Jürgen Grambow

Jürgen Grambow

Jürgen Grambow (* 2. Oktober 1941 in Rostock; † 15. April 2003 in Stralsund) war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Germanist, Kritiker und Schriftsteller.

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Leben

Nach Schulbesuch und Abitur in Rostock schrieb Grambow für Zeitungen und arbeitete seit 1967 als Redakteur für die Tageszeitung Der Demokrat. Gleichzeitig begann er 1967 ein bis 1972 dauerndes Fernstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1972 wurde Grambow Lektor im Rostocker Hinstorff Verlag und dort 1979 Entwicklungslektor für DDR-Literatur. Für den Hinstorff Verlag betreute er von 1976 (Heft10) bis 1989 (Heft 21) die verlagseigene Hauszeitschrift trajekt. 1986 wurde Grambow Mitglied im Schriftstellerverband der DDR und 1993 im P.E.N. Von 1989 bis zur Auflösung 1991 war Grambow in Berlin wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften der DDR (Zentralinstitut für Literaturgeschichte/Arbeitsgruppe für nichtsozialistische deutschsprachige Literatur). Danach arbeitete er an der Universität Greifswald für das Pommersche Wörterbuch. 1991 promovierte Grambow in Bremen bei Professor Wolfgang Emmerich.

Dr. Jürgen Grambow war Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen der norddeutschen Regionalliteratur. In der großen und kleinen Hinstorff Bökerie betreute er zahlreiche Werkausgaben niederdeutscher Autoren. Einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildete später das Schaffen von Uwe Johnson.[1] Grambow trat als Erster in der DDR öffentlich für Uwe Johnson ein und gab eine Auswahl aus dessen Werken heraus.

Die Staatssicherheit der DDR, Bezirksverwaltung Rostock, hat Grambow 1988 in einer Operativen Personenkontrolle (OPK) unter dem Decknamen "Ästhet" geführt.

Ehrungen

Für Editionen und kritische Begleitung niederdeutscher Literatur erhielt er 1995 den Johannes-Gillhoff-Preis und 2000 den Fritz-Reuter-Literaturpreis der Stadt Stavenhagen und des Fritz-Reuter-Literaturmuseums.

Jürgen Grambow lebte zuletzt in Altefähr auf Rügen. Sein Grab befindet sich in Rostock.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Greg Bond: „Wohin ich in Wahrheit gehöre.“ Bilder von Uwe Johnson in den neunziger Jahren. In: Johnson-Jahrbuch 10/2003. Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN 3-525-20910-X, S. 13 (Google bücher).

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