Jüdische Volkshochschule (München)

Jüdische Volkshochschule (München)

Die Jüdische Volkshochschule in München wendet sich an alle Menschen der Region und bietet ein vielseitiges Bildungsangebot zu Jüdischer Kultur, Jüdischer Geschichte und Sprachen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gemeindehaus Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (links) und Jüdisches Museum (rechts)

Die Jüdische Volkshochschule München wurde 1983 als Teil des Jüdischen Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern gegründet – als zweite Institution dieser Art (nach Berlin) im ganzen deutschsprachigen Raum.

Diese Öffnung Anfang der achtziger Jahre mit einem offenen Angebot war Signal für einen Aufbruch und zugleich zeigte sich auch darin das neue Selbstverständnis jüdischer Gemeinden Deutschlands. Endlich in dem Land angekommen, das nach 1945 zunächst nur als eine Transit-Station gesehen wurde. Doch auch auf nichtjüdischer Seite gab es mittlerweile eine neue Generation, die mehr über die jüngste deutsche Geschichte wissen wollte, die die Haltung der eigenen Eltern hinterfragte und auch Fragen nach dem deutsch-jüdischen Verhältnis stellte.

Das hier angebotene Bildungs- und Kulturprogramm mit zeitgemäßen Inhalten und Themen war eine Reaktion auf diese neue gesellschaftliche Situation Anfang der achtziger Jahre in Deutschland. Dabei kam man dem Bedürfnis nach Information sowie nach kontroverser Diskussion und Austausch nach.

Das heutige Bildungs- und Kulturangebot folgt noch diesen Ideen und ermöglicht die Beschäftigung mit Religionsphilosophie, jüdischer Geschichte und Alltags- und Kochkultur. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die hierzu relevanten Sprachen zu erlernen. Dies wird durch das Kulturprogramm des Jüdischen Kulturzentrums ergänzt und erweitert. Gemeinsam wollten beide Institutionen das Judentum nicht als Bestandteil einer längst vergangenen Epoche vermitteln, sondern es als lebendige Kultur präsentieren: vielstimmig, widersprüchlich, traditionsreich und innovativ.

2007 konnte das Jüdische Kulturzentrum mit der Jüdischen Volkshochschule in das Gemeindehaus der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern umziehen. Sie sind nun Teil des Jüdischen Zentrums am Münchner Jakobsplatz.

Bildungsbereiche

Jüdische Küche

Spezielle Gerichte sind Bestandteil jüdischer Feiertage und jüdischer Tradition. In Israel besteht eine ganz besondere Kochkultur, da hier Menschen zusammenleben, die aus unterschiedlichsten Herkunftsländern nach Israel gezogen sind. Aufgrund strenger ritueller Speisegesetze (Kaschrut) waren auch Ideen und Kreativität gefragt, um köstliche Gerichte zu kreieren.

Folklore-Tanz

Die Angebote zum Folklore-Tanz werden in drei unterschiedlichen Niveaus unterrichtet. Teilnehmende des Basiskurses erlernen die Basisschritte anhand der populärsten israelischen Folkloretänze. Anschließend bieten der Mittelkurs und der Tanzkurs für Fortgeschrittene, die Möglichkeit tiefer einzusteigen und ausgefeiltere Tanzkombinationen zu beherrschen.

Neuhebräisch

Das Kursangebot zu Neuhebräisch (Ivrith) gliedert sich zurzeit in acht unterschiedliche Kenntnisstufen. Der Unterricht folgt der Ulpan-Methode, die in Israel für Einwanderersprachkurse verwendet wird. Diese Methode ist in Wort und Schrift besonders effektiv, zügig und praxisorientiert. Die Kurse finden im wöchentlichen Rhythmus statt – von 18 bis 19.30 Uhr bzw. von 19.30 bis 21 Uhr – und dauern meist drei Monate. Sie beginnen jeweils im Januar, Mai und September.

Jiddisch für Anfänger und Fortgeschrittene

Die Wurzeln des Jiddischen liegen im Mittelhochdeutschen, wobei zentrale Wörter auch aus dem Slawischen und Hebräischen stammen. Jiddisch ist eine eigenständige Sprache und wird in hebräischen Buchstaben geschrieben. Darum wird hier auch die hebräische Schrift ebenso wie die Grundlagen jiddischer Kultur erlernt – mit jiddischen Liedern, Autoren, Filmen etc. So liest man auf der Homepage der Jüdischen Volkshochschule: "Jiddisch is gor nischt asoj schwer un wollt ihr´s gich (schnell) lernen, asoj kummt alle aher…"

Deutsch-Unterricht

Diese Deutschkurse wenden sich insbesondere an die Neuzuwanderer der GUS-Staaten.

Kooperationspartner

Weblinks

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