichnung von E.H.Grünwald Bernhard von Lepel (* 27. Mai 1818 in Meppen; † 17. Mai 1885 in Prenzlau) war ein preußischer Offizier (Major a.D.) und Schriftsteller. Seine Eltern stammten aus Pommern. Sein Vater, der… …   Deutsch Wikipedia

  • Beseritz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Rod — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Gryps — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hansestadt Greifswald — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Pommersche Lebensbilder — Die Pommerschen Lebensbilder sind eine Sammlung von Biographien über Personen aus der Geschichte Pommerns. Sie wurde in mehreren Bänden durch die Historische Kommission für Pommern herausgegeben. Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Bände I bis IV 3 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”