Uli der Knecht (Film)

Uli der Knecht (Film)
Filmdaten
Originaltitel Uli der Knecht
Produktionsland Schweiz
Originalsprache Berndeutsch
Erscheinungsjahr 1954
Länge 115[1] Minuten
Stab
Regie Franz Schnyder
Drehbuch Richard Schweizer, Werner Düggelin und Franz Schnyder
Produktion Oscar Düby, Max Dora, Gloriafilm Zürich
Musik Robert Blum
Kamera Emil Berna
Schnitt Hans-Heinrich Egger, Hermann Haller
Besetzung

Uli der Knecht ist ein Film des Schweizer Regisseurs Franz Schnyder aus dem Jahr 1954. Er ist eine Verfilmung des 1841 erschienenen Romans von Jeremias Gotthelf.

Inhaltsverzeichnis

Produktion

Der Film ist eine Produktion der Gloriafilm Zürich und wurde zu Anlass des hundertsten Todestags Gotthelfs erschaffen. Gedreht wurde er von April bis Juni auf zwei alten Bauernhöfen in Wynigen und Eggiwil im Emmental, sowie im Filmstudio Rosenhof in Zürich. Die Erstaufführung war am 19. Oktober 1954 in Zürich.[2] In Deutschland ist der Film auch unter dem Titel Junge Jahre der Liebe bekannt.[1]

Das Drehbuch schrieben Richard Schweizer, Werner Düggelin und Franz Schnyder, wobei sie sich eng an die Romanvorlage hielten. Kamera führte Emil Berna, die Filmmusik wurde von Robert Blum komponiert.[2] Der Film ist Berndeutsch gesprochen, obschon kaum ein Hauptdarsteller privat diesen Dialekt sprach.[3]

Im Film traten Schauspieler wie Heinrich Gretler, Emil Hegetschweiler, Erwin Kohlund und Alfred Rasser auf. Für die Rollen von Uli und Vreneli wurden Hannes Schmidhauser und Liselotte Pulver verpflichtet, die als Filmpaar in der Schweiz zu Stars wurden.[2] Wie alle Gotthelf-Verfilmungen Schnyders war auch dieser Film ein Kinoerfolg und brachte hohe Einschaltquoten am Fernsehen.[3] Er ist auf DVD erhältlich.[4]

1955 verfilmte Schnyder den zweiten Teil Uli der Pächter.

Handlung

Uli ist Knecht beim Bodenbauer. Er trinkt oft mit höhergestellten Bauernsöhnen aus der Gegend in Gaststätten und erledigt seine Aufgaben liederlich bis mittelmässig. Sein Meister redet ihm ins Gewissen und Uli reisst sich nach anfänglichem Aufbegehrens zusammen. Auf Initiative seines Meisters wird er Meisterknecht auf dem grossen aber heruntergewirtschafteten Hofs des Glunggenbauern. Er trifft dort auf eine weitgehend feindselige Umgebung. Die Knechte und Mägde sind besserwisserisch und faul, der Meister hinterlistig und falsch. Einzig die Bäuerin und Vreneli, eine uneheliche Magd, meinen es gut mit ihm. Mit der Zeit bemerken aber alle, dass Uli ein fähiger Meisterknecht ist, und die Tochter des Glunggenbauers will sich mit ihm vermählen. Anlässlich eines Kuraufenthalts in einem Bad lernt diese jedoch einen vermeintlich reichen Baumwollhändler kennen und heiratet diesen. Uli interessiert sich mehr für Vreneli. Nach einigem Zögern und unter Vermittlung der Bodenbäuerin stimmt Vreneli einer Heirat zu. Zum Schluss wird Uli Pächter auf dem Glunggenhof, da sich die Nachkommen des Glunggenbauern nicht über eine Nachfolgeregelung einigen können.

Kritik

Das Filmlexikon von Zweitausendeins beschreibt den Film als „episch breite, besinnlich und humorvoll zugleich konzipierte Heimaterzählung in behutsam verinnerlichter Darstellung“.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c zweitausendeins.de: Uli der Knecht im Filmlexikon von Zweitausendeins, abgerufen am 14. April 2010
  2. a b c Uli der Knecht auf der Homepage des Schweizer Fernsehens, abgerufen am 14. April 2010
  3. a b nzz.ch Christoph Egger: Das Kino der Nation, 5. März 2010, Neue Zürcher Zeitung
  4. outnow.ch OutNow: Uli, der Knecht (1954), DVD-Review

Weblinks


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